• 19. Juli 2022 · 13:25 Uhr

Formel-1-Technik: Wie Ferrari Red Bulls Speed-Vorteil drastisch reduziert hat

Red Bull war zu Saisonbeginn vor allem auf den Geraden deutlich schneller als Ferrari, doch die Roten haben das Defizit mächtig abgeknapst

(Motorsport-Total.com) - Ferrari mag zwar nicht den Ansatz von Red Bull übernommen haben, die Update nach Update für ihr 2022er Formel-1-Auto bringen, dennoch hat das Team wichtige Fortschritte gemacht.

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Ferrari hat in Kanada einen neuen Heckflügel mitgebracht Zoom Download

Tatsächlich haben sich die jüngsten Bemühungen, den deutlichen Rückstand auf den Hauptkonkurrenten in der Meisterschaft aufzuholen und zu verringern, ausgezahlt und könnten für den Titelkampf von Bedeutung sein.

Seit Beginn des Jahres haben GPS-Daten des Red Bull RB18 und des Ferrari F1-75 gezeigt, dass beide ihre Rundenzeiten auf unterschiedliche Weise erzielen. Ferrari war besser in langsamen und mittelschnellen Kurven, während Red Bull einen signifikanten Topspeed-Vorteil auf den Geraden hatte.

Und wie Teamchef Mattia Binotto bereitwillig zugab, war das Ausmaß von Ferraris Rückstand - insbesondere bei offenem DRS - nicht zu übersehen: "Wir hatten zweifellos einen Nachteil gegenüber dem Red Bull, was den Speed auf den Geraden angeht, vor allem in der DRS-Zone", sagt er. "Wir haben also viel daran gearbeitet, was die Stärke ihres DRS im Vergleich zu unserem angeht."

Diese Arbeit gipfelte in der Ankunft eines neuen Heckflügels beim Großen Preis von Kanada, wo das Team aber nur genügend Teile für einen seiner Fahrer zur Verfügung hatte.

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Die Heckflügel-Varianten von Ferrari im direkten Vergleich Zoom Download

Die Wahl fiel auf Charles Leclerc, der aufgrund von Motorenstrafen ganz hinten starten musste. Denn wenn er sich im verregneten Qualifying gedreht und den Flügel beschädigt hätte, dann wäre ein Boxengassen-Start, weil er eine andere Spezifikation einsetzen muss, zumindest kein totales Desaster gewesen.

Schon in Montreal wurde deutlich, wie unterschiedlich die beiden Flügel im Vergleich zueinander sind. Dies wurde durch die offiziellen Geschwindigkeitsmessungen untermauert, bei denen Leclerc mit 342,7 km/h an der Spitze lag, während Sainz nur 331,3 km/h schaffte. Auf Start/Ziel lag Leclerc mit 300,6 km/h vorne, während Sainz nur 294 km/h erreichte.

Der Flügel weist mehrere Änderungen auf, wobei die Länge der Sehnen des Hauptflügels im Mittelteil deutlich reduziert wurde, was zu einem wesentlich sanfteren Übergang zu den gerollten Endplatten führt.

Dies trägt zu der beobachteten Verringerung des Abtriebs und des Luftwiderstands bei. Zu berücksichtigen sind aber auch die Überarbeitungen am Beam-Wing, bei denen beide Elemente in Richtung ihrer Spitzen zurückgeschnitten wurden.

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Der offene DRS-Spalt darf eine Größe von 85 Millimetern nicht übersteigen Zoom Download

Die Änderungen am Übergangsbereich im äußeren Teil des Flügels tragen ebenfalls dazu bei, dass Ferrari beim Einsatz von DRS zulegen kann, was vor allem im Hinblick auf das Qualifying wichtig ist.

Die Konstrukteure von Formel-1-Autos versuchen stets, die Größe der Öffnung zu maximieren, wobei über die gesamte Spannweite eine Öffnung von 85 Millimetern zwischen der Hauptebene und der oberen Klappe zulässig ist, und diese wurde bei Ferraris neuem Design im Bereich der Spitze vergrößert.

Es ist jedoch anzumerken, dass dies ein Kompromiss zwischen den konkurrierenden Design-Faktoren ist, da Ferrari zuvor eine verbesserte Reduzierung des Luftwiderstands bevorzugte, wenn DRS nicht offen war.

Die vorgenommenen Änderungen führen zu einem Kompromiss, den die Fahrer zwischen ihren Set-up-Entscheidungen und der Leistung des Reifens im Verlauf eines Rennstints antizipieren müssen.

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Bei Red Bull wurde das obere Element des Beam-Wings entfernt Zoom Download

Derweil hat Red Bull an anderen Aspekten des RB18-Designs gefeilt und diese optimiert, da man der Meinung ist, dass man in diesen Bereichen mehr Leistung erzielen kann.

Seit dem Großen Preis von Aserbaidschan wurde das obere der beiden Elemente des Beam-Wings entfernt, um den Luftwiderstand zu verringern.

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