• 11. Januar 2022 · 15:27 Uhr

Wie Pierre Gasly in seiner "bisher besten Formel-1-Saison" aufblühte

Zwei Jahre nachdem er von Red Bull degradiert wurde, genießt Pierre Gasly nun die Rolle des Teamleaders bei AlphaTauri und kann sein wahres Potenzial zeigen

(Motorsport-Total.com) - In der Formel-1-Saison 2021 befand sich Pierre Gasly ganz klar im Aufwind. Der AlphaTauri-Pilot stand in Baku auf dem Podium und erreichte mehrere Top-6-Platzierungen erreichte. In der Fahrerwertung kletterte er auf den neunten Platz.

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Pierre Gasly zeigte 2021 seine bisher konstanteste Formel-1-Saison Zoom Download

Mit 100 Punkten lag Gasly nur fünf Zähler hinter McLaren-Pilot Daniel Ricciardo und deutlich vor seinem Rookie-Teamkollegen Yuki Tsunoda (32 Punkte). Seit er Mitte 2019 von Red Bull degradiert wurde, hat Franzose bei AlphaTauri zu sich selbst gefunden und im vergangenen Jahr seine bisher stärkste Saison absolviert.

Auch wenn er im vergangenen Jahr nicht an seinen ersten Formel-1-Sieg in Monza 2020 anknüpfen konnte, war der 25-Jährige sowohl im Qualifying als auch in den Rennen immer wieder im vorderen Mittelfeld zu finden. Entsprechend zufrieden ist Gasly mit seiner eigenen Formkurve und Entwicklung als Fahrer.

Gasly: Sogar mit McLaren und Ferrari gekämpft

"Dieses Jahr war offensichtlich extrem gut. Ich denke, dass ich in der Lage war, mein Potenzial wirklich zu zeigen, und das auch bei mehr als einer Gelegenheit", sagt er gegenüber 'Motorsport.com'. "In diesem Jahr war ich in einer Position, in der das Auto gelegentlich in der Lage war, die Ferraris und die McLarens zu schlagen."

"Wir wissen, dass Ferrari zwei- oder dreimal so viel Budget hat wie wir. Wir wissen, dass sie ein wettbewerbsfähigeres Paket haben, ähnlich wie McLaren, aber trotzdem war ich in der Lage, sie bei einigen Gelegenheiten zu schlagen", hält Gasly fest.

"Für mich war es das Wichtigste, in der Lage zu sein, meine Fähigkeiten und meinen Speed zu zeigen", sagt der Franzose weiter. "Natürlich gibt es noch viele Bereiche, an denen ich arbeiten muss, aber es ist großartig zu sagen, dass ich das Beste erreicht habe, was ich bisher in meiner Formel-1-Karriere erreicht habe."

Warum es Gasly zuvor an der Konstanz fehlte

Sein persönliches Ziel für 2021 sei es gewesen, seine Konstanz über die Rennwochenenden hinweg zu verbessern. In dem Zusammenhang gibt er zu, das Auto in der Vergangenheit des Öfteren überfahren zu haben, um vorhandenen Defizite auszugleichen.

"Wenn das Auto großartig ist, fällt es leicht, Leistung zu bringen, aber manchmal ist das Auto nicht so gut und man will trotzdem das Maximum aus dem herausholen, das man hat. Und ich denke, dass ich in der Vergangenheit manchmal zu viel versucht oder zu viel getan habe", zeigt sich Gasly selbstkritisch. "In dieser Hinsicht habe ich einen guten Schritt gemacht und bin wirklich konstanter geworden."


"Max killt jeden!" Gasly an Verstappen zerbrochen?

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Während der halben Saison, die er 2019 im A-Team von Red Bull verbracht, kam Gasly nie richtig in Fahrt und stand stets im Schatten von Max Verstappen. Nachdem er nun selbst de facto Teamleader bei AlphaTauri an der Seite des unerfahrenen Tsunoda ist, hat er aus erster Hand erfahren, wie es ist, im Mittelpunkt zu stehen.

Rolle des Teamleaders macht eine Menge aus

Auch das sieht der 25-Jährige als wichtigen Faktor für seine Leistung im Jahr 2021. "In der Situation, in der sich Max bei Red Bull befindet, dreht sich das gesamte Team um ihn und deshalb sind sie in der Lage, die Meisterschaft zu gewinnen", betont er.

"Lewis (Hamilton; Anm. d. R.) hat das gesamte Mercedes-Team hinter sich, und deshalb ist er in der Lage, die Meisterschaft zu gewinnen. Wenn sie nicht in dieser Position wären, dann würden sie diese Sololeistung nicht erbringen", weiß Gasly. "Ich war bei AlphaTauri in einer ähnlichen Situation mit Yuki als Rookie."

"Ich hatte das ganze Team auf mich konzentriert. Deshalb haben wir es geschafft, manchmal mehr zu erreichen, als das Paket eigentlich hergibt. Die Jungs haben sich so sehr um mich bemüht und mir so viel Aufmerksamkeit gewidmet, dass wir in einigen Fällen mehr leisten konnten. Egal, in welchem Team man ist, das ist der Status, den man haben muss, wenn man sein bestes Niveau erreichen will."

Gasly träumt den Traum vom WM-Titel weiter

Dazu gehört natürlich auch der Traum vom eigenen Weltmeistertitel. Doch selbst wenn die Budgetobergrenze und das neue Reglement für 2022 das Feld enger zusammenrücken lassen sollen, ist sich Gasly bewusst, dass er nicht zu viel erwarten darf.

Auf die Frage, ob er seine Karriereambitionen bei AlphaTauri verwirklichen kann, sagt der Franzose: "Ich denke, dass es im Moment noch zu früh ist, um das zu sagen. Es ist möglich, große Dinge zu erreichen, aber ich denke, man muss realistisch sein."

"Ich möchte Weltmeister in der Formel 1 werden. Aber es ist extrem schwer, wenn man gegen Teams wie Mercedes kämpft, die ihre Ressourcen und ihre Wissen über Jahre aufgebaut haben. An der Spitze ist der Druck noch einmal größer. Man kann sich bestimmte Fehler nicht leisten, man muss alles im Griff haben."

"Diese Teams haben die Erfahrung und das Wissen, wie man mit dieser Situation umgeht", weiß er. "Offensichtlich kann auch ich nicht in die Zukunft schauen, aber mein Ziel ist es ganz klar, in meiner Karriere um eine Weltmeisterschaft zu kämpfen."

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