• 14. Februar 2019 · 13:08 Uhr

Präsentation McLaren MCL34: Geht es ohne Alonso wieder aufwärts?

Für McLaren bricht 2019 die Ära nach Fernando Alonso an: In Woking stellte der Rennstall nun den MCL34 vor, mit dem man aus dem grauen Mittelfeld raus möchte

(Motorsport-Total.com) - Mit bekannten Farben geht McLaren in die neue Formel-1-Saison 2019: Der einstige Erfolgsrennstall hat am Donnerstag seinen neuen Boliden, den MCL34, in der heimischen Fabrik von Woking vorgestellt. Wie erwartet bleibt das Team beim bisherigen Papaya-Orange, was man bereits im Januar offiziell bestätigt hatte. Auch einige Anteaserungen auf Twitter hatten diesen Schluss deuten lassen.

Passend zum Namen des Boliden enthüllten in Woking 34 ausgewählte McLaren-Mitarbeiter den neuen MCL34. Die Lackierung erinnert dabei stark an den Vorgänger, weil es neben dem dominanten Orange am Heck und am Frontflügel erneut einige blaue Akzente gibt. Bereits 2018 hatte man auf ein fast komplett orangefarbenes Fahrzeug gesetzt und damit an die Farben erinnert, mit denen Gründer Bruce McLaren in den 1960er-Jahren die ersten großen Erfolge gefeiert hatte.

Obwohl die Farben die gleichen bleiben, stellt 2019 in gewisser Hinsicht den Beginn einer neuen Ära für das britische Traditionsteam dar. Mit Fernando Alonso hat das große Zugpferd die Formel 1 als Stammfahrer nach vier Jahren in Woking verlassen - auch wenn er noch Testeinsätze für das Team bestreiten könnte -, und auch der zweite Pilot, Stoffel Vandoorne, ist gegangen: Er ist mittlerweile bei HWA in der Formel E unterwegs.

Große Fußstapfen für Sainz und Norris

Dafür gibt es bei McLaren nun frisches Blut: Carlos Sainz kommt von Renault und soll die Rolle des erfahrenen Führungspiloten einnehmen. Für diesen Schritt kappte der Spanier auch die letzten Verbindungen zu Förderer Red Bull ganz. An seiner Seite startet mit Lando Norris ein Rookie, der jedoch als ganz großes Talent gehandelt wird und 2017 die Formel-3-Europameisterschaft gewinnen konnte. 2018 wurde er Vizemeister in der Formel 2.

"Es lastet viel [Druck] auf meinen Schultern", gesteht der 19-jährige Norris angesichts der Vorschusslorbeeren. Er sei sich der erfolgreichen Geschichte des Teams bewusst. Zudem folgt er mit Alonso auf einen Fahrer, der zu den größten Formel-1-Piloten des neuen Jahrtausends zählt. Er selbst versichert aber, dass all das "keinen negativen Effekt" auf ihn haben werde.

Norris möchte den Druck in positive Energie umwandeln - ein Plan, der sich auch auf das ganze Team übertragen ließe. Denn nach Jahren des Misserfolgs möchte McLaren endlich wieder zurück an die Spitze. "Wenn wir mit McLaren wieder Rennen und Titel gewinnen wollen, dann ist es wichtig, als Team zusammenzuarbeiten. Dann können wir um Podiumsplätze und hoffentlich auch um Siege kämpfen", so Norris.

Konkrete Ziele wären ein "großer Fehler"

Den bis heute letzten Podestplatz holte McLaren beim Saisonauftakt 2014 in Melbourne - damals noch mit Mercedes-Power. Den letzten Sieg feierte man sogar noch 2012 durch Jenson Button in Brasilien. Es folgten ab 2015 drei katastrophale Jahre mit Honda-Motoren, ehe man 2018 zu Renault wechselte. Doch auch die Franzosen brachten in Woking zunächst nicht die gewünschte Besserung.


Fotos: Präsentation McLaren MCL34


2019 geht man ins zweite Jahr mit Renault, und auch an der Motorenfront erhofft man sich Fortschritte. Als es um konkrete Saisonziele geht, gibt sich das McLaren-Personal bei der Präsentation des MCL34 aber auffällig zurückhaltend. "Ich denke, es wäre ein großer Fehler, zu diesem Zeitpunkt im Jahr bereits Ziele auszugeben", sagt beispielsweise Sainz. Man werde erst bei den ersten Tests sehen, "wo das Auto steht."

Ganz ähnlich sieht es sein Boss Zak Brown. "Wir sind in der Phase des Wiederaufbaus", erinnert er. Der US-Amerikaner sei zwar angesichts der Saison 2019 "sehr aufgeregt" - ein konkretes Ziel möchte aber auch er nicht ausgeben. Das zeigt, wie vorsichtig man in Woking mit solchen Aussagen geworden ist. Zur Erinnerung: Zu McLaren-Honda-Zeiten kündigte man noch vollmundig Siege und Titel an - die bekanntlich nie kamen.

Neue Gesichter auch an der Boxenmauer

Frischen Wind gibt es derweil nicht nur im Cockpit, sondern auch an der Boxenmauer. Nachdem Rennleiter Eric Boullier bereits im vergangenen Sommer seinen Platz räumen musste, kommt nun der ehemalige Porsche-Teamchef Andreas Seidl als "Managing Director". "Er wird das Formel-1-Team führen", präzisiert Brown seinen Job. Der Deutsche tritt seinen Dienst jedoch erst zum 1. Mai an.


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Zudem wird mit James Key von Toro Rosso ein neuer Technikchef kommen. Wann dieser seine Arbeit genau aufnehmen wird, ist allerdings noch nicht bekannt. "Die beiden werden mit unserem schon vorhandenen Team arbeiten, um uns nach vorne zu bringen", kündigt Brown an. An seiner Seite war bei der Präsentation außerdem Sportdirektor Gil de Ferran anwesend.

Ob man 2019 wirklich den gewünschten Aufwärtstrend einleiten kann, wird sich frühestens beim ersten Barcelona-Test in der kommenden Woche zeigen. "Das Auto ist bereit. Wir könnten heute schon testen, wenn wir wollten. Das ist ein guter Schritt", verrät Sainz. Denn in den vergangenen Jahren zählte bei den Wintertests vor allem die Zuverlässigkeit häufig zu den größten Schwachpunkten von McLaren.

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