• 07. Januar 2022 · 16:30 Uhr

Beeindruckende Zahlen: So deutlich hat Ferrari seine Boxenstopps verbessert

Noch 2020 war Ferrari Vorletzter bei den Boxenstopps, die in der vergangenen Saison deutlich besser geworden sind - ein Sinnbild für die Formkurve der Scuderia

(Motorsport-Total.com) - In der Formel-1-Saison 2021 konnte sich Ferrari im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern und holte Platz drei in der Konstrukteurswertung erringen. Das sei vor allem Optimierungen auf operativer Ebene zu verdanken, hieß es aus dem Team. Dabei spielten auch die Boxenstopps eine zentrale Rolle.

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Bei den Boxenstopps unter drei Sekunden konnte Ferrari merklich zulegen Zoom Download

"Auf der Durchführung der Rennen lag unser Fokus", erklärt Ferrari-Renndirektor Laurent Mekies. "Vielleicht sollte man dabei zwei Dinge beachten. Erstens: Die Ausführung kommt von der Vorbereitung, deshalb mussten wir vor ein paar Jahren viel in Tools und Simulationen investieren, um uns zu verbessern."

Das habe, gepaart mit weiteren Investitionen, im Laufe des Jahres Früchte getragen. Die Boxenstopps seien ein gutes Beispiel dafür. "Im Jahr zuvor waren wir Vorletzter, was das betrifft", blickt Mekies zurück. Um das zu ändern, habe Ferrari als Team vor allem an einem Kriterium gearbeitet: Beständigkeit.

"Es ist sehr schön, mit dem schnellsten Boxenstopp der Welt an der Spitze der Tabelle zu stehen, und das ist hervorragende Arbeit", sagt der Rennchef. "Was wir im Hinblick auf den Kampf um die Meisterschaft betrachten, ist Beständigkeit. Das Kriterium, das wir verwenden, ist der Prozentsatz von Boxenstopps unter drei Sekunden."

Mekies erklärt, wie wichtig gute Stopps sind

"Wenn man einen Boxenstopp unter drei Sekunden macht, dann ist das Rennen da, wo es sein soll. Wenn es 2,5, 2,6 oder 2,3 Sekunden sind, wird das am Rennergebnis nicht viel ändern. Wir schauen zwar auch darauf, wie schnell wir bei den Stopps unter drei Sekunden bleiben, aber der wichtigste Parameter für uns ist der Prozentsatz."


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Denn wenn man länger braucht als diese drei Sekunden, verliert man sehr wahrscheinlich Positionen, erklärt Mekies weiter. "2020 lagen wir bei diesem Kriterium auf dem vorletzten Platz. Wir haben also ein umfangreiches Programm durchgeführt, um zu versuchen, die Dinge zu ändern, und das sowohl am Auto als auch bei den Jungs mit dem Training und der Methodik, die wir anwenden."

"Heute sind wir, was die besagten Kriterien angeht, Dritter. Und wir sind auch nicht aus Versehen Dritter in den Punkten. Ich denke, das ist ein gutes Beispiel dafür, wie Hintergrundarbeit zu besseren Ergebnissen führt", betont der 44-Jährige. Das gelte für Boxenstopps, das Reifenmanagement, die Rennstrategie und viele andere Dinge.

So viel besser sind Ferrari-Stopps geworden

"In einem so engen Meisterschaftskampf, in dem es um jeden Punkt geht, muss die Ausführung auf höchstem Niveau sein. Es gibt keine Ausreden. Deshalb haben wir 2021, auch wenn das Auto nicht so schnell war, wie wir es uns gewünscht hätten, den Kampf so aufgenommen, als ob es um die Weltmeisterschaft ginge."

In Zahlen drückt sich das, was die Boxenstopps betrifft, wie folgt aus: Lag Ferrari bei den Stopps unter drei Sekunden 2020 noch bei einem Prozentsatz zwischen 50 und 60, steigerte man sich im nächsten Jahr auf 75 bis 80 Prozent, rechnet Mekies vor.


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Angesprochen auf die deutlich konstantere Performance in der zweiten Saisonhälfte, mit doppelter Punkteausbeute in neun von zehn Rennen, erklärt der Ferrari-Renndirektor: "Ich denke, es ist eine Folge der Verbesserungen. Ich würde es nicht nur auf die reine Ausführung zurückführen, denn sie ist nur der letzte Teil."

Wie kam es zur starken zweiten Saisonhälfte?

"Wir haben in unsere Werkzeuge investiert, wir haben bessere Vorbereitungen getroffen, und sie werden jetzt besser ausgeführt. Hinzu kommt die Integration von Carlos. Man muss lernen, dieselbe Sprache zu sprechen, und das braucht Zeit", spricht er Neuzugang Carlos Sainz und dessen Eingewöhnung an.

"Wir haben einige Fortschritte bei der Integration von Carlos gemacht. Er hat eine Menge sehr solides Feedback und Ansätze aus seinen früheren Erfahrungen mitgebracht. Es dauerte aber, diese mit unseren eigenen Ansätzen zu vereinen, um sie schließlich gemeinsam mit Charles optimal nutzen zu können. Ich glaube, das hat sich in der zweiten Saisonhälfte in doppelten Punkten niedergeschlagen."

"Zu Beginn der Saison oder im Jahr zuvor war es sehr leicht, im Rennen komplett daneben zu liegen", gibt Mekies zu. "Ich denke, in der zweiten Saisonhälfte passiert das nicht mehr. Das letzte Mal war in Frankreich, wo wir ein Reifendrama hatten."

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