• 23. März 2019 · 09:25 Uhr

"Kleines Märchen": Mercedes-Teamchef Wolff hat immer an Bottas geglaubt

Mercedes-Teamchef Toto Wolff erzählt, warum ihm der Sieg von Valtteri Bottas "wie ein Märchen" vorkommt und warum er dadurch an 2008 erinnert wurde

(Motorsport-Total.com) - "Für mich ist das ein kleines Märchen", beginnt Mercedes-Teamchef Toto Wolff über den Sieg von Valtteri Bottas beim Saisonauftakt in Australien zu philosophieren. Der Österreicher kennt den Finnen bereits seit 2008. Damals war Wolff als Bottas' Manager aktiv und betreute ihn bis zu seinem Mercedes-Engagement. Nun freut er sich als Teamchef über den dominanten Triumph seines Schützlings, den er nie angezweifelt hat.

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Wolff fühlte sich in Melbourne an den kleinen Finnen aus 2008 erinnert Zoom Download

"Seit ich vor 15 Jahren angefangen habe, mit Fahrern zusammenzuarbeiten, habe ich immer versucht, zu verstehen, was in ihrem Kopf vorgeht. Und wie er zurückgeschlagen hat, nachdem er im vergangenen Jahr schon abgeschrieben und hinterfragt wurde, ob er gut genug sei für den Job, nämlich mit einem der überlegendsten Siege, die wir in jüngerer Zeit gesehen haben, zeigt einfach, wie stark dieser Sport Kopfsache ist", erklärt der Wiener.

Bottas hat im Nachhinein selbst zugegeben, dass ihn die herben Rückschläge (China, Baku, oder auch Sotschi) im Vorjahr hart getroffen haben. Zu allem Übel wurde er ausgerechnet von Wolff auch noch als "Wingman" bezeichnet. Nach der "schlechtesten Saison" seiner Karriere (Zitat Bottas) brauchte er Abstand von der Formel 1. Im Januar wagte er in Lappland mit dem Start bei der dortigen Rallye ein neues Abenteuer.

Jahr 2008: "Anruf eines kleinen finnischen Jungen"

"Als er jetzt aus dem Winter zurückgekommen ist, hat er gesagt: 'Ich bin zurück.' Und er hat die Freude am Fahren durch den Rallyesport wiedergefunden. Mental ist er sehr stark." Anfang Januar habe er sich zusammengerissen und seine "innere Stärke" wiedergefunden, berichtete Bottas in Australien.


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Genau diese innere Stärke - im Finnischen auch "Sisu" genannt - überzeugte Wolff vor elf Jahren. "Im Jahr 2008 habe ich den Anruf eines kleinen Jungen erhalten, der mich um ein Meeting gebeten hat. Das war ein sehr schneereicher Tag in Wien", erzählt der Österreicher. "Dieser kleine finnische Junge kam in einem Pullover und ohne Jacke und fragte mich um Rat. Und dieser kleine Junge sollte kurze Zeit später den Formel-Renault-Eurocup dominieren."

Bottas kämpfte in der Nachwuchsklasse gegen Daniel Ricciardo und gewann die Meisterschaft um drei Zähler mit fünf Siegen. "Und das war ein starker Jahrgang mit Vergne, Ricciardo und Merhi. Und er führte dieses starke Feld beständig an."

Bottas musste "Schock-Beförderung erst verdauen"

Genau jenen Valtteri Bottas habe er im Qualifying und Rennen im Albert Park wiedergesehen. Wo ist dieser wild entschlossene, furchtlose und beständige Pilot all die Jahre geblieben? "Ich denke, dass er vielleicht seine Williams-Jahre und die anschließende Schock-Beförderung zu Mercedes erst einmal verdauen musste." 2019 sei Bottas aus der Winterpause zurückgekommen und habe Wolff sofort an den Jungen von 2008 erinnert. "Da bin ich natürlich sehr glücklich drüber."

Der Mercedes-Teamchef betont, trotz all der Gerüchte, die um Bottas' Zukunft im Vorjahr entstanden sind, immer an seinen Fahrer geglaubt zu haben. "Für mich ist das ein kleines Märchen: Lass dich niemals von anderen unterkriegen. Glaube an dich. Und das hat er uns am ganzen Wochenende gezeigt. Es hat nicht eine Session gegeben, in der er nicht gut genug gewesen wäre", ist Wolff entzückt.

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