• 08. Oktober 2021 · 11:03 Uhr

Gridstrafe für Lewis Hamilton: Neuer Verbrennungsmotor in Istanbul

Weil Mercedes bei Lewis Hamilton in Istanbul einen neuen Motor verwendet, wird der Brite um zehn Plätze strafversetzt - Andrew Shovlin erklärt die Hintergründe

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Pilot Lewis Hamilton wird beim Grand Prix der Türkei in der Startaufstellung um zehn Plätze zurückversetzt, nachdem sich Mercedes dazu entschlossen hat, einen neuen Formel-1-Motor zu verwenden (zur Motorenübersicht).

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Hamilton wird für den Motorenwechsel mit zehn Strafplätzen belegt Zoom Download

Das Weltmeisterteam hatte überlegt, ob es das Risiko eingehen sollte, Hamilton bis zum Ende der Saison mit seinem aktuellen Motor fahren zu lassen oder nicht.

Angesichts der Bedenken über die möglichen Auswirkungen eines Ausfalls auf seine Titelambitionen hat man sich jedoch dafür entschieden, Hamilton für das Rennen in der Türkei an diesem Wochenende einen neuen Verbrennungsmotor (ICE) einzubauen.

Shovlin erklärt: Warum nur ICE gewechselt?

Das heißt im Umkehrschluss, dass man sich - anders als etwa Carlos Sainz (Ferrari) - gegen einen kompletten Wechsel der Antriebseinheit entschieden hat. Laut Andrew Shovlin, leitender Renningenieur bei Mercedes, hätte das keinen zusätzlichen Leistungs- oder Zuverlässigkeitsvorteil gebracht, um den Schritt zu rechtfertigen.

"Wir simulieren alle Rennen bis zum Jahresende", erklärt er bei 'Sky'. Dabei werde auch das Risiko eines Zuverlässigkeitsproblems mitkalkuliert. "Was man auf keinen Fall will, ist ein Ausfall während des Rennens und dann trotzdem eine Strafe zu kassieren."

"Dann gibt es auch noch ein Leistungselement", ergänzt der Ingenieur, "denn die Aggregate verlieren im Laufe ihrer Lebensdauer ein wenig an Leistung." Vor diesem Hintergrund habe man sich für den Tausch des Verbrennungsmotors entschieden - auch mit Blick auf die damit einhergehende Startplatzstrafe.

Austausch weiterer Teile "unwahrscheinlich"

Denn weil mit dem Verbrenner nur eine Komponente der Antriebseinheit ausgetauscht wurde, muss Hamilton in der Startaufstellung nicht ganz nach hinten. "Es ist besser, zehn Plätze zu verlieren, als aus der letzten Reihe starten zu müssen", weiß Shovlin.

Zwar könnte Mercedes im Laufe des Wochenendes noch weitere neue Komponenten einbauen, was vor allem dann Sinn machen würde, wenn sich Hamilton ohnehin nur mäßig qualifizieren sollte. Der für Samstag angesagte Regen könnte für Chaos sorgen. Doch Shovlin glaubt nicht, dass weitere Teile getauscht werden.

"Unwahrscheinlich", sagt der Mercedes-Ingenieur. "Es ist eine Menge Arbeit, wenn man anfängt, einige dieser Elemente während des Rennwochenendes auszutauschen. Wir sind also ziemlich zufrieden mit der Entscheidung, die wir bisher getroffen haben, sodass es eher wahrscheinlich ist, dass wir so belassen werden."

Wird Hamilton eine Aufholjagd starten können?

Hamiltons Pace im ersten Freien Training am Freitag sah vielversprechend aus. Das lässt Shovlin auf eine Aufholjagd am Sonntag hoffen, auch wenn er zugibt: "Es ist ein zweischneidiges Schwert. Es macht es einfacher, sich vorzuarbeiten, aber es hätte auch ein Rennen sein können, das Lewis von der Pole gewonnen hätte."

Aber vielleicht kann Hamilton ja auch trotz der Gridstrafe um den Sieg kämpfen. Shovlin jedenfalls erinnert sich an einen GP2-Einsatz des Briten in Istanbul 2006, als er sich von einem Dreher, der ihn auf Platz 19 zurückwarf, erholte und Zweiter wurde.

"Es ist eine Strecke, die sich für Lewis im GP2-Rennen als sehr chancenreich erweisen hat. Das sollte für einen spannenden Sonntag sorgen", blickt Shovlin voraus.


Fotos: Lewis Hamilton, F1: Grand Prix der Türkei (Istanbul) 2021


Der Ingenieur gibt zu, dass auch er in dieser Phase der Saison "ein bisschen nervöser" wird. "Es gab einige knifflige Entscheidungen beim letzten Rennen in Sotschi und dem Regen, aber es macht Spaß, und hinterher merkt man, dass es ziemlich entscheidende Momente sein können, wenn man etwas falsch macht."

"Aber es geht jetzt darum, jedes Rennwochenende zu maximieren, und wir werden sehen, was am Ende des Jahres herauskommt", sagt Shovlin. Bei noch sieben zu fahrenden Rennen trennen Hamilton und seinen Titelrivalen Max Verstappen nur zwei Punkte.

Er hatte sich zusammen mit Red Bull bereits vor zwei Wochen in Sotschi für den Tausch mehrerer Antriebskomponenten und nahm das Rennen deshalb aus der letzten Startreihe auf. Trotzdem fuhr Verstappen bis auf Platz zwei vor, während Hamilton gewann.

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