• 10. August 2018 · 18:44 Uhr

Ross Brawn stellt rein elektrische Formel 1 in Aussicht

Laut Ross Brawn könnte sich die Formel 1 jederzeit von Benzinmotoren auf Elektroantriebe wechseln, doch der Formel-E-Boss widerspricht

(Motorsport-Total.com) - Wie sieht das Antriebskonzept der Zukunft aus? Mit dieser Frage wurde Formel-1-Sportchef Ross Brawn beim Podcast 'F1 Fan Voice' konfrontiert. Seine Antwort: Es muss nicht beim Verbrennungsmotor bleiben. Vielmehr sei eine rein elektrische Zukunft für die Formel 1 denkbar. "Mit der Balance zwischen Sport und Relevanz wird sich die Rennserie immer weiterentwickeln", sagt Brawn. "Sollte in fünf, zehn oder wie vielen Jahren auch immer der Wunsch nach einem anderen Antrieb aufkommen, dann machen wir es. Es gibt nichts, was uns künftig davon abhalten könnte, rein elektrisch angetriebene Formel-1-Autos zu haben."

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Benziner, Hybrid, Elektro: Wie sieht das Motorenkonzept der Formel 1 künftig aus? Zoom Download

Doch diese Aussage ruft Formel-E-Chef Alejandro Agag auf den Plan. Dessen Rennserie fährt bekanntlich seit 2014 mit eben solchen rein elektrisch angetriebenen Formelautos. Und er sagt: "Ross meint, die Formel 1 könnte in zehn Jahren elektrisch fahren, aber das kann sie eben nicht. Die Formel E verfügt über eine exklusive Lizenz mit dem Automobil-Weltverband für 25 Saisons - und wir haben gerade erst vier davon hinter uns gebracht. Die Formel 1 könnte also frühestens 2039 rein elektrisch fahren, und nur, wenn wir unser Abkommen mit der FIA dann nicht verlängern."

Sollte ein Wechsel von Verbrennungs- auf Elektromotoren für die Formel 1 tatsächlich in Betracht gezogen werden, Agag würde sich einer Diskussion nicht versperren, wie er sagt. "Wir können natürlich über alles reden. Ich stehe jederzeit für Gespräche zur Verfügung", erklärt der Serienchef der Formel E. "Aber wenn sie nicht mit mir reden, dann können sie nichts rein Elektrisches auf die Beine stellen. Sie könnten es nur außerhalb des FIA-Hoheitsbereichs machen, aber dann hieße die Rennserie nicht mehr Formel 1, weil die FIA den Markennamen besitzt. Die Sachlage ist also ziemlich klar."

Er könne ungeachtet dessen gut verstehen, weshalb die Formel 1 eine elektrische Zukunft in Betracht zieht, sagt Agag. "Man sieht wie rasch die Formel E wächst. Selbst Bernie [Ecclestone] meinte vor einigen Monaten, die Formel 1 müsse rein elektrisch werden." Brawn wiederum meint, die Formel E stecke in vielerlei Hinsicht noch "in den Kinderschuhen", trumpfe vor allem durch ihren Eventcharakter auf. "Die Formel 1", sagt Brawn, "ist anders. Es ist die Königsklasse des Motorsports" - mit irren Topspeeds, den besten Fahrern, namhaften Teams. Die Formel E sei dagegen eher eine "kleine Nummer", so Brawn.

Laut dem Formel-1-Sportchef könne seine Rennserie ihre Zukunft frei entscheiden. "Sofern es reizvoll wäre und uns unseren Zielen näherbrächte, dann könnte es in fünf oder zehn Jahren in die Richtung eines anderen Antriebs gehen, dann wird es so kommen", sagt Brawn. "Aber wer weiß denn schon, wo wir in zehn Jahren stehen? Keiner kann sagen, was dann sein wird. Doch die Formel 1 wird den richtigen Weg einschlagen." Ob sie dabei auf Konfrontationskurs mit der Formel E gehen wird, bleibt abzuwarten.

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