• 14. März 2019 · 16:07 Uhr

Drei Jahre Haft nach Grand-Prix-Protest? Formel 1 untersucht Fall in Bahrain

In Bahrain soll eine Aktivistin wegen des Protests gegen den Grand Prix im Jahr 2017 zu drei Jahren Haft verurteilt worden sein: Die Formel 1 geht nun der Sache nach

(Motorsport-Total.com) - In Bahrain, wo im April das zweite Formel-1-Saisonrennen 2019 über die Bühne gehen wird, sorgt derzeit ein möglicher Verstoß gegen die Menschenrechte für Aufregung, der direkt mit dem Grand-Prix-Sport zu tun hat: Dem Königshaus wird vorgeworfen, die 42-jährige na jah Yusuf vor zwei Jahren zu drei Jahren Haft verurteilt zu haben, weil diese 2017 gegen das Formel-1-Rennen protestierte.

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Start in Bahrain 2017: Führte der Protest gegen das Rennen zu drei Jahren Haft? Zoom Download

Der Vorwurf stammt von NGOs wie Human Rights Watch und dem Bahrain Institute for Rights & Democracy. Obwohl die Behörden einen Zusammenhang zwischen dem Rennen und der Inhaftierung der Mutter von vier Kindern abstreiten, haben sich am Mittwoch Verantwortliche der Formel 1 mit einem Vertreter der Aktivisten getroffen, um der Angelegenheit nachzugehen.

Dabei handelt es sich um den linksliberalen Politiker Paul Scriven, der den Behörden vorwirft, die Frau beim Verhör sexuell genötigt zu haben. Zudem sei ein Geständnis erzwungen worden, um sie zu überführen. Nach dem Treffen gab der dem britischen Hochadel angehörige Brite bekannt, dass sich Sacha Woodward-Hill, die bei der Formel 1 für rechtliche Angelegenheiten zuständig ist, der Sache annehmen wird.

"Ich bin erleichtert, dass Sacha und die Formel 1 ihre Besorgnis zum Ausdruck gebracht haben und dafür offen sind, die speziellen Umstände, die zu na jahs Inhaftierung und den Verstößen gegen die Menschenrechte geführt haben, untersuchen werden", wird Scriven von der 'BBC' zitiert. Nach der Untersuchung werde es zu einem erneuten Treffen kommen, verspricht er.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Grand Prix von Bahrain von derartigen Vorwürfen überschattet wird. Das seit 2004 ausgetragene Rennen im Inselkönigreich am persischen Golf wurde 2011 nach der Niederschlagung von Protesten schiitischer Einwohner gegen die sunnitische Königsfamilie, deren Volksgruppe die Minderheit darstellt, abgesagt.

Ziel der Proteste war ein Ende der Monarchie und eine Einführung der Demokratie. Bei den damaligen Unruhen wurden laut offiziellen Angaben 35 Menschen getötet. Glaubt man den Demonstranten, war die Anzahl der Todesopfer sogar noch höher. Nachdem es schon 2010 im Vorfeld des Rennens Unruhen gegeben hatte, zog die Formel 1 2011 vorzeitig die Notbremse. Da die Königsfamilie hinter dem Rennen steht, erschien das Sicherheitsrisiko den Formel-1-Verantwortlichen zu groß.

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