• 29. Juni 2021 · 13:33 Uhr

Neues Kiesbett in Spielberg: Blaupause für das Thema Tracklimits in der F1?

Am Red-Bull-Ring in Spielberg experimentierte die FIA mit einem zusätzlichen Kiesbett, die Reaktionen der Fahrer waren überwältigend

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 kommt einer Lösung des leidigen Themas Tracklimits offenbar allmählich näher. Am vergangenen Wochenende wurde im Rahmen des Steiermark-Grand-Prix der Red-Bull-Ring an einer Stelle mit einem zusätzlichen Kiesbett ausgestattet, um die Meinungen der Fahrer zu hören.

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Unter anderem Lando Norris ist ein Freund von Kiesbetten Zoom Download

Konkret handelte es sich um Kurve 6, auch als Rauch-Kurve bekannt. An deren Außenseite wurde ein Kiesbett angelegt, das ein etwaiges Verlassen der Strecke sofort bestrafte. Anders sah es bei den neuralgischen Kurven 9 und 10 aus, bei denen die Tracklimits elektronisch überwacht wurden und die zahlreiche Zeitenlöschungen nach sich zogen.

Das Feedback der Fahrer bezüglich des Experiments in Kurve 6 war durchweg positiv. "Willkommen zurück, Kies. Und wir beten für mehr Kies oder Gras oder so etwas in der Zukunft", sagt etwa Ferrari-Pilot Carlos Sainz: "Ich denke, das ist es, was wir brauchen, um die Strecken wieder schön und spektakulär zu machen."

Russell: Das macht Racing aus

Auch bei der Traditionsstrecke in Spa-Francorchamps, die ebenfalls in der Vergangenheit durch diverse asphaltierte Auslaufzonen "kastriert" worden war, gibt es ein Umdenken. Im Rahmen einer für die kommenden Jahre geplanten Renovierung sollen die Kiesbetten an einigen wichtigen Stellen, etwa La Source, Blanchimont und Stavelot, zurückkehren.


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"Das ist es, was Racing ausmacht", meint George Russell, der inzwischen auch einer der Direktoren der Fahrervereinigung GPDA ist. "Es ist dieser Nervenkitzel, am Limit zu sein und zu wissen, dass man bestraft wird, wenn man einen Fehler macht. Und leider gibt es zu viele Rennstrecken, offensichtlich aus Sicherheitsgründen, die dir dieses Element beim Fahren nicht bieten", sagt der Williams-Pilot.

Die Fahrer waren sich in Spielberg ziemlich einig: das Kiesbett in Kurve 6 war eine gute Idee. "Ich denke, wir konnten den äußeren Randstein noch nutzen, um auf der Strecke zu bleiben, aber wenn wir natürlich etwas zu weit gefahren sind, sind wir im Kiesbett gelandet", erklärt Daniel Ricciardo: "Und um es kurz zu machen: ich denke, das ist perfekt. Wenn es nach uns ginge, würde jede Strecke wie die Ausfahrt von Kurve 6 aussehen."

Norris: Habe wohl Weltrekord bei Tracklimits aufgestellt

Ein gutes Beispiel, wie Kies die Fahrfehler bestrafen kann, war Kurve 4. Dort sind schon seit vielen Jahren Kiesbetten angelegt, einige Fahrer bezahlten eine zu weite Linie dort am vergangenen Wochenende mit Drehern. Lewis Hamilton konnte sein Auto im Rennen geradeso noch abfangen, als er dort mit dem Hinterreifen das Kiesbett touchierte.


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Lando Norris, der in Kurve 9 und 10 gleich mehrfach ertappt wurde, scherzt: "Das nimmt natürlich die Frage nach der Streckenbegrenzung weg, bei der ich an diesem Wochenende einen Weltrekord aufgestellt haben müsste." Lance Stroll meint, solche Kiesbetten geben den Strecken "mehr Charakter, was ich mir viel öfter wünschen würde", sagt der Kanadier.

Der Automobil-Weltverband FIA ist sich bewusst, das Kiesbetten eine gute Lösung sind. Doch diese können nicht an jeder Kurve angebracht werden, wo Tracklimits ein Thema sind. Vor allem nicht, wenn sowohl Auto- als auch Motorradrennen dort stattfinden.

FIA arbeitet mit FIM zusammen

In Spielberg sei das Kiesbett neben Kurve 6 aber machbar gewesen, erklärt Rennleiter Michael Masi. "Was Kurve 6 angeht, so konnten wir das mit der Unterstützung der Streckenbetreiber hier nach der letztjährigen Veranstaltung machen", erklärt Masi.


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Masi stellt fest, dass die Änderungen "gut funktioniert" hätten. "Aber wie wir schon oft gesagt haben, ist es nicht nur die Seite der FIA, sondern die FIA und die FIM (Motorrad-Weltverband; Anm. d. Red.) arbeiten zusammen, um jede Kurve von Fall zu Fall zu betrachten und eine passende Lösung zu finden, die von allen verschiedenen Aspekten abhängt", erklärt er. Mit der FIM liefen auch Gespräche, was die Kurven 9 und 10 betrifft.

Pierre Gasly hofft, dass das Thema Tracklimits nach und nach verschwindet. "Idealerweise machen wir das, was wir hier in Kurve 6 haben, überall. Das würde das Leben für alle einfacher machen", stellt der Franzose klar.

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