• 04. August 2023 · 15:57 Uhr

Erklärt: Was in der Formel-1-Sommerpause verboten ist

Die Sommerpause der Formel 1: Warum es sie gibt, seit wann, wie lange sie dauert und was in dieser Zeit alles erlaubt und kategorisch ausgeschlossen ist

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Belgien-Grand-Prix 2023 in Spa-Francorchamps hat sich die Formel 1 in ihre Sommerpause verabschiedet. Erst vier Wochen später wird die Saison beim Niederlande-Grand-Prix in Zandvoort fortgesetzt. Für Fahrer und Teams ist das eine willkommene Verschnaufpause.

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Die Renault-Werkshallen in Viry-Chatillon in Frankreich (Archivbild) Zoom Download

Aber warum gibt es die Sommerpause überhaupt, seit wann, wie lange dauert sie und welche Spielregeln gelten dabei? Das erklären wir in diesem Artikel!

Was ist die Sommerpause in der Formel 1?

Bei der Sommerpause handelt es sich um eine ganz wichtige Phase in der Formel-1-Saison. Ihre Bedeutung ist so groß, dass sie sogar im Sportlichen Reglement verankert ist. Und wer in der Formel-1-Sommerpause einen Regelverstoß vergeht, dem blüht eine Strafe.

Ganz grob gesagt: Die Sommerpause ist die Zeit ohne Rennen zwischen Ende Juli und Ende August/Anfang September. In diesem Jahr liegt sie zwischen dem Grand Prix von Belgien am 30. Juli und dem Grand Prix der Niederlande am 27. August. Dazwischen finden keine Formel-1-Rennen statt.

Was ist in der Sommerpause erlaubt und was verboten?

In der Sommerpause müssen die Teams ihre Formel-1-Werke verbindlich zusperren. Das ist in Artikel 21.8 des Sportlichen Reglements festgelegt. Darin heißt es: "Alle Teilnehmer müssen im Juli und/oder August ihre Fabriken für 14 aufeinander folgende Tage schließen."

Während der Zwangsschließung der Werke sind viele Tätigkeiten nur eingeschränkt möglich. Untersagt ist zum Beispiel die Arbeit am Autodesign, auch Weiterentwicklung und Produktion von Teilen sind nicht erlaubt. Es dürfen keine Besprechungen angesetzt oder abgehalten werden, die Nutzung des Windkanals ist ebenfalls tabu.

Was aber erlaubt ist: Die Teams dürfen grundlegende Arbeiten verrichten, die dem Betriebserhalt dienen. Dazu zählen zum Beispiel Wartungsarbeiten. Außerdem dürfen Schäden an den Fahrzeugen repariert werden, allerdings nur mit Erlaubnis des Automobil-Weltverbands (FIA). Alles, was nicht mit dem Formel-1-Team zu tun hat, darf ganz normal erledigt werden.

Wann genau müssen die Teams ihre Werke schließen?

Die Formel-1-Teams können frei wählen, wann in der Sommerpause sie ihre 14-tägige Werksschließung durchführen. Die meisten Rennställe entscheiden sich hier für die beiden mittleren Wochen, um flexibel zu sein für die Nacharbeiten zum vorherigen Rennen und für die Vorbereitungen für das nächste Rennen.

Aber: Die einzelnen Teams müssen nicht gleichzeitig ihre Zwangspause einlegen. Manche Teams sind also vielleicht schon früher dran mit ihrer Schließung, andere später.


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Interessant: Die Sommerpause war auch während der Corona-Pandemie in der Saison 2020 ein Thema, auch wenn der (modifizierte) Rennkalender vielleicht nicht danach ausgesehen hat. Denn man hatte sich darauf verständigt, die Schließungsphase von Juli/August auf März/April vorzuziehen, um ab Juli ohne Pause die Rennsaison stattfinden lassen zu können.

Warum gibt es eine Sommerpause in der Formel 1?

Die Sommerpause in der Formel 1 gibt es, seitdem pro Jahr 20 Rennen oder mehr gefahren werden. Mit der Sommerpause will man sicherstellen, dass die Mitarbeiter auch mal eine Verschnaufpause kriegen. Die expliziten Sommerpausen-Regeln wurden geschaffen, damit sich in dieser Zeit kein Team einen Wettbewerbsvorteil erarbeiten kann.

Die Sommerpause dient in der Formel 1 aber auch dazu, die Ausgaben zu reduzieren - und das tat sie schon lange bevor es in der Formel 1 eine Budgetobergrenze gab. Denn aufgrund der Sommerpause müssen die Teams ihre Entwicklungs- und Forschungstätigkeit zwischendurch auf Eis legen.

Die verordnete Pause ermöglicht es den Formel-1-Angestellten, abseits der Arbeit etwas Freizeit zu genießen und Urlaub zu machen, Familie und Freunde zu treffen. Denn anschließend stürzt sich die Formel 1 üblicherweise in eine stressige Saisonschlussphase über mehrere Monate hinweg.


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Wenn man bedenkt, dass Rennställe in der Formel 1 praktisch direkt nach der Weihnachtspause mit ihrer Arbeit beginnen, dann ist die Sommerpause die erste echte Gelegenheit für viele Abteilungen, eine Pause einzulegen. Viele Teams nutzen die Sommerpause daher auch als Zäsur und stellen ihre Arbeit nach der Sommerpause um auf die Vorbereitungen für die folgende Saison.

Was passiert während der Formel-1-Sommerpause?

Was während der Sommerpause passiert, das hängt ganz von jeder Abteilung eines Formel-1-Teams ab. Prinzipiell aber werden die meisten Arbeiten für 14 Tage eingestellt. Das betrifft auf jeden Fall die Bereiche, die direkt mit der Leistung und mit der Administration eines Formel-1-Teams zu tun haben.

Nur wenige Abteilungen dürfen normal weitermachen. Dazu zählen diejenigen, die keinen direkten Einfluss auf die Fahrzeugleistung nehmen, also zum Beispiel Marketing, Buchhaltung und die Rechtsabteilung.

Außerhalb der zweiwöchigen Sperrzeit dürfen die Formel-1-Teams ganz normal vorgehen, eben wie es den Regeln für die jeweilige Rennsaison entspricht.

Machen auch die Formel-1-Fahrer eine Sommerpause?

Auch die Formel-1-Fahrer erhalten eine Pause. Meist leisten sie unmittelbar nach dem letzten Rennen vor der Sommerpause noch die üblichen Nachbesprechungen ab und absolvieren letzte PR-Termine. Dann können auch die Fahrer in Urlaub gehen. Sie kehren häufig in der Woche vor dem ersten Rennen nach der Sommerpause zurück in die Werke ihrer Teams.

Wann kehrt die Formel 1 zurück aus der Sommerpause?

Die Formel-1-Saison 2023 wird mit dem Niederlande-Grand-Prix in Zandvoort fortgesetzt, vom 25. bis 27. August. Dieses Rennen läutet die Schlussphase der Saison ein, mit insgesamt zehn WM-Läufen über 14 Wochen hinweg.

Die Saison 2023 endet mit dem Grand Prix von Abu Dhabi am 26. November. (Hier den kompletten Formel-1-Kalender 2023 abrufen!)

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