• 16. Februar 2020 · 17:55 Uhr

Brawn: McLarens Trennung von Honda war goldrichtig!

Formel-1-Sportchef Ross Brawn glaubt, dass die Trennung von Honda der richtige Schritt von McLaren war - Hoffnung auf Trendwende bei Williams

(Motorsport-Total.com) - Für Formel-1-Sportchef Ross Brawn war die Trennung McLarens von Motorenpartner Honda kein Fehler, auch wenn die Japaner mit Red Bull bewiesen haben, dass sie konkurrenzfähiges Material zur Verfügung stellen können. Denn für ihn war der Trennung von Honda der Startschuss für die Trendwende bei McLaren.

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McLaren und Honda: Das war bis zuletzt keine große Liebesbeziehung Zoom Download

"Sie haben ein paar vernünftige Leute dort, aber es hat eine Weile gedauert, bis sie das gemerkt haben", sagt Brawn. "Die Leute meinen, dass sie einen großen Fehler gemacht haben, sich von Honda zu trennen. Aber lustigerweise glaube ich, dass sie das fast gebraucht haben, um zu merken, was sie mit dem Team machen müssen."

"Sie haben die Schuld die ganze Zeit auf Honda geschoben und jetzt gemerkt, dass das nicht gestimmt hat", so Brawn, der einst selbst Teamchef von Honda war. "Indem sie Honda losgeworden sind und eine Messlatte bekommen haben, ist ihnen bewusst geworden, dass sie etwas mit dem Team machen müssen."

Vergleich mit gleichem Motor war wichtig

McLaren hatte das Scheitern in der Formel 1 am Honda-Motor festgemacht und behauptet, dass man mit einem besseren Motor mit den Spitzenteams mithalten könnte. Doch als man den gleichen Motor wie Renault im Auto hatte, lag man sogar hinter dem Werksteam, bevor man diese 2019 schlagen konnte.


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"Ich wüsste nicht, wie sie sonst zu dieser Erkenntnis gekommen wären, wenn sie nicht einen anderen Motor ins Heck eingebaut hätten, den auch andere Teams gefahren sind", so Brawn. "So haben sie erst realisiert, dass sie große Änderungen machen müssen. Und ich denke, das haben sie geschafft. Sie haben einen sehr positiven Schritt gemacht."

Groß Hoffnungen liegen bei allen Mittelfeld-Teams auf 2021, wenn das Feld neu gemischt wird. Allerdings haben die Topteams 2020 noch das große Plus, dass die Budgetgrenze nicht greift und sie die Entwicklung noch einmal mit großem finanziellen Aufwand betreiben können - das könnte den kleineren Teams natürlich schaden.

Was wird 2021?

"Sie werden wirtschaftlich sehr herausgefordert. Ich weiß, dass das Teil des Problems ist", sagt Brawn. "Es gibt ein paar frustrierte Teams, weil sie gehofft hatten, dass die Budgetobergrenze niedriger ausfallen würde. Aber wir mussten eine Höhe festlegen, die auch von den Topteams gut erreichbar sein würde. Es wird dennoch eine dramatische Änderung der Topteams geben, was ihre Struktur betrifft."

Daher ist Brawn optimistisch, dass sich das Feld angleichen wird: "In diesem Prozess werden wir die Mittelfeldteams mit den Topteams eher gleichstellen. Es gibt daher eine rosigere Zukunft für diese Mittelfeldteams", betont er.

"Der neue kommerzielle Deal ist viel gerechter. Das Preisgeld wird deutlich fairer aufgeteilt werden auf alle Teams. Manche Teams werden daher eine erhebliche Erhöhung ihres Preisgeldes spüren. Das wird ihre finanzielle Lage verbessern."

Brawn hofft auf Williams-Wende

Das dürften vor allem gute Nachrichten für Williams sein, die schon seit Jahren am finanziellen Abgrund hängen und bis auf den letzten Platz der Konstrukteurs-WM gerutscht sind. Brawn hofft, dass das Traditionsteam bald wieder in die Spur finden wird. "Das ist eine Sorge. Williams hatte jetzt ein paar wirklich schwierige Jahre. So kann man nicht weitermachen", sagt er.

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Ross Brawn drückt vor allem Williams die Daumen Zoom Download

Der Brite hofft, dass dem Rennstall noch einmal die Wende gelingt. "Williams ist schließlich ein großartiger Name in der Formel 1, sie haben so eine reiche Geschichte. Wir wollen sie nicht verlieren", so Brawn.

"Die fairere Geldverteilung sollten ihnen helfen. Aber sie können jetzt nicht immer am Ende des Feldes rumhängen und weiterhin so schlecht abschneiden. Das wird sich nicht halten. Wir drücken die Daumen, dass sie in den kommenden Jahren einen besseren Job machen werden."

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