Nächste Ausschreibung: FIA sucht nach Einheits-Benzinsystem
Die FIA hat die nächste Ausschreibung für ein Einheits-Bauteil ab 2021 gestartet: Es geht um das Benzinsystem der Formel 1 - Gründe sind Kosten und Überwachung
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 führt weitere Einheitsteile ein und hat für 2021 die nächste Ausschreibung gestartet. Nach Getriebe, Felgen und Bremsen geht es diesmal um das Thema Benzinsystem, bei dem zentrale Teile vereinheitlicht werden sollen, unter anderem diverse Pumpen und Schläuche. Die Deadline für mögliche Hersteller beträgt 15. Juni, eine Entscheidung soll bis zum 15. Juli getroffen werden.
Wie auch bei anderen Ausschreibungen zuvor soll es dabei um die Formel-1-Saisons 2021 bis 2024 gehen. Die FIA behält sich jedoch die Hintertür offen, die Laufzeit bis 2025 zu verlängern. Interessenten sollen zwei Gebote abgeben: Das zweite soll inklusive des Extrajahres sein.
Die FIA versucht mit der Vereinheitlichung einiger Teile eine Kostenreduzierung zu erreichen, gleichzeitig kann man so den Benzinfluss der einzelnen Teams besser überwachen, als wenn jeder Rennstall sein eigenes Benzinsystem hätte.
"Die Einhaltung des maximalen Benzinflusses ist ein Schlüssel für die Fairness des Wettbewerbs, und ein gemeinsames Benzinsystem sollte zu einer fairen Regulierung des FIA-Wettbewerbes sorgen", heißt es dazu von Seiten des Weltverbandes.
Fotostrecke: Die zehn denkwürdigsten F1-Regeländerungen
#10: Fahren dürfen nur die Hinterbänkler - Sie ist der große Trumpf der Williams-Mannschaft. Doch nicht nur deshalb will die FIA der aktiven Radaufhängung beim Kanada-Grand-Prix 1993 einen Riegel vorschieben. Die fortschrittliche, aber unglaublich kostenintensive Technik wird von den Kommissaren bei der technische Abnahme als Fahrhilfe eingestuft und bei allen Teams für nicht-regelkonform befunden worden. Gleiches gilt für die Autos, die auf eine Traktionskontrolle setzten. Hintergrund: Die Systeme beeinflussen hydraulisch die Aerodynamik respektive entziehen dem Piloten teilweise die Kontrolle über den Vortrieb. Es entsteht die Drohkulisse, dass die Scuderia-Italia-Hinterbänkler Michele Alboreto und Luca Badoer die einzigen Starter in Montreal sind. Das Verbot wird bis Anfang 1994 aufgeschoben, dann aber durchgesetzt. Fotostrecke
Die Ausschreibung ist zwar gestartet, das heißt aber nicht, dass 2021 auch zwangsläufig ein einheitliches System kommen wird. Die FIA wird sich nur an einen exklusiven Deal binden, wenn der Hersteller demonstriert, dass er ein ordentliches Produkt liefert und die Kosten für alle Teams gedrückt werden können.
Interessant ist, dass es die erste Ausschreibung ist, deren Verkündung für nach dem 30. Juni datiert ist, was als Stichtag für das neue Reglement ab 2021 gilt. Das sollte jedoch kein Problem darstellen, da man theoretisch eine Möglichkeit für einen Einheitshersteller verankern kann.
"In den Regeln wird es eine Vorkehrung geben, dass gewisse Dinge Einheitsteile sein können", sagt FIA-Technikchef Nikolas Tombazis zu 'Motorsport-Total.com'. "Es wird auch eine genaue Vorschrift geben, was passieren wird, wenn dieses Einheitsteil nicht kommt." Denn theoretisch könnte niemand den Zuschlag bekommen oder plötzlich aus diversen Gründen vorzeitig aussteigen.