• 31. August 2022 · 15:00 Uhr

FIA-Präsident: Änderungen bei der Rennleitung für 2022 nur der Anfang

FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem sieht in zwei wechselnden Renndirektoren wie in dieser Saison nur eine Übergangslösung - Er will ein ganzes Team aufbauen

(Motorsport-Total.com) - FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem will die Ausbildung von Rennleitern und Rennkommissaren weiter vorantreiben, um künftig besser auf Ausfälle vorbereitet zu sein. Aktuell wechseln sich in der Formel 1 zwei Renndirektoren ab.

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Mohammed Ben Sulayem will ein ganzes Team an Rennleitern ausbilden Zoom Download

Niels Wittich und Eduardo Freitas übernahmen, nachdem der frühere Rennleiter Michael Masi im Februar im Zuge der Kontroverse in Abu Dhabi entlassen worden war. Masi hatte seinerseits den langjährigen Rennleiter Charlie Whiting nach dessen überraschendem Tod kurz vor Beginn der Saison 2019 ersetzt.

Wittich und Freitas waren die qualifiziertesten Kandidaten, als die FIA nach einem Nachfolger für Masi suchte. Doch Ben Sulayem betont, dass der Dachverband ein stärkeres Team haben muss, um sich im Ernstfall leichter an den Verlust eines wichtigen Akteurs - einschließlich seiner selbst - anpassen zu können.

"Ich möchte, dass sich der Verband, wenn der Präsident morgen ausfällt oder was auch immer passiert, nicht auf mich oder auf eine Person verlässt, sondern auf ein Team", so Ben Sulayem. Die Einführung des Remote Operations Centre (ROC) zu Beginn der Saison in Genf sei ein wichtiger Schritt dahin.

Fokus auf die Ausbildung von Rennleitern

Das ROC ist praktisch eine Nachbildung der Rennleitung - mit denselben Bildschirmen und Informationen. "Das ist der einzige Weg, wie wir es nachhaltig machen können. Wo kann ich Rennleiter finden? Ich kann sie nicht googeln oder auf Amazon suchen. Man muss sie selbst schaffen", so der FIA-Präsident.

"Wir können nicht nur einen haben. Wir hatten einen großen Verlust mit Charlie, aber dann gab es niemanden mehr. So kann es nicht sein, wir sollten mehr als einen haben."

Die Lösung nach der Trennung von Masi bezeichnet Ben Sulayem als "Verband, keine Heilung". "Es ist keine dauerhafte Lösung. Denn wir müssen die Lücken füllen. Und dann gibt es da noch die Kommissare. Auch sie müssen wir definieren und ausbilden."

Mehr Experten, weniger Beschwerden?

Die Inspiration für das ROC sei vom VAR (Video Assistant Referee) im Fußball gekommen. Während seine primäre Funktion im Moment darin besteht, die Rennleitung an der Rennstrecke zu unterstützen, indem es zusätzliche Beobachter gibt, ist der Plan, es als Trainingshilfe für die Offiziellen weiterzuentwickeln.

"Wir können nicht nur reaktiv sein, wir müssen proaktiv sein. Also habe ich unsere Leute zusammengetrommelt, alle. Es funktioniert wie der VAR im Fußball. Als ich mit Gianni (Infantino, von der FIFA; Anm. d. R.) sprach, sagte er, dass damit weniger Beschwerden gibt", erklärt Ben Sulayem den Ansatz.

"Also sagte ich, warum können wir die Leute hier (an der Strecke) nicht ergänzen und die vorhandene Technologie nutzen, um in Zusammenarbeit mit der FOM besseres Racing zu gewährleisten. Denn man kann die Formel 1 nicht wie die Formel 4 betreiben."

"Wir haben also die Technologie genutzt und haben sie in Genf und hier eingesetzt", fasst Ben Sulayem zusammen. "Und natürlich ist die Ausbildung, das Training ein Teil davon."

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