• 30. Juni 2020 · 09:08 Uhr

Toto Wolff: Schwarze Mercedes-Lackierung ist nur der Anfang

Es begann mit einem Anruf von Lewis Hamilton: Mercedes-Teamchef Toto Wolff erklärt, wie es zur schwarzen Lackierung des W11 kam und was noch folgen soll

(Motorsport-Total.com) - An diesem Montag überraschte Mercedes mit einer komplett schwarzen Lackierung seines W11 für die Formel-1-Saison 2020. Damit will das Weltmeisterteam ein Zeichen im Kampf gegen Rassismus und für mehr Diversität in der Königsklasse setzen. Nun erklärt Teamchef Toto Wolff, wie es zu diesem Design kam.

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Im Kampf gegen Rassismus gehen Lewis Hamilton und Toto Wolff Hand in Hand Zoom Download

Weltmeister Lewis Hamilton, der sich in der "Black Lives Matter"-Bewegung aktiv engagiert, sei auf ihn zugekommen. "Lewis wollte von mir wissen, welches Zeichen wir als Team setzen können. Etwas, das über zwei Postings auf Instagram hinausgeht", wird Wolff vom 'Standard' bei einer Medienrunde in Wien zitiert.

So entstand die Idee, die am Sonntag in Österreich beginnende Saison mit schwarzen Boliden statt in gewohnter Silberpfeil-Optik zu bestreiten. "Der Vorstand von Daimler und die Sponsoren haben uns sofort unterstützt", verrät Wolff und betont, dass die neue Lackierung keineswegs als eine PR-Aktion zu verstehen sei.

Wolff bestätigt Mangel an Vielfalt bei Mercedes selbst

"Die richtigen Überzeugungen sind nicht genug, wenn wir stumm bleiben. Wir möchten daher unsere Stimme und unsere Plattform nutzen, um uns für Respekt und Gleichberechtigung einzusetzen", sagt der Mercedes-Teamchef. Er hofft, damit auch ein Umdenken in den eigenen Reihen in Gang setzen zu können.

Denn: "Nur drei Prozent unserer Belegschaft gehören einer ethnischen Minderheit an, nur zwölf Prozent sind Frauen. Dieser Mangel an Vielfalt zeigt, dass wir neue Ansätze benötigen. Es gibt viel Talent, dem die Tür zur Formel 1 bisher verschlossen blieb. Das wollen wir ändern." Allein mit der Lackierung ist es da freilich nicht getan.


Fotostrecke: Formel-1-Autos in Schwarz

An eine Quote denkt Wolff dabei zwar nicht, sagt aber: "Wir wollen Substanzielles liefern. Die Diversität zu erhöhen, wird langfristig unsere Performance steigern. Wir wollen mit Universitäten kooperieren, die aus dem Raster der klassischen Engineering-Unis wie Cranfield, Imperial, Oxford und Cambridge fallen."

Selbstreflektion: Wolff erlebt das Problem jetzt bewusster

Damit folgt das Team dem Ansatz von Hamilton, der jüngst eine eigene Kommission ins Leben rief. Darin will sich der Brite für mehr Diversität in sogenannten MINT-Fächern stark machen und so langfristig dafür sorgen, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft der Einstieg in die Rennindustrie erleichtert wird.

Wolff lobt dieses Engagement. "Lewis nutzt das Momentum, um etwas zu bewegen, er will eine nachhaltige Veränderung", hält der Österreicher fest. "Er hat mich gefragt, wie oft ich in meinem Leben über meine Hautfarbe nachgedacht habe. Wie oft ich das Gefühl hatte, benachteiligt zu werden. Um ehrlich zu sein: Noch nie."

Dabei beschränke sich das Problem der Diskriminierung nicht auf die Hautfarbe. "Ich wurde noch nie gefragt, wie ich Job und Kind unter einen Hut kriege. Meiner Frau passiert das ständig", so Wolff. "Es geht nicht nur um die offensichtliche Diskriminierung, es geht auch um die subtile." Auch für sie wolle man sensibilisieren.

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