• 23. Oktober 2020 · 10:48 Uhr

Romain Grosjean: Rausschmiss bei Haas "aus finanziellen Gründen"

Romain Grosjean weiß, dass finanzielle Gründe für sein Aus verantwortlich waren, er wundert sich aber, dass es gleich beide Piloten bei Haas getroffen hat

(Motorsport-Total.com) - Romain Grosjean hat bestätigt, dass finanzielle Gründe zu seinem Formel-1-Aus bei Haas geführt haben, allerdings ist er überrascht darüber, dass das Team aus diesem Grund gleich beide Piloten vor die Tür gesetzt hat. "Die Situation auf der Welt und rund um COVID hat es für viele Unternehmen finanziell schwierig gemacht, von daher wusste ich, dass einer von uns draußen sein würde", sagt er.

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Romain Grosjean war von seinem Aus bei Haas nicht überrascht Zoom Download

Als Teamchef Günther Steiner Grosjean die Nachricht vom Aus überbrachte, war er daher nicht überrascht und sagte seinem Chef, dass er es erwartet hatte, dass einer gehen muss. "Aber er sagte: 'Nein, aus finanziellen Gründen müsst ihr beide gehen'", erzählt Grosjean, der das aber nachvollziehen kann.

"Ich weiß, dass es ein hartes Jahr war und viele Industrien und Unternehmen darunter leiden. Das Team schlägt einen anderen Weg ein, und ich wünsche ihnen Glück und das Beste für die Zukunft", so der Franzose.

Grosjean will kein Pay-Driver sein

Günther Steiner hatte derweil schon angedeutet, dass Geld neben Talent eine wichtige Rolle bei der Fahrerwahl für 2021 spielen dürfte - daher auch die Gerüchte um Nikita Masepin, der über seinen Vater zahlungskräftige Sponsoren hinter sich weiß. Damit kann Grosjean nicht punkten.

"Ich hatte in meiner Karriere einige Partner, die mich in verschiedenen Teams begleitet haben, aber ich war nie ein Pay-Driver und ich möchte auch keiner werden", betont Grosjean, der noch nicht weiß, was die Zukunft für ihn bereithält.

"Es gibt ein paar Gespräche und ein paar Optionen, wo ich gerne fahren möchte", sagt er. Zuletzt soll er einen Test für das Formel-E-Team von Mahindra absolviert haben - und noch gibt es ein freies Cockpit bei den Indern für die im Januar beginnende Saison.

Lehren vom Sohn: In unmöglich steckt möglich

Ein Verbleib in der Formel 1 wird schwierig, weiß der Franzose. "Es gibt nicht mehr viele Plätze, und es sieht kompliziert aus." Als er jedoch neulich mit seinem Sohn Sacha geredet hat und dabei meinte, etwas sei unmöglich, habe dieser entgegnet: "'Daddy, in unmöglich steckt möglich. Es gibt immer einen Weg.' Und dass das von einem Siebenjährigen kommt, fand ich echt cool", lacht er.

"Wir werden also sehen. Aber es gibt auch außerhalb der Formel 1 anziehende Herausforderungen", so Grosjean. Und eventuell gibt es für ihn dann wieder die Möglichkeit, etwas zu gewinnen. Denn dieses Gefühl vermisst der 34-Jährige. Bei Haas habe er das in den vergangenen Jahren nicht spüren können.

Bei Haas konnte er zuletzt maximal darauf hoffen, es aus Q1 zu schaffen und einen Punkt zu holen. "Das heißt nicht, dass du nicht dein Bestes gibst, wenn es so ist, aber als Rennfahrer vermisst du etwas. Und hoffentlich kann ich eine gute Option für mich finden und sie euch sobald wie möglich mitteilen."

Grosjeans Bilanz: Vom ersten Tag an gute Zeiten

Die Zeit bei Haas, sie läuft aber in sechs Rennen ab. "Jede Story muss einmal enden, und wir sind dort angekommen", sagt er. "Wir hatten gute Zeiten bei Haas, und das vom ersten Tag an. Ich glaube, dass ich mich selbst verbessert habe, indem ich dem Team beim Wachsen geholfen habe."

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Grosjean und Magnussen müssen sich beide nach Alternativen umsehen Zoom Download

Auch die Beziehung mit Teamkollege Kevin Magnussen sei nicht so schlecht, wie sie häufig gemacht wurde. "So oft wie die Leute sagen, haben wir uns gar nicht berührt. Wir sind besser nebeneinander geworden und haben uns mit unseren Stärken und Schwächen gepusht. Meistens konnten wir das Maximum herausholen."

"Und darauf können wir stolz sein", sagt er weiter. "Wir haben niemals aufgegeben, auch wenn wir vielleicht nicht die beste Chance hatten, in jedem Rennen in die Top 10 zu kommen. Aber wir haben jedesmal unser Bestes versucht. Es war eine gute Reise mit dem Team und mit Kev. Ein Kapitel schließt sich jetzt und wir werden sehen, was die Zukunft bereithält", so Grosjean. "Ich hatte nur gehofft, dass die letzten zwei Jahre besser sein würden."

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