• 25. Februar 2021 · 09:28 Uhr

Geheimnis gelüftet? So bestrafte die FIA Ferrari für den "Betrug" 2019

FIA-Kommissar Mika Salo verrät in einem Livestream, dass Ferrari 2020 weniger Benzin verwenden musste - Das sei eine Strafe für den "Betrug" 2019 gewesen

(Motorsport-Total.com) - Vor fast exakt einem Jahr sorgte ein geheimer Deal zwischen der FIA und Ferrari für großes Aufsehen in der Formel-1-Welt. Nachdem der Scuderia zuvor Tricksereien beim Motor in der Saison 2019 unterstellt worden waren, verkündete der Weltverband am 28. Februar 2020, dass man eine entsprechende Untersuchung abgeschlossen habe.

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Fuhr Ferrari im vergangenen Jahr mit gedrosselter Leistung? Zoom Download

Allerdings wurde in der Pressemitteilung weder erklärt, ob beziehungsweise wie Ferrari 2019 geschummelt hat, noch gab es eine offizielle Strafe für die Scuderia. Man verkündete lediglich einen Deal zwischen beiden Parteien, der allerdings viele Fragen offenließ, die bis heute nicht komplett beantwortet wurden.

Nun hat sich FIA-Kommissar Mika Salo möglicherweise verplappert. In einem Twitch-Livestream mit Rallyepilot Kristian Sohlberg hat der Finne verraten, dass Ferrari in der Saison 2020 weniger Benzin verwenden musste. Das sei eine Strafe für den "Betrug" der Scuderia im Jahr 2019 gewesen.

Salo spricht in der Stelle des Interviews eigentlich über Kundenteam Alfa Romeo und sagt wörtlich: "Sie haben im vergangenen Jahr unter Ferraris Betrug gelitten und mussten weniger Benzin verwenden. Ich denke, das Auto ist jetzt, wo sie wieder die volle Leistung abrufen dürfen, ziemlich gut."

Ferrari 2021 wieder mit voller Power?

Eine Aussage, die aufhorchen lässt, weil Salo damit zwei Sachen verrät. Erstens: Die Ferrari-Schwäche in der Saison 2020 war nicht nur darauf zurückzuführen, dass die Italiener ihre Tricksereien einstellen mussten. Die Motoren waren auch zusätzlich noch gedrosselt, weil man weniger Benzin verwenden musste.


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FIA-Präsident Jean Todt erklärt im Interview, warum er sich nicht im Detail zur Einigung mit Ferrari in der Motorenaffäre äußern darf. Weitere Formel-1-Videos

Zweitens: Die Strafe hat sich lediglich auf die Saison 2020 bezogen. 2021 muss Ferrari natürlich weiterhin ohne seine Tricks auskommen. Aber man darf zumindest wieder die normale Benzinmenge nutzen. Das dürfte dazu führen, dass Ferrari - und den beiden Kundenteams - wieder ein Sprung nach vorne gelingt.

In der vergangenen Saison galt der Ferrari-Motor als der schwächste im Feld. Die Scuderia selbst beendete die Saison auf WM-Rang sechs und erlebte damit ihre schlechteste Saison seit 1980. Die beiden Kundenteams Alfa Romeo und Haas landeten in der WM auf den enttäuschenden Rängen acht und neun.

Ferrari nie offiziell schuldig gesprochen

In der Saison 2019 hatte Ferrari noch die stärkste Power-Unit gehabt, weshalb es verschiedene Theorien darüber gab, wie sich die Italiener in diesem Bereich einen (illegalen) Vorteil verschafft haben könnten. Offiziell schuldig wurde Ferrari allerdings nie gesprochen, was Teamchef Mattia Binotto auch immer wieder betonte.


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Stimmt Salos Behauptung, wirkt das allerdings wie ein Schuldeingeständnis. Denn warum hätte man sich in Maranello freiwillig darauf einlassen sollen, 2020 weniger Benzin zu verwenden, wenn zuvor alles sauber gelaufen wäre? Jean Todt verriet übrigens bereits im vergangenen Jahr, dass er den geheimen Deal gerne öffentlich gemacht hätte.

Der FIA-Präsident erklärte damals, dass Ferrari eine Veröffentlichung blockiere. Es wäre nicht das erste Mal, dass Mika Salo interne FIA-Informationen öffentlich ausplaudert. Bereits in der Vergangenheit stand der Finne dafür in der Kritik, Insiderwissen an einen TV-Kollegen weitergegeben zu haben.

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