• 02. Dezember 2020 · 13:35 Uhr

"Eine schlechte Idee": Fährt Mick Schumacher schon in Abu Dhabi?

Mick Schumacher ist erst seit ein paar Stunden Formel-1-Fahrer, da sprießen schon die Gerüchte: Besteht die Chance auf ein vorgezogenes Debüt bei Haas?

(Motorsport-Total.com) - Weil noch nicht klar ist, ob Romain Grosjean das Saisonfinale in Abu Dhabi nach seinem fürchterlichen Feuerunfall beim Grand Prix von Bahrain bestreiten kann, und gleichzeitig am Mittwoch bekannt gegeben wurde, dass Mick Schumacher in Abu Dhabi zumindest das erste Freie Training für das Haas-Team bestreiten wird, ist eines der heißen Themen des Tages in der Formel 1, ob der Sohn von Michael Schumacher möglicherweise zu einem vorgezogenen Grand-Prix-Debüt kommen könnte.

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Mick Schumacher: Wird aus seinem Freitagseinsatz sogar noch mehr? Zoom Download

Günther Steiner hatte sich zunächst am Dienstag, von 'Motorsport-Total.com' mit der Frage nach einem Ersatzfahrer für das Saisonfinale konfrontiert, noch nicht darauf festlegen wollen, dass automatisch Pietro Fittipaldi ein zweites Mal zum Zug kommen wird, sollte Grosjean für beide noch ausstehenden Rennen ausfallen.

Auf die konkrete Frage am Mittwoch, ob Schumacher in so einem Fall jetzt nicht der naheliegende Ersatzfahrer wäre, entgegnet Steiner: "Wir haben das noch nicht besprochen." Für ihn hat sich in den vergangenen 24 Stunden nichts verändert: "Im Moment warte ich ab, wie es Romain am Montag geht. Das habe ich so mit ihm vereinbart."

Der 34-Jährige wurde heute aus dem Militärkrankenhaus in Riffa entlassen und möchte sich in Abu Dhabi unbedingt würdig aus der Formel 1 verabschieden. Und sollte das möglich sein, wird ihm Steiner diesen Wunsch auch erfüllen: "Wir treffen eine solche Entscheidung erst, wenn wirklich hundertprozentig klar ist, dass Romain nicht fahren kann."

Steiner: Grosjean hat erstmal Vorrang

"Ich hoffe, dass er seine Zeit bei Haas mit einem Renneinsatz beenden kann, nicht als Zuschauer", sagt der Haas-Teamchef. "Das ist das Ziel, und so haben wir es mit ihm besprochen. Ich habe ihm gesagt, dass ich es voll unterstütze, wenn er sich mit einem Highlight verabschieden möchte, und er hat gesagt: 'Wenn ich kann, möchte ich das.' Vorher entscheiden wir nichts."


Mick Schumacher fährt Haas - und bald auch Ferrari?

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Hat Mick Schumacher das Zeug zum Formel-1-Weltmeister? "Ja, das hat er!", sagt Experte Marc Surer. "Mit diesem Talent und mit der Art, wie er es umsetzt, ist er ideal für die Formel 1."Im Gespräch mit Christian Nimmervoll (facebook.com/F1ChristianNimmervoll) analysiert der beliebte Formel-1-Insider, der selbst 82 Grands Prix bestritten hat, Micks Chancen, eines Tages in die Fußstapfen seines Vaters Michael zu treten. Weitere Formel-1-Videos

An Ersatzfahrern mangelt es Haas jedenfalls nicht. Fittipaldi wird den Grand Prix von Sachir in Bahrain fahren und wäre damit der logische Kandidat. Dazu kommt der zweite Testfahrer Louis Deletraz, der auf Abruf bereitsteht. Schumacher ist wegen seines Trainingseinsatzes sowieso in Abu Dhabi. Und Nikita Masepin gibt's schließlich auch noch.

Formel-1-Experte Marc Surer ist von der Idee, Schumacher schon beim Saisonfinale 2020 und nicht erst beim Saisonauftakt 2021 fahren zu lassen, nicht begeistert: "Das ist eine schlechte Idee", sagt er in einem Video-Interview, das unter anderem auf den YouTube-Kanälen von Motorsport-Total.com und Formel1.de verfügbar ist.

"Unvorbereitet in ein Formel-1-Auto einzusteigen, in ein Auto, das er ja im Prinzip nicht kennt und das nicht besonders gut ist, das wäre ein Schock für ihn. Ich glaube, es ist viel besser, wenn er sich da optimal vorbereiten kann, die Testfahrten machen kann und dann nächstes Jahr anfängt", argumentiert der langjährige BMW-Fahrercoach und ehemalige Grand-Prix-Pilot.

Schumacher würde die Herausforderung annehmen

Schumacher teilt diese Bedenken laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' nicht. Zwar ist ihm klar, dass ein vorgezogenes Debüt praktisch ohne Vorbereitung das Risiko birgt, sportlich keine gute Figur abzugeben. Aber das ist eine Herausforderung, der er sich stellen würde. Nur: Auch sein Wunschszenario ist, dass Grosjean einen würdigen Abschied erhält.

"Es ist doch toll, wenn man als reif genug erachtet wird, dass man das könnte", sagt Schumacher. "Und ich glaube, das wäre ich. Es gibt ja drei Freie Trainings, in denen du Zeit hast zu lernen. Es wäre eine Herausforderung, aber ich denke, ich würde das Auto besser kennenlernen und wäre für nächstes Jahr noch besser vorbereitet."

Daher drängelt er sich bei Steiner nicht in den Vordergrund, sondern konzentriert sich auf das bestehende Wochenende in Bahrain. Dort hat er zuerst den Formel-2-Titel zu gewinnen. Anschließend wird er am dritten Adventwochenende erstmals in offizieller Teamkleidung bei seinem neuen Arbeitgeber Haas auftreten. In Bahrain ist das neben der Formel 2 noch nicht möglich.

"Natürlich ist es in diesem Jahr etwas anders als in den vergangenen Jahren. Durch Corona gibt's gewisse Regeln, die man befolgen muss", erklärt Schumacher. "Eine der Regeln ist, dass der Kontakt zwischen Formel 2 und Formel 1 sehr restriktiv und jeder in seiner Bubble ist." Was verhindert, dass er bei Haas in der Box stehen und an Meetings teilnehmen kann.

Dazu wird es aber, unabhängig davon ob nun Renneinsatz oder nur Freies Training, in Abu Dhabi kommen: "Es ist bei mir so, dass ich mich dieses Wochenende natürlich vollkommen auf die Formel 2 konzentrieren werde. In Abu Dhabi wird es dann so sein, dass ich in deren Bubble sein werde, wo dann auch die Arbeit zusammen und persönlich ablaufen kann", sagt der 21-Jährige.

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