• 28. Juli 2022 · 16:47 Uhr

Fernando Alonso: Brauche nur zehn Minuten für Vertragsverhandlung

Was Formel-1-Fahrer Fernando Alonso in der Saison 2023 vorhat und wann er eine Entscheidung über seine sportliche Zukunft bei Alpine oder anderswo treffen will

(Motorsport-Total.com) - Wie seine Zukunft aussehe, wird Fernando Alonso vor dem Ungarn-Grand-Prix 2022 bei Budapest (alle Einheiten hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!) gefragt. Antwort: "Hoffentlich [habe ich] eine Familie!" Der spanische Rennfahrer und die Journalisten lachen - in dem Wissen, dass der Fragende auf etwas ganz anderes hinauswollte. Nämlich auf die Formel-1-Zukunft von Alonso, die bisher noch unklar ist. (Übersicht: Alle Fahrer, die bereits für 2023 bestätigt sind!)

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Fernando Alonso im Formel-1-Fahrerlager am Hungaroring 2022 Zoom Download

Doch lange wird es nicht mehr dauern bis zu einer Entscheidung von Alonso. Der zweimalige Formel-1-Weltmeister meint: "Die Sommerpause ist wahrscheinlich der Punkt, an dem ich mich hinsetzen und etwas entscheiden muss. Und ja, die Sommerpause beginnt am Montag."

Er beschränke seine Überlegungen aber nicht auf nur einen Rennstall, meint Alonso: "Alle Teams sind eine Option, solange sie nicht schon zwei Fahrer unter Vertrag haben." Doch da liegt für Alonso das Problem: Die aktuellen Topteams haben aktuell keine freien Plätze zu vergeben, sind teilweise über Jahre hinweg "ausgebucht".

Wer nicht bei einem Topteam fährt, braucht "Alternativen"

Alonso selbst sagt: "Unter dem neuen Reglement scheinen Ferrari, Red Bull und Mercedes die einzigen Teams zu sein, die dazu in der Lage sind, Siege herauszufahren. Wenn sich also eine Möglichkeit ergeben sollte, für 2023 zu einem dieser Teams zu stoßen, dann wird man sich darum bemühen. Doch es gibt keine Chance."

Als Fahrer, der eben nicht für Ferrari, Red Bull oder Mercedes in Frage komme, müsse man sein "Vertrauen" in andere Projekte setzen, so Alonso. "Mit dem Wunsch, dass diese [Projekte] nächstes Jahr konkurrenzfähig sein werden. Das hoffe ich zumindest."


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Er denke dabei vor allem an sein aktuelles Team Alpine uns sagt frei heraus, es sei seine "Priorität, mit Alpine weiterzumachen". Denn Alonso erkennt eine ansteigende Formkurve: "Wir arbeiten jetzt schon zwei Jahre gemeinsam an diesem Projekt und entwickeln es weiter. Wir werden immer besser. Mein Wunsch wäre, bleiben zu können."

Bisher keine Verhandlungen mit Alpine, aber ...

Konkrete Verhandlungen habe es bisher "noch nicht" gegeben, "aber das wird passieren", meint Alonso, wohl noch während der mehrwöchigen Formel-1-Sommerpause. "Ich werde im Urlaub sein. Die Chefs werden ebenfalls im Urlaub sein. Wir müssen uns also wohl über Videotelefonie austauschen", erklärt Alonso.

Geht es nach dem Ex-Champion, muss für die Gespräche nur wenig Freizeit aufgebracht werden: "Es braucht nur zehn Minuten, wenn sich zwei Parteien auf etwas verständigen wollen. Wenn man sich dabei aber streitet, ist vielleicht eine Seite nicht zufrieden. Von meiner Seite her aber wird es nicht länger dauern als zehn Minuten. Denn ich bin zufrieden, wo ich bin, und würde gerne bleiben."

"Aber ja, es gehören zwei Seiten dazu. Und ich werde niemandem eine Knarre an den Kopf halten", meint Alonso. "Wir werden in Gespräche eintreten. Wenn wir uns auf etwas verständigen können, dann ist das, wie gesagt, eine Sache von zehn Minuten. Wenn wir viel streiten, wäre es seltsam."

Alonso: Kontakt mit Aston Martin gab es, aber schon 2020

Zumal sich Alonso laut eigener Aussage vollkommen auf die Formel 1 konzentriert und gar keine anderen Aktivitäten abseits der "Königsklasse" plant. Er habe "keine anderen Dinge im Kopf", beteuert er. Und: "Andere Rennserien sprechen mich gerade nicht an."

Also weiterhin Formel 1, nur wo? Aston Martin, wo durch den angekündigten Rücktritt von Sebastian Vettel bald ein Cockpit frei wird? Alonso räumt Kontakt zum Team ein, allerdings aus der Saison 2020, "als das Team [als Racing Point] sehr konkurrenzfähig war und Rennen gewonnen hat".


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"Das war vor meinem Comeback", sagt Alonso. "[Die Gespräche liefen] nicht gut, ich kam mit Alpine zurück. Und ich bin zufrieden, wo ich bin. Ich würde gerne bleiben."

Was Alonso noch immer an der Formel 1 reizt

Er fühle sich immer noch "frisch und motiviert", sei "gespannt" auf das zweite Jahr unter dem neuen Formel-1-Reglement, auf die neue Strecke in Las Vegas und das mögliche Comeback in Südafrika, sagt Alonso.

Außerdem fühle er sich "schnell" in der Saison 2022. "Vergangenes Jahr hatte ich mehr Schwierigkeiten, aber dieses Jahr bin ich gefühlt bei hundert Prozent. Und mein Kopf ist komplett bei der Formel 1."

Aber ob Alonso mit 40 Jahren körperlich überhaupt noch ganz vorne mitspielen kann? Der frühere Weltmeister winkt ab: "Ich fühle mich sehr frisch, meine Reaktionen sind gut wie eh und je."

"Es gibt Anzeichen in deinem Körper und man selbst ist der Erste, der einräumen muss, wenn es etwas zu viel wird. Das war im Auto noch nie der Fall bei mir. Ich fühle mich immer sehr gut."

"Doch zum Beispiel 2018 hatte ich viele Marketing-Aufgaben, musste viel reisen. Da war ich mental ausgelaugt, nicht fahrerisch. Jetzt bin ich sehr frisch, auch, was das Reisen anbelangt. Es macht mir einfach Spaß."

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