• 29. August 2018 · 07:27 Uhr

Max Verstappen: Werden 2019 keine Titelkandidaten sein

Der Niederländer zweifelt, dass er Formel-1-Weltmeister 2019 mit Red-Bull-Honda wird - Aufbauarbeit nötig, dennoch Vertrauen in Personal und Mittel der Japaner

(Motorsport-Total.com) - Während Ferrari und Mercedes in der Formel-1-WM 2018 wohl die Titel unter sich ausmachen, sorgt das Red-Bull-Team zumindest auf dem Transfermarkt für Schlagzeilen und eine spannende Zukunftsperspektive. Gleich zweimal ließ der englisch-österreichische Rennstall in den vergangenen Monaten aufhorchen: Zum einen, als man sich im Juni entschloss, die jahrelange Partnerschaft mit Antriebshersteller Renault aufzugeben und zu Honda zu wechseln. Zum anderen, als in der Sommerpause Pilot Daniel Ricciardo die Bombe platzen ließ und seinen Weggang zum Ende der Saison verkündete - ausgerechnet zum Renault-Werksteam.

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Helmut Marko und Max Verstappen wollen 2019 eine neue Ära mit Honda starten Zoom Download

Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko mutmaßte zuletzt, dass Ricciardo anders als der Rest der Truppe möglicherweise nicht ganz an das Honda-Projekt geglaubt habe. Auch wenn der Australier verneint und angibt, er habe nach zehn Jahren Red Bull (2008 stieß er ins Juniorprogramm) einfach einen Tapetenwechsel gebraucht, gäbe es nachvollziehbare Gründe für Zweifel an Honda. Nach ihrem Comeback als Motorenlieferant in der Formel-1-Saison 2015 erlebten die Japaner drei desaströse Jahre mit McLaren. Erst in diesem Jahr mit Toro Rosso konnte man sich einigermaßen etablieren und die Serie von Pleiten, Pech und Pannen in den Griff bekommen.

Durch signifikante Fortschritte in Sachen Zuverlässigkeit und Power überzeugte man letztlich die Red-Bull-Verantwortlichen - nicht zuletzt, weil sich die Honda-Ingenieure in Person von PS-Papst Mario Illien und dem früheren Mercedes-Mann Axel Wendorff externe Unterstützung geholt haben. Doch auch wenn sich Marko zuletzt überschwänglich über das Honda-Entwicklungszentrum in Sakura äußerte, gibt es Stimmen, die Red Bull eine schwierige Anfangsphase mit dem neuen Partner prophezeien. Illusionen möchte sich auch Pilot Max Verstappen nicht hingeben, der den WM-Titel 2019 im Gespräch mit dem niederländischen TV-Sender 'Ziggo Sport' bereits abhakt.

Verstappen staunt: Honda will schon jetzt alles wissen

"Jeder will natürlich um die Weltmeisterschaft kämpfen, aber die Formel 1 ist eine knifflige Angelegenheit. Wir werden zunächst einige andere Aufgaben erledigen müssen. Wenn das geschafft ist, dann können wir hoffentlich nahe dran sein. Im Jahr darauf sollten wir mit voller Kraft dabei sein", glaubt er, dass Red-Bull-Honda erst 2020 zu den Titelkandidaten zählen wird. In der Premierensaison der neuen Allianz müsse man daher erst mal einzahlen, ehe man die Früchte ernten könne. "Aber auf eine positive Art und Weise. Wir werden in jedem Fall immer wissen, was uns erwartet und welche Schritte unternommen werden", so der Youngster.

Verstappen zielt darauf ab, dass sich Honda ganz dem Red-Bull-Projekt verschreiben wird - anders als Renault, dessen eigenes Werksteam verständlicherweise in den Köpfen der Ingenieure Priorität genoss. "Sie sind jetzt schon auf dem Prüfstand und fordern ständig Getriebe von uns an, damit sie sich perfekt vorbereiten können. Sie sind extrem ehrgeizig und wollen tausende Kilometer auf dem Versuchsstand abspulen", weiß der vierfache Grand-Prix-Sieger. Zuletzt hatte auch Motorsportkonsulent Marko bestätigt, dass die Red-Bull-Leute bereits in alle Entwicklungen und Diskussionen bei Honda einbezogen seien.

Mit gerade mal 20 Jahren kann es sich Pilot Verstappen leisten, gemeinsam mit den Japanern noch eine Saison Aufbauarbeit zu leisten, ehe er sein ganz großes Ziel angreifen will. Bange ist dem Niederländer jedenfalls nicht - trotz der fehlenden Honda-Resultate: "Wenn man sich anschaut, wo sie in den vergangenen Jahren standen, dann haben sie sich schon enorm gesteigert. Es geht nur noch ganz selten was bei ihnen kaputt. Am wichtigsten ist doch, dass sie die Sachen ausreizen und bis an ihre Grenzen gehen wollen."

Und noch etwas wirft Verstappen ein: Im Kampf gegen die Giganten Mercedes und Ferrari könne man künftig auch auf japanische Yen zählen. "Sie haben die Mittel dafür - und das ist sehr wichtig, wenn man es mit Mercedes und Ferrari aufnehmen will." Dafür nimmt er auch in Kauf, sich kommende Saison nochmals hinter Vettel und Hamilton anstellen zu müssen. Den WM-Stand 2018 hat er ohnehin schon längst nicht mehr im Blick: Auch wenn er in der Fahrerwertung nur noch 26 Punkte hinter dem drittplatzierten Kimi Räikkönen liegt, sagt Verstappen in bekannt forscher Art: "Das bringt dir doch nichts. Ob ich jetzt Dritter oder Fünfter werde, macht für mich null Unterschied."

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