• 25. November 2020 · 16:34 Uhr

F1-Ingenieur: Aus der Ferne zu arbeiten, ist "phänomenal schwierig"

Wenn Formel-1-Teamchefs und Ingenieure ihre Arbeit künftig vermehrt aus der Ferne erledigen wollen, sieht Williams-Ingenieur Dave Robson einige Fallstricke

(Motorsport-Total.com) - Mit der zunehmenden Belastung des Formel-1-Personals durch den immer voller und dichter werdenden Rennkalender denken immer mehr Teamchefs über alternative Arbeitswege, etwa in Form von Homeoffice, nach. So kündigten Mattia Binotto (Ferrari) und Toto Wolff (Mercedes) entsprechende Pläne an.

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Wie viel Anwesenheit muss künftig sein? Darüber diskutiert die Formel 1 Zoom Download

Sie selbst wollen versuchen, ab der nächsten Saison einige Rennen auszulassen, und auch leitende Ingenieure denken über einen angepassten Zeitplan nach. Dave Robson, Performance-Ingenieur bei Williams, äußert jedoch Zweifel.

Zwar sei es technologisch möglich, an Grand-Prix-Wochenenden von den Fabriken aus zu arbeiten. Es gebe aber wichtige Dinge, die man verpasst, wenn man nicht vor Ort ist.

Gewisse Bedingungen erschweren Homeoffice

Robson machte diese Erfahrung am eigenen Leib, als er den jüngsten Türkei-Grand-Prix verpasste, und feststellen musste, dass es einige unerwartete Komplikationen gab, eben weil er nicht an der Rennstrecke präsent war: "Ich kann alles aus der Ferne machen, ich bin in der Fabrik gut vorbereitet, aber es ist phänomenal schwierig."

"Man merkt, wie viele Nuancen und wie viele Gespräche man verpasst und wie schwierig es ist, die Dinge miteinander zu verbinden", sagt er. "Es ist also nicht leicht - vor allem, wenn die Bedingungen so sind, wie sie in der Türkei waren."

Hätte es ein unkompliziertes, trockenes Rennwochenende gegeben, wäre es seiner Meinung nach "viel einfacher gewesen", erklärt Robson weiter. "Zum Teil, weil ich nicht das Bedürfnis gehabt hätte, mich einzumischen, und zum Teil, weil es weniger ungewöhnliche Dinge gegeben hätte, über die man sich Sorgen machen müsste."

Mögliche Rotation mit Zweitmannschaft

Um trotzdem auf die wachsende Zahl an Rennen zu reagieren, diskutieren einige Teams auch Pläne für mehr Personalrotation, um der Gefahr entgegen zu wirken, dass die Mitarbeiter wegen der vielen Rennwochenenden irgendwann ausbrennen.


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"Man darf nicht vergessen, dass die am härtesten arbeitenden Menschen diejenigen sind, die die Werkstätten auf- und abbauen und die Mechaniker, die über Nacht bleiben, wenn etwas schief geht", betont Mercedes-Teamchef Wolff. "Man muss sich fragen, wie lange das tragbar ist und ob man ein anderes System einführt."

Etwa indem man eine zweite Mannschaft installiert, die diese Aufgaben übernehmen kann. "Das ist etwas, mit dem wir uns im Moment beschäftigen", erklärt der Österreicher.

Geht es auch ohne "virtuelle Garagen"?

Auch wenn der erweiterte Kalender immer mehr Mitarbeiter ermutigt, von den Fabriken aus zu arbeiten, anstatt ständig zu reisen, erwägt die Formel 1 ein Verbot dieser "virtuellen Garagen", die für die Daheimgebliebenen als Stützpunkt fungieren.

Robson glaubt: "Es ist möglich, ohne sie zu leben. Wenn man weit genug in die Vergangenheit zurückblickt, hat es sie auch nicht gegeben, und das Team vor Ort kann einen absolut guten Job machen, um zu gewährleisten, dass das Auto sicher und legal ist. Das sind ohnehin die beiden wichtigsten Dinge."

"Man könnte also auch ohne sie auskommen, solange alle die gleichen Regeln befolgen wie damals. Es wäre machbar. Ob es insgesamt besser wäre, weiß ich nicht, ich habe da keine starke Meinung", sagt der Williams-Ingenieur abschließend.

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