• 23. Februar 2021 · 08:16 Uhr

McLaren 2021: Warum die Saisonziele so vage formuliert werden

McLaren-Teamchef Andreas Seidl erklärt im Video-Interview, warum er sich davor hütet, mit McLaren ganz konkret eine Wiederholung von P3 anzustreben

(Motorsport-Total.com) - Mit 202:131 hat McLaren das Prestigeduell gegen Ferrari in der Konstrukteurs-WM 2020 für sich entschieden. Doch statt wie früher in der Formel 1 ging es zwischen den beiden Teams nicht um den Titel, sondern McLaren belegte letztendlich den dritten und Ferrari den sechsten Platz.

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McLaren-Chef Andreas Seidl im YouTube-Interview auf Motorsport-Total.com Zoom Download

Während McLaren mit diesem Ergebnis zufrieden sein konnte, war P6 aus Ferrari-Sicht eine schwere Niederlage. Ein Grund, warum die McLaren-Chefs insgeheim schon fast davon ausgehen, dass es in der Saison 2021 ganz schwierig wird, Platz drei erfolgreich zu verteidigen: "Es würde mich sehr überraschen, sollte Ferrari dieses Jahr wieder Sechster werden. Ich schätze, das war ein einmaliger Ausrutscher", sagt Zak Brown in einem Interview mit 'Sky'.

"Wir müssen auf uns selbst schauen. Wir versuchen nicht, nur Ferrari zu schlagen, sondern wir versuchen, alle anderen neun Teams zu schlagen. Vergangenes Jahr hatten wir eine großartige Saison. Sie weniger", erklärt der McLaren-CEO. "Ferrari ist ein großartiges Team, und sie haben zwei sehr starke Fahrer. Ich denke, dass das Feld dieses Jahr sehr eng beisammen liegen wird."

Racing Point (2021: Aston Martin) hatte im Vorjahr wahrscheinlich das schnellere Auto als McLaren, und Ferrari ist derzeit ohne Zweifel ein besser aufgestelltes Team, was die finanziellen und technischen Ressourcen betrifft. Dazu kommt mit Alpine und Fernando Alonso ein weiterer starker Gegner. P3 nur zu halten, wäre aus McLaren-Sicht 2021 schon ein großer Erfolg.

Ein Grund, warum sich Teamchef Andreas Seidl nicht darauf einlässt, die Wiederholung oder sogar Verbesserung von P3 als Saisonziel für McLaren zu definieren: "Wir haben keine klare Zielsetzung bezüglich einer Position", stellt er in einem Video-Interview klar, das es in voller Länge im Portal-Videoplayer und auf dem YouTube-Kanal von Motorsport-Total.com zu sehen gibt.

Es gebe einen "einfachen Grund" für diese Zurückhaltung: "Weil wir glaube ich ein sehr realistisches Bild haben, wo wir im Moment als Team stehen", sagt Seidl. "Für mich ist einfach das Allerwichtigste, dass wir als Team auch dieses Jahr wieder den nächsten Schritt machen mit der Performance des Autos, mit der Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten."

Zu einer Ansage lässt er sich dann immerhin doch hinreißen: "Wir wollen diesen Rückstand, den wir auf Red Bull und Mercedes haben, ganz klar wieder um einen guten Schritt verringern. Das ist uns auch im letzten Jahr gelungen."

Gleichzeitig müsse man einsehen, dass McLaren bei einem anderen Rennverlauf des Saisonfinales in Abu Dhabi 2020 auch WM-Fünfter statt -Dritter hätte werden können, erinnert Seidl. Er unterstreicht: "Deswegen sind wir gut damit beraten, realistisch zu bleiben, trotz der guten Fortschritte, die ich im Team sehe, trotz der neuen Fahrerpaarung, trotz des Wechsels auf den Mercedes-Antrieb."

"Wir kämpfen hier mit Werksteams, die zum Beispiel auf der Infrastrukturseite deutlich besser aufgestellt sind als wir", sagt Seidl und gesteht: "In gewissen Dingen sind wir einfach limitiert. Beispiel Windkanal, der erst in circa zwei Jahren fertiggestellt sein wird. Von daher muss man einfach realistisch sein, was möglich ist."

Das komplette Interview mit Andreas Seidl (18:47 Minuten) gibt's als Video im Portal-Videoplayer und auf dem YouTube-Kanal von Motorsport-Total.com. Darin spricht der McLaren-Teamchef aus München unter anderem auch über das, was Neuzugang Daniel Ricciardo neben seinem berühmten Lächeln einbringen kann, und viele weitere Themen.

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