• 26. September 2019 · 15:36 Uhr

Rich-Deal & WM-Rückfall: Haas-Probleme drücken auf das Budget 2020

Ohne Hauptsponsor und mit einer schlechteren WM-Position stehen Haas weniger Finanzen zur Verfügung - So geht es mit der Entwicklung in diesem Jahr weiter

(Motorsport-Total.com) - Als Privatteam kämpft Haas in der Formel 1 ohnehin mit den Finanzen, doch die Situation hat sich durch die Ereignisse der Saison 2019 nicht gerade zum Vorteil der Amerikaner verändert. Da wäre zum einen die total ins Leere gelaufene Entwicklung, der daraus resultierende Rückfall in der WM-Gesamtwertung und die Posse um Sponsor Rich Energy, von denen man sich vor dem Grand Prix in Singapur getrennt hat.

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Kann Haas doch noch auf den achten WM-Rang springen? Zoom Download

Zwar soll der Energydrink-Konzern seine Rechnungen bis Jahresmitte bezahlt haben, das sind durch die vorzeitige Vertragsauflösung aber auch nur 50 Prozent von dem, mit dem Haas für die Saison kalkuliert hat. Aktuell besitzt man keinen Hauptsponsor und muss sich daher für 2020 einen neuen suchen, will man nicht weitere finanzielle Einbußen hinnehmen.

Zwar betont Teamchef Günther Steiner im Podcast 'Starting Grid', dass ein neuer Hauptsponsor nicht "überlebensnotwendig" sei, doch natürlich lebt es sich mit einem finanziellen Partner in der Königsklasse leichter.

Haas kämpft noch um Rang acht

Dass man aus den Einnahmetöpfen der Formel 1 weniger bekommen wird, gilt fast schon als sicher. 2018 wurde Haas Fünfter in der Konstrukteurs-WM und erhielt dafür 70 Millionen US-Dollar. In diesem Jahr wird man vermutlich nur auf dem neunten und vorletzten Platz landen, wofür Toro Rosso im Vorjahr lediglich 52 Millionen Dollar erhalten hatte.

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Haas versucht noch, an Alfa Romeo vorbeizukommen Zoom Download

Aktuell hält man 26 Punkte in der Hand und liegt damit "nur" neun Punkte hinter Alfa Romeo, doch abgesehen vom chaotischen Deutschland-Grand-Prix konnte der Rennstall in den vergangenen neun Rennen überhaupt nicht punkten.

Trotzdem möchte Steiner die Flinte nicht ins Korn werfen: "Die Hoffnung stirbt zuletzt", betont er vor dem anstehenden Rennen in Russland. "Es wird hart, aber wir werden es versuchen. Denn wenn wir sagen, dass wir es nicht schaffen, dann können wir auch gleich zuhause bleiben. Zehnter können wir im Moment eh nicht mehr werden." Und dann hätte man im Leben bessere Dinge zu tun, als nur einfach mitzufahren.

Probleme erkannt?

Doch Haas hat noch eine andere Mission. Das Team muss die fehlgeleitete Entwicklung wieder auf Kurs bringen, um 2020 in einer besseren Lage zu sein. Das Barcelona-Update hatte Haas auf die falsche Fährte geführt, worunter man immer noch leidet. "Es ist sehr teuer. Und wenn man nichts erreicht, dann ist es verschwendet", weiß Steiner.

Trotzdem zieht der Südtiroler auch Positives aus dem Fehlschlag: Man habe daraus gelernt und wisse jetzt, was man nicht machen darf. "Wir kennen das Problem. Das ist der Startpunkt für jede Verbesserung", betont er. "Wir haben es nicht mit Absicht gemacht, aber es hat nicht funktioniert - und wir müssen eine Lösung finden. Wir wissen aber, wonach wir schauen müssen."

Romain Grosjean hatte das Team zu Saisonmitte darauf gedrängt, zurück zu den Wurzeln zu gehen und die Melbourne-Spezifikation einzusetzen. Seitdem hatte Haas mehrere Varianten als Vergleich im Einsatz.

Sotschi: Beide Haas mit Melbourne-Spec

In Russland sollen nun beide Fahrer auf die Melbourne-Variante zurückgreifen - das kam bislang auch nicht so häufig vor. "Wir haben so viel verändert, dass ich es gar nicht mehr weiß", sagt Steiner. Das sei aber schon im Sommer so geplant worden.

Für den Rest der Saison rechnet der Teamboss nicht mehr mit den ganz großen Verbesserungen. Man werde zwar einige Teile in den kommenden Rennen testen, "aber ich bin nicht sicher, dass es das Auto in diesem Jahr viel besser machen wird", meint Steiner. "Wir versuchen aber noch, das Beste aus dem vorhandenen Material herauszuholen - wie in den vergangenen Rennen auch."

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Günther Steiner steht vor finanziellen Herausforderungen Zoom Download

Die Augen sind aber schon auf 2020 gerichtet, wo sich die finanziellen Auswirkungen der Saison zeigen sollten. "Wenn man so viel Geld verliert, muss man immer darüber nachdenken, wie man im nächsten Jahr kein Geld verschwendet", so Steiner. "Ein existenzielles Problem ist es aber nicht."

"Aber natürlich ist es auch nicht so, dass man sagen würde, dass es egal ist", meint er weiter. "Es ist irgendetwas dazwischen - und das müssen wir managen. Es ist natürlich nie schön, mit weniger Geld auszukommen. Das wissen wir alle."

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