• 17. Juni 2022 · 00:06 Uhr

Mick Schumacher: "Denke, dass ich die volle Unterstützung von Haas habe"

Nachdem die Stimmung rund um Haas und Mick Schumacher zuletzt spannungsgeladen war, zeigt man sich vor dem Grand Prix von Kanada um Harmonie bemüht

(Motorsport-Total.com) - Mick Schumacher hat mit seinem Medienauftritt am Donnerstag vor dem Grand Prix von Kanada (Freitagstraining ab 20:00 Uhr im Formel-1-Liveticker) bekräftigt, dass es zwischen ihm und seinem Arbeitgeber, dem amerikanischen Haas-Team, keine atmosphärische Verstimmung gibt, wie das zuletzt besonders in deutschsprachigen Medien berichtet wurde.

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Haas-Teamchef Günther Steiner und Mick Schumacher: Alles paletti in Sachen Stimmung? Zoom Download

"Ich denke, dass ich die volle Unterstützung des Teams habe. Und das Team weiß, dass sie meine Unterstützung haben", unterstreicht Schumacher und entschärft damit die aufgeheizte Stimmung der vergangenen Wochen, die zuletzt in einem emotionalen Interview seines Teamchefs Günther Steiner bei 'Sky' eskaliert ist.

Dem hatte zuvor ausgerechnet Mercedes-Teamchef Toto Wolff, bekanntermaßen keiner von Steiners allerengsten Paddock-Freunden, in einem Interview mit 'RTL' nahegelegt, genau das Gegenteil von dem zu tun, was Steiner bisher getan hat, nämlich Schumacher zu sagen: "Jetzt lass es mal fliegen! Fahr so, wie du fahren kannst."

Haben Steiner und Schumacher wirklich nicht mehr geredet?

Anschließend wurde im Paddock gemunkelt, dass es zuletzt praktisch keine direkte Kommunikation zwischen Steiner und Schumacher gegeben haben soll. Etwas, was Steiner dementiert: "Das wurde hochgespielt, dass wir nicht miteinander reden. Da lachen wir drüber. Niemand außer uns beiden weiß, wie unsere Beziehung wirklich ist. Aber jeder hat dazu eine Meinung."

Hochgespielt wurden auch Gerüchte, wonach Schumacher möglicherweise noch während der Saison gefeuert werden soll. Zumindest will der 23-Jährige selbst davon nichts wissen: "Es gibt so viele Gerüchte. Aber niemand wurde gefeuert. Ich schätze, es ist so, dass man am besten gar nichts auf diese ganzen Gerüchte gibt."

Schumacher: Kein Zweifel an den eigenen Fähigkeiten

"Es geht nur drum, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und ein bisschen Glück zu haben. Ich denke, wir hatten dieses Jahr schon ein paar Mal Pech. Aber wenn der Ball einmal ins Rollen kommt, dann sieht die Sache gleich ganz anders aus. Ich bin mir sicher, dass niemand hier an meinen Fähigkeiten zweifelt. Die habe ich ja früher auch schon unter Beweis gestellt."

In Baku wurde Schumacher insofern unter Wert geschlagen, als er im Rennen mit einer von außen nicht nachvollziehbaren Reifenstrategie ausgestattet wurde und sich selbst gezügelt hat, nicht zu viel Gas zu geben: "Wir wollten unbedingt ein sauberes Rennen fahren und alle Teile heil hierherbringen. Das ist uns gelungen."

Der Deutsche rechnet vor: "Wir hatten vor dem Rennen acht schnelle Runden. Das ist nicht wahnsinnig viel. Insofern finde ich, dass das Rennen ganz in Ordnung war. Es gab ja auch im Rennen ein paar Probleme."

Baku: Strategiechaos wegen Verdacht auf Platten

Zum Beispiel habe sich zu Beginn des Rennens vom Vorderreifen etwas gelöst. "Daher dachten wir, dass wir einen schleichenden Platten haben, den wir in Wirklichkeit gar nicht hatten, und sind den ersten Stint kürzer als geplant gefahren", klärt Schumacher auf.

"All diese Dinge haben sich zu einem schwierigen Rennen summiert. Aber ich denke, wir sind hier in einer anderen Position als in Baku. Und wir nehmen uns wieder ein sauberes Wochenende vor. Wenn du ein sauberes Wochenende hast, kannst du Schritt für Schritt all die Häkchen setzen. Und wenn du ins Qualifying gehst, hast du dann ein Set-up, mit dem du dich hundertprozentig wohlfühlst."

"Das hatten wir in Baku nicht. Wir hatten im Endeffekt nur das dritte Training, und vom dritten Training zum Qualifying haben wir das Auto komplett umgekrempelt, weil wir damit nicht zufrieden waren. Das Qualifying war dann so, wie es war. Wir hatten nur eine Push-Runde, und am Ende war ich leider Letzter. Nicht unglaublich. Aber das wollen wir für hier ändern", sagt Schumacher.

Steiner zeigt Verständnis für Schumacher

Von Steiner kommen inzwischen auch wieder verständnisvollere Töne in seine Richtung: "Er hat es im Moment nicht leicht", sagt der Südtiroler über seinen jungen Fahrer. "Und dann kommen all diese Rennen so dicht hintereinander, erst Baku, jetzt hier - und das nach den Crashes in Monte Carlo und Dschidda."


Hardenacke vs. Steiner: Darf man so fragen?

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Haas-Teamchef Günther Steiner ist im Interview mit Peter Hardenacke emotional geworden. Wir haben mit dem Sky-Reporter gesprochen. Weitere Formel-1-Videos

"Das Beste ist meiner Meinung nach, wenn er sich drauf konzentriert, keinen Unfall zu bauen. Das würde sein Selbstvertrauen noch mehr beschädigen. Aber das weiß er auch selbst. Wenn wir dann auf Strecken kommen, wo die Leitplanken wieder ein bisschen weiter weg sind, kann er hoffentlich zurückschlagen. Aber im Moment ist das Wichtigste, sauber zu fahren und Ruhe reinzubringen."

Steiner: Keine konkreten Ziele für Schumacher

Konkrete Ziele, die Schumacher erreichen muss, um 2023 einen neuen Vertrag zu erhalten, setzt Steiner nicht: "Ich lasse ihn in den Rennen ziemlich allein, denn er weiß selbst, was er zu tun hat. Es bringt nichts, ihm Ziele vorzugeben." Außerdem ist ein Haas-Cockpit vertraglich für einen Ferrari-Junior reserviert. Ob das weiterhin Schumacher sein wird, entscheidet eher Ferrari als Steiner.

Wer 2023 in den beiden Haas-Autos sitzen wird, das entscheide sich "sicher nicht vor der Sommerpause", stellt Steiner klar. Und auch Schumacher sagt: "Es ist noch viel zu früh, darüber auch nur nachzudenken. Wir wollen gute Resultate holen. Das ist mein hauptsächliches Ziel. Und dafür brauche ich ein sauberes Wochenende."

Auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de (Kanal jetzt kostenlos abonnieren und kein neues Formel-1-Video mehr verpassen!) gibt's derzeit ein Interview mit Sky-Reporter Peter Hardenacke, der in Baku ein emotionales Interview mit Günther Steiner geführt hat. Hardenacke spricht mit Chefredakteur Christian Nimmervoll darüber, inwieweit es seiner Meinung nach zulässig ist, auch eigene Meinung in Interviews als Stilmittel zu nutzen.

(ANZEIGE: Wer mehr Interviews von Peter Hardenacke oder auch Einschätzungen von Sky-Experte Ralf Schumacher, dem Onkel von Mick, sehen möchte, der ist bei den Formel-1-Übertragungen von Sky bestens aufgehoben. Über den neuen Streamingdienst WOW können User den Grand Prix von Kanada und alle Trainingssitzungen live sehen. Exklusiv in Deutschland.)

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