• 14. März 2019 · 13:57 Uhr

Leclerc sieht Nummer-2-Status kämpferisch: "Mein Job, das zu ändern"

Wie Charles Leclerc die von Ferrari festgelegte Rollenverteilung rasch ändern könnte, wo er dafür Spielraum sieht und wie Sebastian Vettel die Situation einschätzt

(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Neuling Charles Leclerc zeigt sich in Hinblick auf die von Teamchef Mattia Binotto festgelegte Rollenverteilung, wonach Sebastian Vettel die Nummer 1 im Team ist, kämpferisch: "Ich verstehe das natürlich, denn in jedem Team muss es in einer Situation, in der es 50:50 steht, eine Nummer 1 und eine Nummer 2 geben, aber es ist mein Job, das zu ändern." Das werde nicht einfach sein, "denn ich muss noch viel lernen, aber ich werde Druck machen."

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Wird Charles Leclerc Sebastian Vettel dieses Jahr das Leben schwer machen? Zoom Download

Doch was meint der Monegasse mit einer 50:50-Situation? "Nun ja, wenn es soweit ist, wird mir das wahrscheinlich im Auto mitgeteilt werden, aber ich habe jetzt auch kein Beispiel dafür", will sich Leclerc nicht festlegen. Klar sei aber, dass er sich nicht von Anfang an unterordnen muss: "Wir können frei gegeneinander fahren. Das heißt, dass ich versuchen kann, im Qualifying schneller als er zu sein, auch wenn das nicht einfach wird."

Damit ist klar, wie Leclerc seine Situation versteht: Er will das Team davon überzeugen, dass er schneller als Platzhirsch Vettel ist, damit Teamchef Binotto gar nicht anders kann als ihn auf den WM-Titel anzusetzen. Denn bei seiner Klarstellung über die neue Rollenverteilung bei der Ferrari-Präsentation deutete der Italiener mit Schweizer Wurzeln an, dass es "die absolute Priorität" sei, "dass Ferrari gewinnt".

Vettel weiß: Leclerc wird auch auf sich schauen

Und wenn Leclerc Ferrari mit Konstanz und Tempo beweist, dass das mit ihm eher möglich ist als mit Vettel, dann kann sich die Situation in Maranello zugunsten des 21-Jährigen ändern. Zumal der Heppenheimer in den vergangenen Jahren trotz starker Leistungen nicht immer absolut souverän agierte und somit wie einst Michael Schumacher völlig unumstritten ist.

"Mattia hat klargemacht, dass wir frei gegeneinander fahren können."Sebastian Vettel
Dass die Rollen nicht so klar verteilt sind, wie es auf den ersten Blick aussieht, weiß auch Vettel selbst. "Es bringt jetzt nicht viel, gewisse Situationen zu besprechen", sagt auch er nicht, wann das Team zugunsten von Vettel entscheiden würde. "Mattia hat aber klargemacht, dass wir frei gegeneinander fahren können. Charles wird sein Bestes geben, um ihm selbst und dem Team zu helfen. Und das gilt auch für mich. Am Ende fahren wir für Ferrari - und versuchen, Ferrari dorthin zu bringen, wo wir es schon in den vergangenen Jahren hinbringen wollten."

Vettel: Zu früh, um über gewisse Szenarien zu sprechen

Das sei die "absolute Priorität. Und abgesehen davon kann ich nur sagen: Die Saison ist sehr lang, und es ist ein bisschen sinnlos, schon jetzt über gewisse Szenarien zu sprechen." Dennoch liegt bei der Scuderia Spannung in der Luft: Denn nach den Jahren mit dem meist angenehmen Kimi Räikkönen hat Vettel erstmals seit Daniel Ricciardo wieder einen aufstrebenden Youngster an seiner Seite. Und wie die Geschichte damals lief, ist bekannt.

Aber auch bei Leclerc ist die Erwartungshaltung groß: Der Ferrari-Youngster gilt nach nur einer Saison bei Sauber als Champion der Zukunft. Schon vor dem ersten Rennen ist man in Maranello davon überzeugt, die richtige Wahl getroffen zu haben. Zu viel Druck auf den Schultern des Mannes, der als Highlight einen sechsten Platz in Baku 2018 zu Buchen stehen hat?

Wie Leclerc mit dem Druck klarkommt

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Bei den Tests fehlte Charles Leclerc kaum Zeit auf Sebastian Vettel Zoom Download

"Nein, gar nicht", antwortet Leclerc. "Ich konzentriere mich einfach auf meine Arbeit im Auto und mit den Ingenieuren. Und wenn wir das gut machen, dann kommen die Ergebnisse von selbst. Klar ist es schön zu hören, dass sie glauben, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, aber jetzt liegt es an mir, ihnen das auf der Strecke zu beweisen."

Dass Ferrari nach den Wintertests als klarer Favorit in die Saison geht, könnte dieses Vorhaben vereinfachen. Doch Leclerc ist "nicht wirklich" davon überzeugt, dass Ferrari das Team ist, das es zu schlagen gilt: "Man weiß nach den Wintertests doch nie, wie viel die anderen bluffen. Mercedes ist bis zum Ende des Tests keine einzige schnelle Runde gefahren. Es ist auch nicht klar, wie viel wir im Verhältnis zu ihnen bluffen. Das werden wir erst im Qualifying sehen." Zumindest mit dem Fahrverhalten und der Balance des SF90 sei er aber zufrieden.

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