Ex-Designer fürchtet: Formel 1 braucht DRS noch viele Jahre

Gary Anderson glaubt nicht, dass die Formel 1 in absehbarer Zeit auf DRS verzichten kann - Ohne die künstliche Hilfe bleibe das Überholen auch in Zukunft schwierig

(Motorsport-Total.com) - Seit die Formel 1 in der Saison 2011 das Drag Reduction System (DRS) einführte, scheiden sich die Geister an der Überholhilfe. In der Vergangenheit wurde von den Verantwortlichen der Königsklasse immer wieder in Aussicht gestellt, man könne DRS in Zukunft wieder abschaffen, wenn das System irgendwann nicht mehr benötigt werde.

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Der langjährige Jordan-Designer Gary Anderson glaubt allerdings nicht, dass dieser Punkt so schnell kommen wird. Gegenüber 'The Race' erklärt er: "Ich bin mir nicht sicher, wie sich die neuen Regeln [ab 2022] beim Überholen auswirken, wenn die beiden Autos bei der Rundenzeit nur eine halbe Sekunde auseinanderliegen."

Das neue Reglement soll unter anderem wieder härtere Zweikämpfe ermöglichen, weil das hinterherfahrende Auto in Zukunft deutlich weniger Abtrieb hinter einem anderen Boliden verlieren soll. Doch Anderson erklärt: "Unabhängig von den Regeln: Wenn man kein Auto hat, das schneller als das andere ist, dann kommt man nicht vorbei."


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"Die Performance [der Formel-1-Autos] ist sehr ähnlich, und wenn man hinter einem anderen Auto fährt, dann wird man auch weiterhin Performance verlieren - vielleicht weniger, aber es wird weiterhin einen Verlust geben", so Anderson. Bei der Formel 1 selbst erhofft man sich für 2022, dass dieser Verlust deutlich geringer als aktuell ausfallen wird.

Verliert ein aktuelles Auto laut den Berechnungen der Königsklasse 45 Prozent seines Abtriebs, wenn es eine Wagenlänge hinter einem anderen fährt, sollen es ab 2022 nur noch 14 Prozent sein. Anderson glaubt aber nicht, dass sich die Überholsituation ab 2022 deutlich verbessern wird - und dass man deshalb weiterhin auf DRS setzen wird.


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"Deswegen wird man dieses Gimmick weiterhin brauchen. Ich nenne es so, weil ich das DRS nicht mag. Aber man wird es für das Überholmanöver selbst weiterhin brauchen", prophezeit er und ergänzt: "Anschließend kann man dann [nach dem Überholvorgang] vielleicht eine halbe oder eine ganze Sekunde pro Runde davonziehen."

"Aber es wird weiterhin sehr, sehr schwer sein, an einem anderen Auto vorbeizukommen. Ich hoffe, dass sie DRS abschaffen. Aber ich fürchte, dass es dann sogar noch weniger Überholmanöver geben wird - wenn das überhaupt möglich ist", so Anderson.

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