• 21. April 2020 · 17:59 Uhr

Robert Kubica: Sein größter Kritikpunkt an der modernen Formel 1

Robert Kubica kennt die Formel 1 noch aus einer Zeit, als die Boliden ganz anders waren - Er erklärt, welche Entwicklung die negativsten Folgen mitgebracht hat

(Motorsport-Total.com) - Robert Kubica ist in verschiedenen Ären der Formel 1 gefahren. Als er 2006 seit Debüt in der Königsklasse gab, wurde sein BMW-Sauber-Bolide noch von einem simplen V8-Motor angetrieben - kein Vergleich zu den komplexen Hybridantrieben, die seit 2014 im Einsatz sind. Allerdings sind es nicht die Motoren, die den Polen an der modernen Formel 1 stören.

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Robert Kubica gab sein Debüt in der Formel 1 bereits im Jahr 2006 Zoom Download

In einem Instagram-Live-Video von 'Pirelli' mit Mario Isola verrät Kubica: "Wenn ich einen 'Joker' hätte und ihn ausspielen müsste, dann würde ich auf jeden Fall das Gewicht der Autos reduzieren. Meiner Meinung nach hätte das mehr als einen Vorteil in verschiedenen Bereichen." Der 35-Jährige ist nicht der einzige Fahrer, der sich am hohen Gewicht der Boliden stört.

Wog ein Formel-1-Auto zu Beginn des Jahrtausends gerade einmal 600 Kilogramm, werden es mit dem neuen Reglement ab 2022 mindestens 775 Kilogramm sein - wohlgemerkt ohne Sprit. Im Laufe der Jahre ist das Gewicht durch Dinge wie Halo und den Hybridantrieb immer weiter in die Höhe geschossen. Eine Entwicklung, die zum Beispiel auch Sebastian Vettel kritisiert.

Kubica erklärt, was sich mit leichteren Boliden ändern würde: "Zunächst einmal wären die Autos besser zu fahren, sie würden besser reagieren, und man hätte die Chance, [einen Fehler] besser abzufangen. Wenn das Auto rutscht, dann könnte man es leichter wieder einfangen. Dadurch könnte man aggressiver fahren. Außerdem würde es auch bei den Reifen helfen."

"Der effizienteste Weg, die Show zu verbessern"

"Die Autos sind jetzt viel schwerer, deswegen ist die Last auf die Reifen viel größer als vor zehn Jahren. [Ein niedrigeres Gewicht] würde es den Reifen bei der Lebensdauer leichter machen. Das wiederum würde Möglichkeiten liefern, sie härter ranzunehmen und mehr zu attackieren. Ich denke, es wäre der effizienteste Weg, die Show zu verbessern - und auch das Gefühl für die Fahrer. Das hängt zusammen", erklärt Kubica.


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"Wenn die Fahrer mehr attackieren können, dann wird auch die Show besser. Und wenn man mehr attackiert, dann ist auch die Chance größer, einen Fehler zu machen. Heutzutage muss man extrem darauf achten, wie viel Energie in die Reifen geht und wie man sie beansprucht. Man muss mehr darüber nachdenken. Früher könnte man mit leichteren Autos mehr Gas geben", erinnert er sich.

"Man ist anders gefahren. Ich weiß aber, dass es wahrscheinlich unmöglich ist [das Gewicht zu reduzieren], weil die Autos heute viel größer sind", macht sich Kubica keine Illusionen. "Viele Leute realisieren das gar nicht. Es ist unglaublich", erklärt er im Hinblick auf die größeren und schwereren Boliden. "Vor meinem Unfall war ich 2011 zuletzt ein Formel-1-Auto gefahren", erinnert er.

Mittlerweile auch zu viele Strafen?

Zwischenzeitlich ging der Pole unter anderem in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) an den Start, ins Formel-1-Cockpit kehrte er aber erst 2017 zurück. "2017 bin ich ein Auto von 2012 gefahren, und anschließend kam ich zu einem Test in Ungarn. Das war das erste Mal, dass ich ein modernes [Formel-1-]Auto mit eigenen Augen sah. Da habe ich erst gemerkt, dass sie verdammt groß geworden sind", berichtet er.


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Ein weiterer Kritikpunkt, den Kubica in dem Gespräch durchblicken lässt, sind die Strafen, die im Laufe der Jahre zugenommen haben. Sein Lieblingskampf sei "ganz sicher der mit Felipe [Massa] in Fuji im Nassen [2007]" gewesen, verrät er. "Es war für mehr als fünf oder sechs Kurven ein unglaublicher Kampf. Heutzutage würde es dafür viele Strafen und viele Strafpunkte geben", lacht er.

Im Laufe des Duells in Japan kamen beide mehrfach von der Strecke ab, es kam auch zu Berührungen. "Wir haben es uns damals ziemlich gegeben - aber respektvoll. Wir haben es genossen und konnten nach dem Rennen direkt darüber lachen. Aber es war ein harter Kampf", erinnert sich Kubica. Eine Strafe gab es damals für keinen der beiden Piloten.

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