• 10. Dezember 2018 · 21:01 Uhr

Hamilton warnt Mercedes: Bloß nicht durch andere Abenteuer ablenken lassen

Lewis Hamilton verrät, was es braucht, um Formel-1-Weltmeister zu werden - Außerdem zählt er andere Teams als mahnende Beispiele auf ...

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison 2018 stand erneut ganz im Zeichen von Lewis Hamilton und Mercedes. Diese Partnerschaft konnte die Hälfte aller Rennen seit der Einführung des neuen Antriebs 2014 gewinnen. Mit dem fünften WM-Titel konnte der Brite mit Juan Manuel Fangio gleichziehen, nur Michael Schumacher steht noch über ihm. Schon 2020 könnte Hamilton im Alter von 35 Jahren mit dem Rekordchampion gleichziehen. Er selbst ist davon überzeugt, dass er gemeinsam mit den Silberpfeilen auf dem richtigen Weg ist. Allerdings warnt er sein Team vor "anderen Abenteuern" ...

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Teamwork: Das hat laut Hamilton 2018 den Unterschied ausgemacht Zoom Download

"Für mich ist es das Teamwork", beantwortet Hamilton die Frage nach seinem Erfolgsgeheimnis. "Es ist schwierig, als Außenstehender einen Einblick zu erhalten, was im Hintergrund alles los ist. Erst kürzlich bin ich mit ein paar Leuten zusammengesessen, diese vertieften Unterhaltungen, das ist so inspirierend. Diese Leute sind so unglaublich intelligent. Sie denken komplett anders als der Durchschnitt", ist der Brite von seinen Mercedes-Kollegen auch nach sechs Jahren Zusammenarbeit weiterhin begeistert.

Der Ausnahmekönner versucht den Erfolg von fünf Konstrukteur-WM-Titeln und seinen vier Titeln in Silber mit dem gemeinsamen Siegeswillen seiner Truppe zu erklären. In den Meetings sei er sehr darauf bedacht, nicht missverstanden zu werden. "Ich weiß, was ich brauche, damit das Auto schneller wird. Und daher muss ich sicherstellen, dass ich das auch richtig kommuniziere, damit sie das dann umsetzen können."

Hamilton: "Manche Teams sind vom Kurs abgekommen"

2019 kommt mit den geänderten Regularien eine neue Herausforderung auf das Weltmeisterteam zu. "Was das kommende Jahr betrifft, habe ich schon eine Idee davon, wo in den neuen Regularien der Schwachpunkt sein könnte, sie ebenso", verrät der Brite. Daher wird gemeinsam mit den Ingenieuren in Brackley und Brixworth getüftelt. Die Sicht der Techniker und die Sicht des Fahrers befruchten sich gegenseitig, erklärt Hamilton stolz.


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Aber auch an der Rennstrecke hat das Team 2018 den besten Job abgeliefert, obwohl der Brite des Öfteren am Teamfunk mit seinen Ingenieuren und Strategen geschimpft hat. "Wenn man sich die Leistungen des Teams am Rennwochenende ansieht, da haben wir uns alle, die Mechaniker, Ingenieure, Strategen, noch einmal stark verbessert", erkennt der Weltmeister nach dem letzten Saisonrennen an. Er weiß: "Natürlich ist man niemals perfekt. Weder als Fahrer, noch als Team. Wir treiben uns gegenseitig an und das inspiriert und ermutigt mich, auf die Strecke zu fahren und die Truppe nicht im Stich zu lassen."

Es ist dieser Teamgeist, der ihn so weit gebracht hat. Daher vertraut Hamilton auf die Entscheidungen seines Teams. Er ist zuversichtlich, dass, solange Mercedes die Herangehensweise nicht ändert und keine "anderen Abenteuer" eingeht, der Siegeswille vorhanden sein wird. Als Abschreckung fallen dem Champion andere Beispiele ein: "Manche Teams sind vom Kurs abgekommen und haben in andere Bereiche investiert, dadurch aber den Fokus auf das Hauptziel ein wenig aus den Augen verloren."

Vettel über Teamwork: "Genau darum geht es"

Namen nennt der Brite zwar keine, aber wohl meint Hamilton damit unter anderem seinen ehemaligen Arbeitgeber McLaren. Die Briten haben immer wieder auch in anderen Rennserien geschnuppert, nicht zuletzt mit Fernando Alonso beim Indy 500. Auch das Williams-Team könnte der Brite gemeint haben, die Briten haben neben der Racing-Abteilung noch den Zweig "Advanced Engineering", der unter anderem die Batterien der Formel E herstellt. Beide britische Traditionsrennställe sind 2018 deutlich unter den Erwartungen geblieben.

Hamilton glaubt: "Solange Mercedes das nicht macht, bin ich davon überzeugt, dass wir diesen Weg weitergehen und an der Spitze kämpfen werden." Doch dort wird er abermals auf das Ferrari-Team von Sebastian Vettel treffen. Der 33-Jährige muss anerkennen, dass die Italiener auch 2018 "einen tollen Job" gemacht haben, daher dürfe Mercedes "nichts für selbstverständlich" halten.


Helmtausch zwischen Hamilton & Vettel

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Die beiden Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton und Sebastian Vettel tauschen ihre Helme Weitere Formel-1-Videos

Vettel selbst weiß bereits, wo man im Winter ansetzen muss, damit Ferrari 2019 erstarkt zurückschlagen kann - und nicht darauf hoffen muss, dass Mercedes den Fokus verliert. "Lewis hat das ganz gut zusammengefasst. Er hat das Teamwork bereits angesprochen. Genau darum geht es, denke ich", bekundet Vettel. "Natürlich fahren wir allein das Auto. Wenn wir über die Ziellinie fahren, werden zuerst wir angesehen, aber es sind so viele Leute im Hintergrund, die sicherstellen, dass du auch wirklich den Zielstrich erreichst."

Die Rekorde und Erfolge seines Erzrivalen erkennt der Heppenheimer fair an. "Natürlich hat Lewis in den vergangenen fünf Jahren einen unglaublichen Lauf, aber eigentlich schon seit er in die Formel 1 gekommen ist, um ehrlich zu sein. Aber auch das Team macht einen tollen Job. Für uns macht es das schwieriger, so ein starkes Team zu schlagen. Das ist aber unser Ziel."

Insgesamt hat es 2018 nicht gereicht. Am Ende war der Abstand zu Mercedes erneut deutlich, schon in Mexiko, drei Rennen vor Saisonende, konnte Hamilton den Sack zumachen. "Es geht jetzt darum, das Maximum aus unserem Paket zu bekommen, die Arbeit innerhalb des Teams zu verbessern." Dann steht einer Neuauflage des WM-Duells 2019 nichts mehr im Wege.

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