• 13. Februar 2020 · 14:07 Uhr

Gerhard Berger spricht Klartext: Ferraris Problem ist Binottos Rolle

"Ich sehe eher einen Vorteil bei Red Bull und Mercedes", sagt DTM-Chef Gerhard Berger vor der Formel-1-Saison 2020 und erklärt warum

(Motorsport-Total.com) - Der ehemalige Ferrari-Pilot Gerhard Berger zählt Sebastian Vettel und Charles Leclerc nicht zum allerengsten Favoritenkreis auf den WM-Titel in der Formel 1 2020. Seiner Meinung nach liegt das aber weniger an den Fahrern als vielmehr an den Voraussetzungen innerhalb der Scuderia - und da insbesondere an Teamchef Mattia Binotto.

Foto zur News: Gerhard Berger spricht Klartext: Ferraris Problem ist Binottos Rolle

Gerhard Berger beim großen Ferrari-Event im September 2019 in Mailand Zoom Download

Der gebürtige Schweizer (50) sei zwar "ein supernetter Kerl", sagt Berger im Interview mit 'Motorsport-Total.com'. "Er hat bei mir damals schon am Auto gearbeitet. Ich schätze ihn." Aber: "So, wie die Strukturen aufgestellt sind, sehe ich eher einen Vorteil bei Red Bull und Mercedes."

Berger macht das nicht an Binottos Kompetenz fest, sondern an dessen Doppelrolle bei Ferrari: "Ich persönlich bin der Meinung, dass es nicht geht, wenn einer Teammanagement macht, Technik und Politik."

"Bei den anderen Teams ist das meistens auf drei Leute aufgeteilt. Es gibt meistens einen super Techniker, etwa Adrian Newey bei Red Bull oder Andy Cowell bei Mercedes. Egal ob der von der Motor- oder von der Chassisseite kommt."

"Dann gibt's einen, der die ganze Operation handled. Christian Horner macht das perfekt. Und dann gibt's jemanden, der übergeordnet die Politik und die Strategie macht. Das macht bei Mercedes Wolff perfekt, oder Marko bei Red Bull", findet der DTM-Chef.

"Alles in einer Person ...? Ich schätze Binotto. Aber ich sehe einfach nicht, dass das machbar ist."

Natürlich arbeiten in der Gestione Sportiva in Maranello technische Manager in der zweiten Reihe, die das operative Tagesgeschäft erledigen. Binotto ist aber alleine schon aufgrund seines Werdegangs stärker in die Fahrzeugentwicklung involviert als andere Teamchefs.

Berger würde die Aufgaben des 50-Jährigen auf drei Personen verteilen: "Wenn du dir die erfolgreiche Zeit von Ferrari anschaust, dann gab es da auch Jean Todt, Ross Brawn und Rory Byrne. Und dann noch Michael Schumacher."

"Helmut Marko oder Toto Wolff entsprechen der Rolle von Jean Todt. Den Techniker hat Rory Byrne gemacht. Und der Teammanager der ganzen Geschichte war Ross Brawn", sagt Berger.

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Formel-1-Qualifying: Modus im Wandel der Zeit
Formel-1-Qualifying: Modus im Wandel der Zeit
Foto zur News: F1: Grand Prix von China (Schanghai) 2024
F1: Grand Prix von China (Schanghai) 2024
Freitag

Foto zur News: F1: Grand Prix von China (Schanghai) 2024
F1: Grand Prix von China (Schanghai) 2024
Technik

Foto zur News: Als die Formel 1 zuletzt in China fuhr ...
Als die Formel 1 zuletzt in China fuhr ...

Foto zur News: F1: Grand Prix von China (Schanghai) 2024
F1: Grand Prix von China (Schanghai) 2024
Pre-Events
Folge Formel1.de
Formel-1-Quiz

Wie hieß das Team, für das Roland Ratzenberger 1994 an den Start ging?