• 26. März 2021 · 10:15 Uhr

Hill warnt Lewis Hamilton: "Haben wir bei Michael und Ferrari gesehen ..."

Lewis Hamilton gibt das bisher stärkste Signal, dass er auch 2022 Formel 1 fahren wird, doch Damon Hill warnt ihn vor einem Michael-Schumacher-Schicksal

(Motorsport-Total.com) - Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat offenbar keine Lust, seine Karriere allzu bald zu beenden. Obwohl er bei Mercedes nur einen Einjahresvertrag unterschrieben hat und das von vielen Experten als Signal dafür interpretiert wurde, dass er Ende 2021 als dann vielleicht achtmaliger Weltmeister zurücktreten könnte, hat er im Vorfeld des Grand Prix von Bahrain das bisher kräftigste Signal gegeben, dass er weitermachen wird (ANZEIGE: Hol dir die komplette Formel 1 und den besten Live-Sport mit Sky Q oder streame flexibel mit Sky Ticket. Ganz ohne Receiver.).

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Er habe nicht das Gefühl, dass 2021 seine Abschiedstournee wird, sagt Hamilton: "Nächstes Jahr kommen all diese Neuerungen, und das finde ich aufregend. Sieht so aus, dass das die bisher aufregendste Saison werden könnte. Wir haben neue Teams, neue Formate. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich schon am Ende bin."

Ganz ausschließen möchte der 36-Jährige aber nicht, dass er am Ende der Saison den Helm an den Nagel hängen könnte: "Die nächsten acht Monate werden zeigen, ob ich schon bereit bin aufzuhören oder nicht. Ich persönlich glaube nicht, dass ich aufhören werde. Aber man weiß nie."

Dabei lautet eine weit verbreitete Theorie: Hamilton möchte sich anschauen, ob er mit dem Mercedes F1 W12 E Performance ein achtes Mal Weltmeister werden und Michael Schumachers Rekord übertreffen kann. Sieht er nach fünf, sechs Rennen, dass das vermutlich klappen wird, wird er Toto Wolff frühzeitig darüber informieren, dass er im Falle eines WM-Gewinns abtreten möchte.

Hamilton: Für Zukunft egal, ob ich Weltmeister werde oder nicht

Hamilton selbst beteuert aber, dass seine Entscheidung nicht von den Ergebnissen auf der Rennstrecke abhängt: "Meine Position hat nichts damit zu tun, ob wir auf WM-Kurs sind oder nicht. Ich höre nicht auf, nur weil's schwierig wird", entgegnet er auf eine entsprechende Frage von 'Motorsport-Total.com' in der FIA-Pressekonferenz am Donnerstag in Bahrain (Formel 1 2021 live im Ticker!).

"Ich wollte einen Einjahresvertrag, und ich habe zu Toto gesagt, wenn wir gemeinsam an der Zukunft arbeiten wollen, dann sollten wir das diesmal viel früher als im Januar machen", sagt Hamilton und unterstreicht: "Ich liebe, was ich tue. Ich bin hier so aufgeregt angekommen wie schon lange nicht mehr. Ich denke, diese Saison wird ein toller Fight, und das habe ich immer am meisten geliebt."

Ungeachtet Hamiltons Beteuerungen glauben Experten, dass das Thema Rücktritt in seinen Gedanken sehr wohl eine Rolle spielt. Der siebenmalige Weltmeister hätte als dann achtmaliger Champion alles erreicht, was man sportlich erreichen kann, und könnte sich einer möglichen neuen Karriere als Weltverbesserer und Popstar widmen.

"Ich glaube, wenn's dem Ende der Karriere zugeht, und das wird auch bei Lewis so sein, dann gibt's verschiedenste Gedanken, immer wieder", sagt der zehnmalige Grand-Prix-Sieger Gerhard Berger in einem exklusiven Video-Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. Und er ergänzt: "Die Kraft lässt auch nach."


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"Ich frage mich: Wie lange kann er das alles so unter einen Hut bringen und alles so parallel machen und trotzdem so gut sein im Sport? Ich glaube, das werden wir dieses Jahr sehen, ob er wieder so stark unterwegs ist, oder ob wir auch einen Lewis Hamilton irgendwann einmal ein bisschen schwächeln sehen", meint Berger.

Dazu kommt noch ein ganz anderes Thema: Als siebenmaliger Weltmeister geht Hamilton womöglich davon aus, dass er im Vertragspoker mit Toto Wolff alle Fäden in der Hand hält. Doch Mercedes kann nicht ewig auf Hamilton warten, sondern muss für den Fall der Fälle Alternativen vorbereiten - Max Verstappen etwa oder George Russell.

Hill erinnert an Schumachers Schicksal 2006

Damon Hill, der Weltmeister von 1996, warnt seinen britischen Landsmann via 'Autocar': "Wir haben ja bei Michael und Ferrari schon einmal gesehen, was passiert, wenn du denkst, dass die schon auf einen warten. Das Problem ist: Mercedes wird nicht und kann nicht warten. Das ist der Haken, und den würde ich sehr genau im Auge behalten. Zu glauben, unersetzlich zu sein, ist riskant."

Worauf Hill anspielt: Auch wenn es die deutschsprachige Geschichtsschreibung der Formel-1-Vergangenheit anders sieht, war der erste Rücktritt von Michael Schumacher Ende 2006 nicht so freiwillig, wie es den Anschein hatte. Schumacher zögerte mit seiner Entscheidung so lange, dass Ferrari irgendwann gar keine andere Wahl mehr blieb als Kimi Räikkönen zu engagieren.

Ob Schumacher unter anderen Umständen weitergemacht hätte oder nicht, das sei dahingestellt. Tatsache ist: Wenn Hamilton zu lange wartet, könnten Mercedes Alternativen wie Verstappen oder Russell abhandenkommen. Und bevor man im schlimmsten Fall weder Hamilton noch Verstappen oder Russell hat, würde sich das Team wohl auf einen Plan B festlegen müssen.

Verstappen stehe nicht nur auf Mercedes' Liste weit oben, ist Hill überzeugt, "sondern auch Mercedes bei Max. Er war Red Bull gegenüber sehr loyal. Aber wenn sie ihm nicht das Auto geben können, das er braucht, dann läuft irgendwann die Zeit davon. 2016 war er der jüngste Sieger in der Formel 1. Aber seither konnte er noch nie um eine WM kämpfen. Das setzt sich fest im Kopf."

Wahrscheinlich ist: Sollte sich für Mercedes eine Chance bieten, Verstappen für 2022 zu engagieren, würde Wolff zwar das Gespräch mit Hamilton suchen. Sollte der sich aber nicht sofort entscheiden, könnte ihm das zum Verhängnis werden. "Mercedes ist in einer schwierigen Position", sagt Hill. "Denn sie müssen ihre Schäfchen für die Zukunft ins Trockene bringen."

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