• 23. April 2019 · 10:22 Uhr

Romain Grosjean: Viertes Qualifying-Segment ist überflüssig

Formel-1-Fahrer Romain Grosjean ist nicht überzeugt davon, dass die Rennserie einen modifizierten Qualifying-Modus braucht, und spricht sich dagegen aus

(Motorsport-Total.com) - Bloß nicht reparieren, wenn es gar nicht kaputt ist. So lautet die Übersetzung für ein bekanntes englisches Sprichwort. Und eben dieses passt perfekt zur aktuellen Diskussion in der Formel 1, ob das Qualifying von drei auf vier Einzelsegmente ausgeweitet werden soll. Denn die große Mehrheit im Fahrerlager spricht sich gegen eine Neuerung aus und für den Erhalt des aktuellen Modus.

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Romain Grosjean hält nichts von einer Ausweitung des Qualifyings mit Q4 Zoom Download

Haas-Pilot Romain Grosjean zählt zu denjenigen, die einer Veränderung kritisch gegenüber stehen. Er meint: "Ich sehe gar keinen Grund dafür. Ich halte die dreiteilige Qualifikation für ziemlich cool. Der Top-10-Shoot-out ist recht gut. Und wir haben ja schon viele Modi probiert. Da war nichts Weltbewegendes dabei."

Außerdem berge die Einführung einer möglichen Q4-Einheit mit nur noch acht Piloten im finalen Segment die Gefahr, dass am Ende gar nicht alle Autos fahren würden. Damit würde das Ziel, für mehr Action und Spannung zu sorgen, glatt verfehlt werden, sagt Grosjean. Sein Fazit: "Ich halte es nicht für eine Verbesserung."

Profitieren nur die Topteams?

Zumal eine solche Regeländerung wahrscheinlich nur den Topteams Ferrari, Mercedes und Red Bull in die Karten spielen würde, wie er meint. "Für sie würde sich nicht viel ändern, aber für die Mittelfeld-Teams könnte es einen Nachteil bedeuten." Denn eine zusätzliche Einheit verlangt in der Theorie auch den Einsatz zusätzlicher Reifen, die es - Stand jetzt - aber nicht geben würde.

Zwar steht im Raum, den Teams für den Fall eines neuen Austragungsmodus einen extra Reifensatz zu spendieren, doch selbst Pirelli-Sportchef Mario Isola hat seine Zweifel, ob das ausreichen würde. "Wenn du ein Q4 hinzufügst und jeweils zwei Versuche sehen willst, dann reicht ein zusätzlicher Reifensatz nicht aus."

Isola meint: Die Formel 1 müsse sich erst einmal klar werden darüber, wofür ein mögliches Q4 überhaupt stehen solle. "Soll es einen Versuch, zwei Versuche oder eine Mischung daraus geben? Sollen wir die Reifen limitieren, damit eine gewisse Unvorhersehbarkeit eintritt? Oder soll jeder die Chance haben, pro Segment zwei Versuche zu machen? Wichtig ist, ein Ziel zu definieren", sagt der Pirelli-Boss.

Im April muss eine Entscheidung her ...

Davon ist die Formel 1 aber noch weit entfernt. Dabei soll laut 'Race Fans' noch im April 2019 entschieden werden, ob der vorgeschlagene Modus zur Saison 2020 eingeführt wird oder nicht.

Isola warnt vor Schnellschüssen: "Wir haben ein gutes Format. Ich sage nicht, dass es perfekt ist. Aber wenn man es ändern will, dann muss man schon sehr gut aufpassen, keinen Fehler zu machen. Denn niemand freut sich darüber, wenn am Ende keine Autos fahren. Das wäre ziemlich langweilig."


Fotostrecke: Formel-1-Qualifying: Modus im Wandel der Zeit

Für die Formel 1 gibt es also gleich mehrere Stolperfallen: Kommt Q4, dann gibt es vorher in der kurzen Pause nach Q3 ein weiteres Werbefenster und die Einnahmen steigen. Fahren im Shoot-out um die Pole-Position aber nicht alle Top-8-Autos, blamiert sich die Rennserie - wie schon zu Saisonbeginn 2016, als das von Bernie Ecclestone gewünschte Ausscheidungsfahren eingesetzt wurde. Schon beim dritten Rennen kehrte man unter Druck zurück zum bewährten Modus.

Überlegen schadet nicht

Trotzdem glaubt Mercedes-Sportchef Toto Wolff: Überlegen schadet nicht. "Es ist gut, sich diverse Konzepte anzusehen. Das Qualifying ist eines der Elemente, die gut funktionieren. Aber wenn es durch eine vierte Einheit weiter optimiert und für die Fans spannender gestaltet werden kann, dann warum nicht?"

Eine solche Neuerung müsse schließlich "nicht alles auf den Kopf stellen", sagt Wolff. "Andererseits musst du mit offenen Augen durch die Welt gehen. Und wenn es etwas zu optimieren gibt, dann sollte es optimiert werden." Die nächsten Wochen werden zeigen, ob das aktuelle Formel-1-Qualifying in eben diese Kategorie fällt.

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