• 15. April 2020 · 17:54 Uhr

Nach Corona: McLaren wünscht sich "so viele Rennen wie möglich"

McLaren-Teamchef Andreas Seidl nennt sein Wunschszenario für die Formel 1 nach Abschluss der Coronavirus-Krise, aber mit Blick auf die Mitarbeiter

(Motorsport-Total.com) - "Für uns ist wichtig, dass nicht nur acht Rennen stattfinden, [sondern] so viele Rennen wie nur irgend möglich, um entsprechend Einkünfte für uns als Team zu generieren", sagt McLaren-Teamchef Andreas Seidl. Er wünscht sich daher, dass die Formel 1 alsbald in den Rennbetrieb einsteigt, sofern das die Coronavirus-Einschränkungen zulassen. (Aktuelle Motorsport-Absagen und -Verschiebungen im Ticker verfolgen!)

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Impressionen von den Tests: Formel-1-Rennen gab es im Jahr 2020 bisher nicht Zoom Download

Wie Seidl in einer McLaren-Telefonkonferenz erklärte, sei es derzeit aber "schwierig zu beurteilen", wann die Formel-1-Saison 2020 beginnen könne. "Es gibt verschiedene Faktoren, die da mit reinspielen werden. Es muss erst einmal in den Heimatländern erlaubt sein, aus- und wieder einzureisen", so der Deutsche.

"Dann muss es in den entsprechenden Ländern, wo die Rennen stattfinden sollen, natürlich auch erlaubt sein, solche Events auszutragen. Wie immer [gilt]: Das Wichtigste sind die Sicherheit und die Gesundheit unserer Mitarbeiter. Das wird gegeben sein, sobald die Regierungen erlauben, dass solche Events stattfinden."

Was ist möglich für die Formel 1?

Er könne sich dann "grundsätzlich" drei, vier Rennwochenenden in direkter Folge vorstellen. "wohl wissend, dass das natürlich eine extreme Belastung für unsere Mitarbeiter bedeutet, die wir hier ganz klar schützen müssen", sagt Seidl weiter.

Bei McLaren aber sei eine große Entschlossenheit festzustellen, die Situation gemeinsam zu meistern. "Jeder versteht, in welcher kritischen Lage wir uns befinden", meint Seidl, dessen Team wie viele andere auf Gehaltskürzungen und Kurzarbeit setzt.

Anschließend brauche es einige Grands Prix, um dieses Handicap wettzumachen. In Seidls Worten: "Wir wollen und müssen viele Rennen fahren, sobald es wieder geht, um den finanziellen Schaden für die Teams möglichst gering zu halten. Im Endeffekt glaube ich, wir werden uns durchkämpfen und es überstehen."

Eine Saison über den Jahreswechsel hinweg?

Dazu gehöre auch, sich auf eine vielleicht deutlich nach hinten verlängerte Rennsaison bis hinein ins Jahr 2021 einzulassen. "Wir sind offen dafür, auch von der kommerziellen Seite [her]", meint Seidl. "So, wie wir auch offen sind für andere Themen, wie zum Beispiel die Verkürzung von Rennevents auf zwei Tage, um zum Beispiel Rennen an jedem Wochenende stattfinden zu lassen."


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Wichtig sei in der aktuell angespannten Situation, sich möglichst flexibel zu zeigen. "Wir sitzen ja grundsätzlich im gleichen Boot", sagt Seidl. Er erwarte daher nicht, dass der Jahreswechsel für Ende 2020 auslaufende Verträge "ein Riesenproblem" darstellen würde. Und zwar "egal, ob es ein Fahrervertrag ist oder der Vertrag, den wir mit Renault haben", so Seidl.

Doch deutlich eher gilt es abzuwägen, wie die Formel 1 überhaupt wieder den Rennbetrieb aufnehmen kann. Das sei derzeit "schwierig zu beurteilen", wie Seidl nochmals betont. "Ein Schlüssel wird auch die Promoterseite sein. Ist es möglich, die Events zu verschieben und kommerziell sinnvoll zu veranstalten? Mit oder ohne Zuschauer? Auch das muss entschieden werden."

Akzeptanz beim Publikum muss da sein

Wichtig dabei werde sein, "dass es grundsätzlich eine Akzeptanz bei den Fans dafür gibt, dass die Rennen wieder stattfinden", meint der McLaren-Teamchef. Die Formel 1 müsse "sehr vorsichtig" vorgehen, um nicht ein falsches Bild zu zeichnen.

"Die Situation mit dem Virus in den verschiedenen Ländern [sollte] unter Kontrolle [sein], bevor wir wieder mit unserem Zirkus aufschlagen, dass genügend Tests vorhanden sind für die Leute, die diese Tests wirklich brauchen. Dass wir nicht mit unseren tausend Leuten Kapazitäten auf medizinischer Seite verbrauchen, die nicht notwendig sind."


Fotostrecke: Formel-1-Rennen, die abgesagt werden mussten

Gleichzeitig aber setze er auch darauf, dass es bei den Fans einen "extremen Hunger" auf das Comeback von Sportevents gäbe, "die am Ende auch Unterhaltung sind, nach diesen Wochen des Shutdowns in verschiedenen Ländern".

Wann erfolgt der Saisonauftakt 2020?

Ob das schon beim anvisierten Frankreich-Grand-Prix am 28. Juni der Fall sein könnte? Für Seidl ist das "schwierig vorherzusagen". Er verweist auf andere Großveranstaltungen in Frankreich wie die Tour de France, die bereits verschoben wurde. "Da ist es schwer vorstellbar, dass [das Formel-1-Rennen] Ende Juni stattfindet. Wir müssen aber auf offizielle Informationen warten."

Unterm Strich müsse für die Formel 1 "alles zusammenpassen", damit überhaupt an eine Rückkehr zum Grand-Prix-Racing denkbar sei. "Das hängt im Endeffekt von der [jeweiligen] Regierung ab", sagt Seidl. "Wir müssen aus- und einreisen können und der Promoter das Interesse haben, die Veranstaltung auszutragen." Als Team könne McLaren nur eines tun: möglichst viel Flexibilität beweisen.

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