• 27. Februar 2022 · 09:01 Uhr

Optimismus trotz Testflop: Alfa Romeo stellt C42 offiziell vor

Obwohl der Test in Barcelona nicht optimal verlaufen ist, herrscht bei Alfa Romeo vor der Saison 2022 Optimismus - Gelingt mit dem C42 wieder ein Schritt nach vorne?

(Motorsport-Total.com) - Das Feld ist komplett: Als zehntes und letztes Formel-1-Team hat Alfa Romeo am Sonntag offiziell sein Auto für die Saison 2022 vorgestellt. Nachdem der C42 bereits zuvor in einem Camouflage-Design am Test in Barcelona teilgenommen hatte, stand bei der Online-Präsentation die finale Lackierung im Vordergrund.

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Bringt der neue C42 Alfa Romeo wieder nach vorne? Zoom Download

Diese kommt - wenig überraschend - wie auch schon in den Vorjahren in Rot und Weiß daher. Für den Sauber-Rennstall aus Hinwil, der 1993 unter selbigem Namen mit dem C12 erstmals in der Formel 1 an den Start ging, ist der C42 ein Jubiläumsauto. 2022 geht es in die 30. Saison in der Königsklasse.

Nachdem das Team bis einschließlich 2005 den Namen von Teamgründer Peter Sauber trug, ging man nach der Übernahme durch den deutschen Hersteller von 2006 bis 2009 als BMW-Sauber an den Start, von 2010 bis 2018 anschließend wieder als Sauber und seit 2019 nun als Alfa Romeo.

Echte Euphorie oder Zweckoptimismus?

Der C42 ist das 30. Formel-1-Auto, das in Hinwil entstanden ist - und das erste unter der neuen Budgetobergrenze. Die Namensgebung geht noch immer auf Peter Sauber beziehungsweise dessen Frau Christine zurück. Dieser ist man auch weiterhin treu, obwohl das Team inzwischen einen anderen Namen trägt.

Teamchef Frederic Vasseur betont, man habe "das allergrößte Vertrauen" in den C42, in der Jubiläumssaison "einen großen Schritt nach vorne in Richtung Spitze" zu machen. Doch nach den Testfahrten in Barcelona darf man die Frage stellen, ob es sich dabei eher um Zweckoptimismus handelt.


Fotostrecke: Formel 1 2022: Der neue Alfa Romeo C42 von Bottas und Zhou

Zwar spielen Zeiten bei den Tests nur eine untergeordnete Rolle. Doch Alfa Romeo belegte in Spanien nicht nur in der Zeitenliste den letzten sondern auch in der Kilometertabelle den vorletzten Platz. Gerade einmal 175 Umläufe schaffte der C42, der immer wieder von Problemen eingebremst wurde.

Alfa Romeo erwartet steile Entwicklungskurve

Zum Vergleich: Motorenlieferant Ferrari brachte es auf 439 Runden, also auf 2,5-mal so viele Umläufe. Die verlorene Testzeit scheint die Truppe in Hinwil aber nicht übermäßig zu beunruhigen. Technikchef Jan Monchaux erklärt beispielsweise, man könne "stolz" auf den neuen C42 ein.

"Aber unsere Arbeit ist noch nicht beendet", weiß auch er und erklärt: "Wie immer bei einem neuen Regelzyklus wird die Entwicklungskurve in dieser Saison am steilsten sein. Wir müssen weiter Performance aus dem C42 holen, um den Fortschritt zu machen, den wir uns selbst als Ziel gesetzt haben."

Ein Neuanfang ist die Saison 2022 in Hinwil nicht nur aufgrund der neuen Regeln. Als einziges der zehn Formel-1-Teams setzt man in diesem Jahr auf ein komplett neues Fahrerduo. Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi wurden durch Valtteri Bottas und Rookie Guanyu Zhou ersetzt.

Neuzugang Bottas lobt "Motivation"

"Ich bin beeindruckt von unserem neuen Auto", sagt Bottas, der als zehnmaliger Grand-Prix-Sieger von Mercedes kommt und die Führungsrolle im Team einnehmen soll. Beim Barcelona-Test brachte er es allerdings gerade einmal auf 54 Runden an drei Tagen - und damit nicht einmal auf eine Renndistanz.

Weniger Kilometer als der Finne legte kein anderer Stammfahrer zurück, der zudem auch in der Zeitenliste den 20. Platz belegt. Daher kommt es etwas überraschend, wenn er sagt: "Der Test hat uns geholfen, unsere Erwartungen, wo wir stehen, zu bestätigen." Man habe in Barcelona "Fortschritte" machen können.

Unabhängig vom Testergebnis erklärt Bottas, er spüre eine Menge "Motivation" in seinem neuen Team. "Alle pushen hart und versuchen, härter als die anderen zu arbeiten, um konkurrenzfähig zu sein. Das wiederum gibt mir einen zusätzlichen Antrieb, wenn ich im Cockpit sitze", so Bottas.

Geht es in der WM endlich wieder nach vorne?

Besonders aufregend in diesem Jahr sei, "dass wir keine Ahnung haben, wie sich das erste Rennen entwickeln wird." Teamkollege Zhou ergänzt, er sei "komplett heiß" auf die neue Saison. "Wir sind am Beginn einer neuen Ära mit neuen Autos und neuen Regeln. Das bringt Chancen für alle Teams mit sich", erinnert er.

Einzige Konstante im Cockpit ist in diesem Jahr Robert Kubica. Der Pole wird von Hauptsponsor Orlen unterstützt und ist seit 2020 als Ersatzpilot mit an Bord. "Es ist unglaublich viel Arbeit in den C42 geflossen, und ich bin gespannt, was das Team mit ihm erreichen kann", so Kubica.


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Tatsächlich kann es für Alfa Romeo in der WM in diesem Jahr fast nur nach vorne gehen. Nachdem man die Saison dreimal in Folge auf Rang acht beendet hatte, stürzte man im Vorjahr auf den neunten und vorletzten Rang ab. Schlechter hatte man zuletzt in der Saison 2017 abgeschnitten.

C42 erwartet eine "lange Reise"

"Dieser Launch ist lediglich ein Meilenstein in einer viel längeren Reise, in die unsere gesamte Crew in Hinwil so viel Zeit, Ressourcen und Energie gesteckt hat", erklärt Technikchef Monchaux und betont: "Es war ein riesiges Unterfangen, dieses Auto zu designen und zu bauen."

Ob sich diese Arbeit auch in den entsprechenden Ergebnissen widerspiegeln wird, bleibt zunächst abzuwarten. Hoffnung macht aber eventuell ein Blick auf die Testfahrten im Winter 2021. Die beendete Alfa Romeo in der Zeitenliste nämlich auf Rang vier, wurde am Ende aber eben nur WM-Neunter.

Vielleicht läuft es 2022 ja genau andersherum ...

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