• 14. Mai 2019 · 11:03 Uhr

Surer befürchtet Chaos: Zandvoort wird "Le Castellet hoch zwei"

Formel-1-Experte Marc Surer stand 1985 beim bisher letzten Grand Prix in Zandvoort am Start, freut sich auf die Rückkehr, äußert aber auch Bedenken

(Motorsport-Total.com) - Die Rückkehr der Formel 1 nach Zandvoort hat bereits im Vorfeld der offiziellen Bekanntgabe für erfreute Reaktionen unter den meisten Fahrern gesorgt. Es gibt jedoch auch Vorbehalte. Einer davon ist die Verkehrsanbindung des Circuit Park an der Nordseeküste. Denn zur Rennstrecke hin gibt es keine Autobahnverbindung.

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Marc Surer nahm 1985 am bisher letzten Grand Prix in Zandvoort teil Zoom Download

"Wenn man sich über Le Castellet beschwert hat, mit dem Chaos, dass Zuschauer im Stau gesteckt sind, dann ist Zandvoort das hoch zwei", befürchtet Formel-1-Experte Marc Surer in der aktuellen Ausgabe des Podcasts 'Starting Grid' von 'meinsportpodcast.de'.

"Ich war mit der DTM als Rennleiter da. Irgendwann um 22:00 Uhr haben wir aufgegeben, aus der Stadt rauszufahren. Das wird eine Katastrophe. Da musst du entweder mit dem Hubschrauber fliegen oder mit dem Boot kommen. Aber über die Straße nicht!"

Genau wie in Le Castellet wird man wohl auch in Zandvoort versuchen, öffentliche Nahverkehrsmittel und Shuttleservices für die Formel 1 einzuplanen. Der Bahnhof in Zandvoort, der ganz hervorragend an das nahe gelegene Amsterdam angebunden ist, liegt nur zwei Kilometer von der Rennstrecke entfernt. Zu Fuß ist das in weniger als einer halben Stunde zu schaffen.

Surer befürchtet: Überholverbot in Zandvoort

Surer schließt sich allerdings der Befürchtung vieler Fahrer an, dass Zandvoort ein langweiliges Rennen werden könnte, was die Zweikampf-Action betrifft: "Es wird eine Prozession werden. Du kannst dort nicht überholen. Ich kann mir das einfach nicht vorstellen. Die Gerade ist zu kurz. Es wird so ähnlich werden wie in Ungarn."

Der Schweizer war übrigens nicht nur als DTM-Rennleiter für BMW in Zandvoort, sondern war auch Teilnehmer am bisher letzten Grand Prix im Jahr 1985. Beim letzten Sieg in der Karriere von Niki Lauda belegte Surer auf Brabham-BMW im Qualifying den neunten Platz. Im Rennen wurde er als Zehnter gewertet.

Seit damals sei die Strecke aber umgebaut worden: "Sie ist flüssig und schnell, für damalige Verhältnisse. Jetzt ist sie enger geworden. Weil Häuser an die Strecke gebaut wurden, musste man einen Umweg fahren", spielt Surer auf ein Ferienhäuser-Dorf in unmittelbarer Nähe des Kurses an.

"Zandvoort ist nicht mehr flüssig", befürchtet er. "Es hat auch eine furchtbar enge Schikane drin. Die Formel 1 kann da fahren, aber es ist ein bisschen fragwürdig, ob die Strecke der Formel 1 wirklich gerecht wird."

Thema Sicherheit laut Surer lösbar

In puncto Sicherheit sieht Surer "weniger Probleme". Er glaubt, dass die FIA sicherstellen wird, die erforderlichen Änderungen zu implementieren: "Die Tarzan-Bucht wird man wahrscheinlich nicht mehr wiedererkennen, weil eine große Auslaufzone kommen wird."

"Sie werden die Strecke ein bisschen verschandeln. Wäre schön, wenn sie es so lassen würden, denn dann hätten wir das typische Zandvoort. Ich befürchte aber, dass sie die Strecke mit den typischen Auslaufzonen kaputtmachen werden."

Was das Umfeld der Rennstrecke angeht, freut sich Surer auf die kleine Stadt an der Nordseeküste mit ihrem ganz eigenen Strand-Flair: "Wir waren immer gerne da. Es ist angenehm, da zu sein. Es gibt eine spezielle Atmosphäre."

"Und wenn der Wind weht, gibt es einen Sandsturm, das wird schlimmer als Bahrain! Wenn der Wind dreht, hast du plötzlich um zwei Sekunden langsamere Rundenzeiten. Das würde auch ein bisschen Würze in die Geschichte bringen", lacht Surer.

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