• 21. März 2019 · 11:12 Uhr

14 statt drei Überholmanöver: Brawn freut sich über neue Regeln

Formel-1-Sportchef Ross Brawn zieht eine positive Zwischenbilanz zum neuen Reglement und glaubt, das Überholen hat sich 2019 wirklich vereinfacht

(Motorsport-Total.com) - Und? Hat sich das Verhalten der Formel-1-Autos beim Hinterherfahren und Überholen im Vergleich zu 2018 wirklich verbessert? Das ist die große Frage nach dem Auftaktrennen in Australien. Denn die reinen Zahlen sagen: ja! Doch da beginnt schon das nächste Problem: Was zählt eigentlich als Überholvorgang, was nicht? Fast jede Datenbank spuckt ein anderes Ergebnis aus: Von zehn über elf bis 14 Überholszenen soll in Melbourne alles dabei gewesen sein. Nicht gewertet werden Positionswechsel in der Startrunde sowie Verschiebungen durch Boxenstopps und Zwischenfälle.

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Rund um Antonio Giovinazzi im Alfa Romeo wurde in Melbourne überholt Zoom Download

Unterm Strich bedeutet das: Es wurde tatsächlich mehr überholt als in den Vorjahren. Denn 2018 und 2017 hatte es am Albert Park Circuit nie mehr als fünf Überholmanöver gegeben. Deshalb wertet Formel-1-Sportchef Ross Brawn die neue Aerodynamik für 2019 als einen Erfolg. "Mit den Änderungen an Front- und Heckflügeln wollten wir das Autoverhalten beim Folgen eines anderen Fahrzeugs verbessern", sagt Brawn. "Anhand der Daten aus dem Rennen kann man sagen: Die ersten Anzeichen sind ermutigend."

Brawn interessiert sich nämlich nicht so sehr für die nackten und vielleicht vagen Überholzahlen, sondern vor allem für die Qualität der Zweikämpfe. "Und da war einiges Spannende dabei", meint er. Brawn sagt aber auch: "Das lässt sich nicht alles auf die neue Aerodynamik zurückführen, denn speziell im Mittelfeld geht es jetzt noch deutlich enger zu." Und Alfa-Romeo-Fahrer Antonio Giovinazzi stellte mit Schäden am Fahrzeug und alten Reifen ein vergleichsweise einfaches Opfer für seine direkten Gegner dar, soll alleine sechs Mal überholt worden sein.

Brawn wittert erste Tendenzen

Allerdings hätten sich die Piloten nach dem Rennen positiv geäußert, sagt Brawn. "Mehrere Fahrer meinten, die Autos fühlten sich hinter einem anderen Fahrzeug neutraler an als in den vergangenen Jahren." Was Brawn aber umgehend selbst relativiert: "Melbourne [als temporärer Stadtkurs] hat keine besonders präzise Aussagekraft. Ich würde lieber gerne weitere drei Rennen abwarten, bevor wir unsere Schlussfolgerungen ziehen. Doch die ersten Anzeichen", so Brawn, "sind wie gesagt ermutigend."

Zweifelsfrei zufriedenstellend für den Formel-1-Sportchef verlief indes das Comeback des WM-Zählers für die schnellste Runde im Rennen. "Das hat das Rennen in der Schlussphase bereichert", meint Brawn. Schließlich habe Red-Bull-Fahrer Max Verstappen versucht, Mercedes-Pilot Valtteri Bottas die schnellste Rennrunde noch abzujagen.


Fotostrecke: Die Regeländerungen für die Formel 1 2019

In der Tat wurde es so noch einmal spannend, obwohl die Spitzenpositionen bezogen waren: Verstappen holte sich in Runde 54 in 1:26.540 Minuten die Bestzeit und unterbot Bottas' Versuch aus Runde 42 um fast zwei Zehntel. Bottas aber konterte und sorgte in Runde 57 mit 1:25.580 Minuten für glasklare Verhältnisse. Selbst Weltmeister Lewis Hamilton konnte da mit 1:26.057 Minuten in Runde 57 nicht mithalten.

"Die Podestplätze schienen ja schon früh im Rennen vergeben zu sein", sagt Brawn. "Doch in dem Wissen, dass der Zusatzpunkt später in der Gesamtwertung noch wichtig sein könnte, wurde es am Ende noch einmal aufregend. Genau das hatten wir und der Automobil-Weltverband im Kopf, als wir diese Regel erließen." Fragt sich nur, ob das schon ein Trend ist oder eine Ausnahme bei der Premiere. Die Antwort darauf können nur die nächsten Rennen geben.

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