• 21. Juni 2020 · 14:48 Uhr

Wechsel zu McLaren: Warum Daniel Ricciardo nicht länger warten wollte

Renault-Pilot Daniel Ricciardo rechtfertigt seine frühe Entscheidung, Ende des Jahres zu McLaren zu wechseln, die auch mit der verkürzten Formel-1-Saison zu tun hat

(Motorsport-Total.com) - Als sich für ihn nach dem Weggang von Carlos Sainz bei McLaren eine Chance bot, machte Daniel Ricciardo Mitte Mai Nägel mit Knöpfen und besiegelte damit die Trennung von Renault, noch bevor die Formel-1-Saison 2020 überhaupt begonnen hatte. Besonders Teamchef Cyril Abiteboul äußerte sich enttäuscht.

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Daniel Ricciardo (links) wird Carlos Sainz ab 2021 bei McLaren ersetzen Zoom Download

In dem Zusammenhang kritisierte er auch den "Aktivismus von zwei Formel-1-Teams" und meinte damit Ferrari und McLaren. Die Scuderia hatte die Bewegungen am Fahrermarkt durch ihre Trennung von Sebastian Vettel erst ins Rollen gebracht, sich schließlich Sainz gesichert und so auch Ricciardos Wechsel befördert.

Dieser erklärt im Interview mit dem Podcast 'F1 Nation', wie es zu seiner Entscheidung kam: "Die Teams, die mit dir sprechen, präsentieren ihre Sachen. Jetzt, wo wir keine Rennen fahren, musst du mehr oder weniger glauben, was sie dir sagen. Beziehungsweise musst du entscheiden, welche Perspektive du spannender findest."

Ricciardo lobt Fortschritte bei McLaren 2019

Das habe viel mit Gefühl zu tun, sagt Ricciardo. Und sein Gefühl tendierte zu McLaren. "Wenn ich nach dem Vorjahr gehe, dann waren sie das Team, das am meisten Lärm gemacht hat", urteilt der Australier. "Mercedes hat die WM gewonnen, stimmt, aber McLaren war das Team, das den größten Schritt nach vorne gemacht hat."

Im Ranking der Hersteller verbesserte sich die Mannschaft aus Woking im Vergleich zum Vorjahr um zwei Plätze auf Rang vier und lag mit 145 Punkten 54 Zähler vor Verfolger Renault. "Das finde ich ermutigend. Sehr viel mehr Entscheidungsgrundlage hast du eigentlich nicht", sagt Ricciardo, der sich den Wechsel nicht leicht machte.


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"Es war ganz ehrlich keine einfache Entscheidung. 2020 kann ja noch niemand beurteilen." Schließlich fand aufgrund der Corona-Pandemie bis dato noch kein Formel-1-Rennen statt. Das Kräfteverhältnis - gerade im Mittelfeld - lässt sich daher nur bedingt einschätzen. Trotzdem wollte sich Ricciardo nicht mehr Zeit lassen.

Entscheidung "nicht so klar" wie bei Red Bull

"Vettels und Ferraris Bekanntgabe hat den Stein ins Rollen gebracht", erklärt er. "Von da an ging es schnell, mit Carlos und so weiter. Vielleicht sieht es so aus, als wäre noch viel Zeit gewesen. Ich finde das nicht. Jetzt fahren wir Anfang Juli das erste Rennen. Da kannst du noch nicht viel sagen. Das dauert ein paar Rennen."

Erst im August/September wisse man wirklich, wo alle stehen. "Aber ich hatte das Gefühl, dass das zu spät ist, um das zu bekommen, was ich wollte", so Ricciardo. Den einen entscheidenden Faktor, der ihn zum Wechsel bewegte, habe es aber nicht gegeben. "Es war sicherlich anders als die Situation bei Red Bull (2018; Anm. d. R.)."

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Nach sieben Siegen in fünf Jahren verließ Ricciardo Red Bull Ende 2018 Zoom Download

"Bei Red Bull war es so, dass wir zwar Rennen gewonnen haben, aber nicht die WM. Ich war so lange dort, ich brauchte einfach eine Veränderung", blickt er auf seine Trennung von den BUllen zurück. Dort war Ricciardo zweimal (2014 und 2016) WM-Dritter geworden, stand aber meist im Schatten seines Teamkollegen.

Im Vergleich zu damals sei die Entscheidung jetzt "nicht so klar" gewesen. "Ja, wir haben im Vorjahr nicht das erreicht, was wir uns vorgenommen hatten. Wir hatten aber ohnehin nicht damit gerechnet, Rennen zu gewinnen. Ich weiß auch nicht. Schwer zu sagen. Aber es war keine leichte Entscheidung", sagt der Renault-Pilot.

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