• 04. Juli 2021 · 13:08 Uhr

Alpine-Sportdirektor: Wie sich Fernando Alonso verändert hat

Fernando Alonso kehrte nach zwei Jahren Pause in die Formel 1 zurück und offenbarte seither ganz neue Seiten, wie Alpine-Sportdirektor Alan Permane erklärt

(Motorsport-Total.com) - Für zwei Jahre hatte Fernando Alonso der Formel 1 den Rücken gekehrt. Nach Jahren des Hinterherfahrens mit McLaren und dem damals noch deutlich unterlegenen Honda-Motor hatte der Weltmeister von 2005 und 2006 genug und schmiss Ende 2018 hin. Nach Ausflügen nach Le Mans, Indianapolis und zur Rallye Dakar kribbelte es dann aber doch wieder.

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Fernando Alonso zeigt in der Formel 1 eine neue Seite an sich Zoom Download

Mit dem Alpine-Team, für das Alonso bereits in seinen zwei WM-Jahren fuhr, das inzwischen jedoch personell ganz anders aufgestellt ist und auch anders heißt, wagte der 39-Jährige noch einmal ein Comeback. Und nachdem der Rennrost allmählich abgestreift ist, findet Alonso immer mehr zu alter Stärke.

"Man sieht gerade in den letzten paar Rennen, dass es bei ihm einen schönen Aufschwung gibt. Er fühlt sich mit dem Auto wohl, er lernt seine Grenzen und seine Stärken kennen. Und er hat Spaß an der Sache. Das ist klar. Er genießt es wirklich", sagt Alpine-Sportdirektor Alan Permane.

Alonso überzeugt mit harter Arbeit

Nach einem guten Auftakt in Bahrain, als er Teamkollege Esteban Ocon im Griff hatte, das Rennen wegen eines Defekts aber nicht beenden konnte, geriet er gegen den Franzosen an den folgenden Wochenenden ins Hintertreffen. Doch in Baku wendete sich das Blatt. Seither stellte Alonso seinen Stallgefährten fast wie alten Zeiten deutlich in den Schatten.


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"Ich denke, der Prozess ist wie alles in der Formel 1. Es gibt kein Patentrezept für all das, um Abtrieb zu finden, um Leistung zu finden oder damit die Fahrer sich wohlfühlen", sagt Permane: "Es ist einfach harte Arbeit. Und er arbeitet hart." Doch im Gegensatz zu früher, als Alonso auch in seinen Teams selbst mit seiner Art nicht nur auf Gegenliebe stieß, habe sich der Spanier charakterlich gewandelt.

"Es gab einige Schwierigkeiten, und anstatt irgendwelche Wutanfälle oder Wutausbrüche oder so etwas zu haben, hat er einfach auf sich selbst geschaut. Er hat nicht ein einziges Mal dem Auto oder dem Team die Schuld gegeben", sagt Permane: "Er sagte: 'Es liegt an mir. Ich muss mich verbessern, ich muss das tun, ich muss besser sein.' Und er sagte es im Büro und er sagte es auch in der Presse."

Permane: Alonso ist ruhiger geworden

Permane ist einer der wenigen Verbliebenen in der Fabrik in Enstone, seit Alonso damals die Vorherrschaft von Michael Schumacher und Ferrari beendete. Für den Briten sei bei Alonso eine klare persönliche Entwicklung erkennbar. "Ich würde sagen, er ist ein bisschen ruhiger als vorher", sagt Permane. Zudem nehme er heute nichts mehr für selbstverständlich hin.

So habe Permane Alonso auch daran erinnert, dass seine Funksprüche, wie er sie während seiner McLaren-Zeit in Richtung Honda absendete, kontraproduktiv seien. Stattdessen gehe es darum, positiver zu sein.


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"Ich sagte: 'Unterschätze nicht, dass dieser Funkspruch ausgestrahlt wird und jeder in Enstone und jeder in Viry (Motorenfabrik; Anm. d. Red.) das hört.' Und das macht ihre wochenlange Arbeit, ihre harte Arbeit, einfach lohnenswert - zu hören, dass ein Fahrer, der eine gute Runde gefahren ist, damit wirklich zufrieden ist, und zu hören, wie motiviert er ist und solche Dinge", sagt Permane.

Alonso hat an Professionalität zugelegt

Doch nicht nur im Cockpit habe sich Alonsos Ansatz verändert, auch außerhalb sei der Alonso anno 2021 ein ganz anderer Formel-1-Fahrer als der junge Fernando in seinen Anfangsjahren. "Er ist vorsichtig, er strengt sich einfach an. Das ist es, was ich meine. Ob das nun hinter dem Lenkrad oder vor dem Laptop ist, er ist da und steckt die Stunden hinein und gibt sich die Mühe", lobt Permane.

Auch Trackwalks seien nun beim Spanier an der Tagesordnung. "Das war etwas, das er verabscheute, und ich bin mir sicher, dass er es immer noch tut. Man liebt sie nicht plötzlich. Aber wenn er denkt, dass es ihn ein halbes Prozent besser machen kann oder so, dann ist er da draußen und schaut sich das an, schaut sich die Randsteine an und solche Sachen", erklärt er Alonsos Professionalität.

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