• 24. Januar 2022 · 11:34 Uhr

Teamchef Vasseur gesteht: Alfa Romeo hat Situation 2021 "unterschätzt"

Alfa Romeo hat die Entwicklung des C41 frühzeitig eingestellt - Frederic Vasseur gesteht, dass er die Auswirkungen dieser Entscheidung womöglich unterschätzt hat

(Motorsport-Total.com) - Alfa Romeo fuhr 2021 das schlechteste Ergebnis seit der Rückkehr der Marke in die Formel 1 ein. Zwar holte man 13 WM-Punkte und damit fünf mehr als noch 2020. In der WM ging es allerdings von Rang acht auf neun nach hinten. Weiter hinten war der Sauber-Rennstall zuletzt in der Saison 2017 als Zehnter gelandet.

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Zu oft bleiben die Alfa-Romeo-Piloten 2021 ohne Punkte Zoom Download

Teamchef Frederic Vasseur gesteht, dass er die Situation im vergangenen Jahr womöglich falsch eingeschätzt hat. "Wir haben die Richtung für 2022 sehr früh eingeschlagen, schon am Ende von 2020", erklärt er und ergänzt: "Vielleicht hatte ich den Fakt unterschätzt, dass wir [2021] 22 Rennen mit dem gleichen Auto fahren müssen."

Alfa Romeo entschied sich als eines der ersten Teams dazu, die Entwicklung des 2021er-Autos komplett einzustellen, um sich vollständig auf das neue Reglement ab 2022 konzentrieren zu können. Vasseur gesteht, dass das sportlich und auch "psychologisch" nicht leicht gewesen gewesen sei.

Denn wenn man regelmäßig Updates an Auto bringe, habe man stets die "Hoffnung", es im Feld nach vorne zu schaffen. "Und das war [2021] nicht der Fall", gesteht Vasseur. Weil es keine neuen Teile mehr gab, war bereits früh im Jahr klar, dass Alfa Romeo 2021 keine großen Leistungssprünge gelingen würden.

Vasseur: Performance besser als Endergebnis

So waren zwei achte Plätze von Kimi Räikkönen in Russland und Mexiko die besten Einzelergebnisse in der abgelaufenen Saison. Teamkollege Antonio Giovinazzi schaffte es sogar überhaupt nur zweimal in 22 Rennen in die Punkte. "Die pure Performance war nicht so schlecht", betont Vasseur dennoch.

"Ich denke, wir haben im Vergleich [zu 2020] einen Schritt nach vorne gemacht", so der Teamchef. Trotzdem verlor man in der WM eine Position an Williams und konnte mit Haas lediglich das zweite Ferrari-Kundenteam im Feld schlagen. Laut Vasseur spiegelt das allerdings nicht das wahre Kräfteverhältnis wieder.


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"Wenn man sich den Durchschnitt im Qualifying anschaut, dann waren wir schneller als unser direkter Gegner Williams. Auch in den Rennen waren wir schneller als Williams. Wir sind ungefähr 14-mal im Rennen vor Williams gelandet", so Vasseur. In der Tat konnte Alfa Romeo Williams in der abgelaufenen Saison regelmäßig schlagen.

Allerdings gab es dafür zu oft keine Punkte. Alleine siebenmal landete ein Alfa-Pilot 2021 auf dem undankbaren elften Platz. Die Williams-Piloten schnitten häufig schlechter ab, waren dafür aber in den wichtigen Situationen zur Stelle. Vasseur trauert in diesem Zusammenhang vor allem "zwei guten Möglichkeiten" in Budapest und Spa nach.

2022 bietet mehr "Potenzial" für Alfa Romeo

"In Spa haben wir im Qualifying keinen guten Job gemacht und deshalb keine Punkte geholt", erinnert er an das Nicht-Rennen in Belgien, bei dem Williams mit beiden Autos in die Punkte kam und Russell als Zweiter dank seines starken Qualifyings sogar das mit Abstand beste Williams-Ergebnis seit vielen Jahren holte.

Budapest sei sogar noch "frustrierender" gewesen, weil man dort ebenfalls nicht von den chaotischen Umständen profitieren konnte und am Ende auch dort hinter beiden Williams-Piloten landete, die jeweils punkteten. WM-Rang acht wäre für Alfa Romeo also bei einem etwas anderen Saisonverlauf auch ohne Updates möglich gewesen.


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Trotzdem - oder womöglich gerade deshalb - bereut Vasseur seine Entscheidung aber auch nicht. "Wir mussten eine Entscheidung treffen: Wollen wir nicht nur viel Geld sondern auch Zeit, Ressourcen und so weiter in 2021 investieren?", erinnert er sich an die Situation vor rund einem Jahr zurück.

Letztendlich sei man zu dem Schluss gekommen, dass 2021 sowieso nicht viel mehr als WM-Rang acht möglich wäre, wohingegen 2022 aufgrund der neuen Regeln viel mehr "Potenzial" für Teams wie Alfa Romeo biete. Nun müsse man abwarten, ob sich die "Wette", die man vor einem Jahr abgeschlossen habe, auszahle.

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