• 08. Oktober 2021 · 10:48 Uhr

Alfa Romeo: Doch noch eine Chance für Oscar Piastri?

Wer ergattert das zweite Alfa-Romeo-Cockpit? Teamchef Fred Vasseur schielt auf die Formel 2, wo sich Oscar Piastri empfiehlt, aber eben nicht nur er

(Motorsport-Total.com) - Mit Valtteri Bottas hat sich Alfa Romeo für die Formel-1-Saison 2022 auf einen erfahrenen Piloten festgelegt. Der Platz neben dem Finnen ist noch vakant. Das Team könnte an Antonio Giovinazzi festhalten, der seit 2019 für Alfa Romeo fährt, oder ein junges Talent verpflichten, etwa aus der Formel 2.

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Fred Vasseur hat sich noch für keinen zweiten Fahrer für 2022 entschieden Zoom Download

Dort führt der Australier Oscar Piastri die Gesamtwertung bei noch zwei offenen Saisonstationen vor Guanyu Zhou und Robert Schwarzman an. Ferrari-Pilot Charles Leclerc hält ihn für einen geeigneten Kandidaten, um in die Formel 1 aufzusteigen.

"Er ist ein sehr talentierter Fahrer. Ich schaue mir natürlich alle Formel-2-Rennen an, und er ist unglaublich konstant, immer da, wenn er gebraucht wird. Das ist beeindruckend. Er hat definitiv das Zeug dazu, in der Formel 1 zu fahren", sagt Leclerc. "Er sollte in der Formel 1 sein, also hoffe ich wirklich, dass er sehr bald hier sein wird."

Montoya: Nach Formel-2-Titel droht ein Vakuum

Als Teil der Renault Sport Academy wäre für ihn bei Alpine 2022 nur die Rolle des Ersatzfahrers möglich. Alfa-Romeo-Teamchef Fred Vasseur, immer noch eng mit Renault verbunden, könnte helfend einspringen. Denn den eigenen Zögling Theo Pourchaire will er am liebsten noch ein weiteres Jahr in der Formel 2 lassen.

Das geht reglementbedingt nur, wenn der Fahrer nicht Gesamtsieger wird. Die Krux: "Die nächsten beiden Rennen finden erst im Dezember statt. Wir können heute nicht vorhersagen, wer Meister wird", betont Vasseur gegenüber 'auto motor und sport'.

Für denjenigen, der den Titel holt, ergibt sich dann die Frage: Wohin, wenn es mit der Formel 1 nicht klappt? Das Problem sieht auch Ex-Formel-1-Juan Pablo Montoya: "Wenn man sich Piastri in diesem Jahr anschaut, dann hat er im ersten Jahr alles gewonnen, was er gewinnen konnte, auch schon in den letzten paar Jahren."

"Und wenn man in die Formel 2 kommt und alles gewinnt, kann man nirgendwo mehr hin. Wenn man keine guten Kontakte in den USA hat, was soll man dann tun? Ein Jahr lang zu Hause sitzen und hoffen, dass du etwas bekommst? Das ist nicht einfach. Dieser Sport ist schwierig", hält Montoya bei 'Motorsport.tv' fest.

Leclerc: Nicht jeder Champion sollte aufsteigen

Daraus zu schließen, dass der Formel-2-Champion stets in die Formel 1 befördert werden sollte, hält Leclerc aber für falsch: "Ich würde darin keinen Automatismus sehen. Du gewinnst die Formel 2 und gehst in die Formel 1, das wäre in manchen Fällen nicht fair."

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Oscar Piastri könnte sich als Formel-2-Champion für die Formel 1 empfehlen Zoom Download

"Aber ich denke, es ist auch ziemlich klar, wenn ein Fahrer es verdient hat - wie bei Oscar, die die Formel 2 in seinem ersten Jahr auf Anhieb gewinnen kann. Und das ist auch bei anderen Fahrern der Fall gewesen. Ich denke nicht, dass es dafür eine Regel geben muss. In den meisten Fällen ist es doch ziemlich offensichtlich ist."

Ob Piastri am Ende tatsächlich den Vorzug bekommt, bleibt abzuwarten. Die Auswahl an jungen Fahrern ist groß. Einige, wie der Chinese Zhou, bringen zudem eine millionschwere Mitgift mit - in einem Sport wie der Formel 1 kein unerhebliches Argument.

"Die Wahrheit ist: Der Sport war schon immer teuer. Er war schon teuer, als ich angefangen habe. Wenn ich keine Leute gehabt hätte, die mich unterstützt hätten, dann hätte ich diesen Sport auch nicht ausüben können", betont etwa Sebastian Vettel. "Jetzt ist es wahrscheinlich schlimmer, denn es ist noch teurer geworden."

Vettel mahnt: Dürfen junge Fahrer nicht verheizen

Doch der Deutsche sieht noch ein anderes Problem. "Ich denke, es ist zu professionell geworden. Ich bin mir nicht sicher, ob man das rückgängig machen kann. Damit meine ich: Die Formel 1 ist zu professionell. Man versucht immer, Perfektion zu erreichen. In dieser Hinsicht kann man nicht zurückgehen", mahnt Vettel.

"Aber die Kinder müssen sich mit viel mehr Dingen befassen als ich damals. Als ich noch Kart gefahren bin, habe ich mich nur ums Fahren gekümmert. Sie müssen schon mehr über Set-up, Daten und Details reden. Es ist zu professionell geworden, was in Sachen Performance großartig ist. Aber es sind immer noch Kinder."

Später sei das schon okay, findet Vettel. "Die Formel 1 kann professionell sein. Da muss man mit den vielen Daten klar kommen. Aber man sollte nicht das kindliche Element verlieren und sie ihrer Kindheit berauben. Sie machen etwas, das sie lieben."

"Sie werden konkurrenzfähig. Ich war in dieser Phase. Und es ist sehr inspirierend, diese Kinder zu sehen. Aber unsere Verpflichtung als Erwachsene ist es, ihnen den Raum zu geben, sie selbst zu sein und nicht zu schnell zu professionell zu sein."

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