• 14. Oktober 2018 · 13:05 Uhr

Formel-1-Geschichte: Wie Alain Prost zum "Professor" wurde

Der Name "Professor" haftet Formel-1-Legende Alain Prost schon lange an: Jetzt lüftet der Franzose das Geheimnis, wie er in seiner Renault-Ära dazu kam

(Motorsport-Total.com) - Legende Alain Prost ist in der Formel 1 als der "Professor" bekannt. Um den Ursprung dieses Kosenamen ranken sich zahlreiche Erzählungen: Liegt es daran, dass der viermalige Weltmeister seine Rennen oft mit Köpfchen und der besseren Strategie und nicht mit dem Gasfuß gewann? Oder weil er stundenlang am Set-up feilte, bis es zu seinem sanften Fahrstil passte, während andere das Auto um den Kurs prügelten? Nicht ganz ...

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Die Geburtsstunde des "Professors": Prost siegt 1983 auf dem Österrreichring Zoom Download

Nun klärt der Franzose den Mythos auf. "Ich habe sehr eng mit Pierre Dupasquier zusammengearbeitet, von Michelin", verweist Prost im Podcast "Beyond the Grid" auf den ehemaligen Sportchef des französischen Reifenherstellers, der bis zum Ausstieg 2005 das Formel-1-Engagement leitete. "Er hat mich 'Professor' getauft."

Doch wie kam es dazu? Prost verweist auf seine Ära beim Renault-Rennstall, der mit Michelin-Reifen ausgestattet war: "Es gab ein Rennen, muss 1982 oder 1983 gewesen sein, da habe ich entschieden, links mit harten und rechts mit weichen Reifen zu fahren."

Sturer Prost wird in Zeltweg 1983 zum "Professor"

Beim Rennen handelte es sich um den Österreich-Grand-Prix 1983, und die unkonventionelle Wahl stieß auf Widerstand, wie der inzwischen 63-Jährige erzählt: "Sie sagten: 'Das funktioniert niemals!' Aber ich habe darauf bestanden und ich habe ihnen gesagt, dass ich die ganze Vorbereitung des Autos auf das Rennen hin trimmen werde. 'Lasst mich machen. Ich bin sicher, es wird funktionieren.'"

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Noch heute weiß Prost: Die Konzentration auf das Rennen zahlt sich aus Zoom Download

Das Ergebnis? "Ich habe das Rennen gewonnen", sagt Prost. "Da nannten sie mich zum ersten Mal 'Professor'." Auf die Strategie, ganz gezielt auf das Rennen hinzuarbeiten, kam der damals noch titellose Formel-1-Pilot später erneut zurück. Auslöser dafür war das verlorene WM-Duell gegen seinen bereits 35-jährigen McLaren-Stallrivalen Niki Lauda im Jahr 1984.

"Niki war langsamer als ich, keine Frage", sagt Prost. "Trotzdem war er am Saisonende Weltmeister. Er stand manchmal auf dem achten, neunten, zehnten Startplatz, ich in der ersten Reihe. Aber er war im Rennen konkurrenzfähig. Da habe ich meine Philosophie geändert. Du kannst das Auto nicht immer mit 100 Prozent fahren."

Konzentration auf das Rennen beschert Prost vier WM-Titel

Als er es 1988 als bereits zweimaliger Weltmeister bei McLaren mit einem gewissen Ayrton Senna zu tun bekam, fühlte sich Prost an das Jahr 1984 erinnert - allerdings mit umgekehrten Vorzeichen: Diesmal war er der Routinier, während Senna stets volles Risiko ging und im Qualifying kaum zu schlagen war.


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"Als Ayrton kam, ging ich noch mehr in diese Richtung", bestätigt Prost. "Letzten Endes zählen nur die Punkte am Ende des Rennens. Nicht das Qualifying." Inzwischen fühlt sich der Ex-Formel-1-Pilot von der Statistik bestätigt: "Wenn man Nigel Mansell, Nelson Piquet und Lauda vergleicht, dann war Nigel wahrscheinlich der Schnellste auf eine Runde. Aber Piquet und Lauda waren trotzdem in einem WM-Kampf viel schwieriger zu besiegen. Sie waren viel komplettere Rennfahrer."

Tatsächlich holten Lauda und Piquet je drei WM-Titel, während Mansell erst im Jahr 1992 mit dem überlegenen Williams seine Durststrecke beendete und seinen einzigen WM-Triumph feiern durfte.

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