• 15. November 2019 · 10:44 Uhr

Verzockt: Mika Häkkinen glaubte nicht an Senna-Comeback 1993

Mika Häkkinen ging fest davon aus, die komplette Formel-1-Saison 1993 für McLaren zu fahren - Er hielt es für ausgeschlossen, dass Ayrton Senna zum Team zurückkehrt

(Motorsport-Total.com) - Mika Häkkinens Karriere bei McLaren hatte leichte Startschwierigkeiten. Der Finne, der mit dem Team aus Woking 1998 und 1999 zweimal den WM-Titel gewann, unterschrieb bereits für 1993 einen Vertrag bei der Truppe von Ron Dennis. Den ersten Teil der Saison verbrachte er jedoch als Testfahrer auf der Ersatzbank, weil Ayrton Senna doch noch einen neuen Kontrakt unterzeichnete.

Foto zur News: Verzockt: Mika Häkkinen glaubte nicht an Senna-Comeback 1993

Senna und Häkkinen fuhren Ende 1993 drei Rennen gemeinsam für McLaren Zoom Download

"Als bekannt wurde, dass ich nur Testfahrer bin, war das ein großer Schock. Das war nicht meine Agenda. Ich war sehr zuversichtlich, dass ich fahren würde", verrät Häkkinen im Podcast 'Beyond The Grid'. Der Finne ging davon aus, dass er die Saison 1993 an der Seite von Michael Andretti bestreiten würde. Mit der Senna-Rückkehr hatte er damals nicht gerechnet.

"Als ich unterschrieben habe, wusste ich, dass die Möglichkeit besteht, dass Ayrton zurückkommt. Ich wusste, dass ich Testfahrer werde, wenn Ayrton zurückkommt", verrät Häkkinen. Bei der Vertragsunterzeichnung wusste er also, worauf er sich einlässt - und verzockte sich. "Ich ging das Risiko ein, weil ich niemals damit gerechnet hätte, dass er zurückkehrt. Keine Chance!", so Häkkinen.

Hatte Senna McLaren bereits abgehakt?

"Er war so sauer auf das Team", erinnert er sich an das damalige Verhältnis zwischen McLaren und Senna zurück und ergänzt: "Wie soll man so mit ihnen zusammenarbeiten, wenn man sich so verhält?" Senna wollte das Team damals verlassen, kam allerdings nicht beim dominanten Williams-Rennstall unter, weil sein Ex-Teamkollege Alain Prost ein Veto einlegte.


Als Häkkinen Senna sagte, er brauche größere Eier

Video wird geladen…

Mika Häkkinen sorgte 1993 in Portugal für eine kleine Sensation, als er Ayrton Senna in seinem ersten Qualifying für McLaren hinter sich lassen konnte Weitere Formel-1-Videos

Das Tischtuch zwischen McLaren und Senna war allerdings nicht so zerschnitten, wie es Häkkinen vermutete. Der Finne musste daher bis zum drittletzten Saisonrennen in Portugal warten, ehe er das Cockpit von Andretti übernehmen und somit erstmals an einem Grand Prix für McLaren teilnehmen durfte. In Estoril sorgte er im Qualifying dann gleich für eine kleine Sensation.

Er qualifizierte sich als Dritter und war dabei 0,048 Sekunden schneller als Senna. Für den Brasilianer, der Andretti zuvor mit 53:7 WM-Punkten mehr als deutlich im Griff gehabt hatte, eine ungewohnte Situation. "Ich glaube, er war psychologisch nicht zu 100 Prozent da", erklärt Häkkinen. Denn zu diesem Zeitpunkt wusste Senna bereits, dass er keine Chance mehr auf den WM-Titel 1993 hatte.

Häkkinen-Debüt als Weckruf für Senna

Für ihn selbst sei es ebenfalls "nicht leicht" gewesen, nach so einer langen Pause wieder einen Grand Prix zu fahren. Sein letztes Formel-1-Rennen hatte er 1992 in Adelaide für Lotus bestritten - mehr als zehn Monate zuvor. "Es war eine sehr gute Runde. Ich glaube nicht, ich hätte noch schneller sein können", erinnert sich Häkkinen. Für Senna sei das ein Weckruf gewesen.


Fotostrecke: Glorreiche Sieben: Alle McLaren-Champions

Möglicherweise trug der Vorfall dazu bei, dass Senna die letzten beiden Saisonrennen 1993 in Japan und Australien gewinnen konnte. "Er war dreimaliger Weltmeister, und dann kommt dieser junge Kerl und tritt ihm in der Qualifikation in den Hintern. Für ihn war das kein Witz. Für ihn war es das Zeichen, härter zu arbeiten", erklärt Häkkinen und berichtet: "Er hat einfach gefragt: 'Wie hast du das gemacht?' Und er meinte es ernst."

Und auch für Häkkinen selbst sei es ein wichtiger Moment in seiner Karriere gewesen. "Die Leute in der Formel 1 haben gemerkt: Dieser Kerl ist schnell und hat das Talent", so der spätere Champion. Nach der Saison 1993 verließ Senna McLaren dann endgültig und schloss sich 1994 Williams an. Häkkinen bliebt dem Team bis zu seinem Karriereende Ende 2001 treu.

Aktuelles Top-Video
Foto zur News: Krise bei Mercedes: Wer kommt nach Lewis Hamilton? | Interview Marc Surer
Krise bei Mercedes: Wer kommt nach Lewis Hamilton? | Interview Marc Surer

"Lewis kann das nicht", sagt Formel-1-Experte Marc Surer über die derzeitige...

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Melbourne: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Melbourne: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Foto zur News: F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
Sonntag

Foto zur News: F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
Samstag

Foto zur News: F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
Freitag

Foto zur News: F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
Technik
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Krise bei Mercedes: Wer kommt nach Lewis Hamilton? | Interview Marc Surer
Krise bei Mercedes: Wer kommt nach Lewis Hamilton? | Interview Marc Surer
Foto zur News: Nach Melbourne-Foul: Wechselt Alonso zu Red Bull?
Nach Melbourne-Foul: Wechselt Alonso zu Red Bull?

Foto zur News: Red Bull versagt in Melbourne! Kippt die WM?
Red Bull versagt in Melbourne! Kippt die WM?

Foto zur News: Porsche-Geheimtest: Fährt Vettel jetzt in Le Mans?
Porsche-Geheimtest: Fährt Vettel jetzt in Le Mans?
formel-1-countdown
Formel-1-Datenbank
Formel-1-Datenbank: Ergebnisse und Statistiken seit 1950
Formel-1-Datenbank:
Ergebnisse und Statistiken seit 1950

Jetzt unzählige Statistiken entdecken & eigene Abfragen erstellen!

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Ferrari Racing Teams und Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos und Helme von Charles Leclerc und Carlos Sainz