• 05. Juli 2018 · 15:03 Uhr

Christian Horner: Eigentlich müsste Red Bull die WM anführen

Red-Bull-Teamchef Christian Horner sieht noch reelle Titelchancen in der Formel-1-Saison 2018 und weist auf spezielle Vorteile hin

(Motorsport-Total.com) - Wenn es nach neun Rennen bereits vier verschieden Sieger aus drei verschiedenen Teams gibt, dann muss man das in der modernen Formel 1 schon Spannung nennen. Und dann kann es sich auch nicht mehr um einen Titel-Duell zwischen Mercedes und Ferrari oder Lewis Hamilton und Sebastian Vettel handeln - dann hat auch Red Bull ein Wörtchen mitzureden. Das betont zumindest Teamchef Christian Horner.

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Außenseiterchance: Schnappt Red Bull den Favoriten 2018 den Titel weg? Zoom Download

"Wir haben auf jeden Fall eine Außenseiterchance", sagt er. "Unsere Achillessehne ist nur, dass wir nicht immer mit beiden Autos oben auf sein konnten - sei es nun wegen der Zuverlässigkeit oder anderen Vorfällen. Die Formel 1 ist voller 'hätte, wäre, wenn'. Aber ich denke, wir hätten zu diesem Zeitpunkt schon die Tabelle anführe können."

Vor dem Großbritannien-Grand-Prix Formel 1 2018 live im Ticker hat sich Red Bull in der Gesamtwertung 58 Punkt hinter Ferrari und 48 Zähler hinter Mercedes positioniert. Mit zwei Saisonsiegen hält sich Daniel Ricciardo derzeit auf Platz vier 50 Punkte von der Tabellenführung entfernt. Teamkollege Max Verstappen hat nach seinem Sieg in Spielberg nur noch drei Punkte weniger.

"Wir haben die Lücke in den vergangenen Rennen schließen können und es sind noch zwölf Rennen zu fahren. Ich denke, das muss man uns als Herausforderer ernstnehmen. Wir haben natürlich auch den Willen, alles dafür zu geben. Es kommen noch ein paar Strecken, die uns liegen - wie Ungarn oder Singapur. Und es gibt noch welche, auf denen wir bisher nicht so gut waren."

Ein paar Schlappen hat das Team in diesem Jahr bereits einstecken müssen. In Bahrain kamen sie beide nicht ins Ziel, in Baku schossen sie sich sogar gegenseitig ab. Kleine Problemchen sorgten auch immer wieder dafür, dass es nur einer der beiden Fahrer aufs Podium schaffte - das aber immerhin schon sechsmal.

Doch egal ob die Technik mal nicht will, der Motor stottert oder ein Fahrer zu übermütig wird - auf die Strategen im Team war bisher immer verlass. "Zu unseren größten Stärken gehört, dass wir sehr vielseitig sind", erklärt Horner. "So können wir bei der Strategie oft kreativ reagieren. Das Team arbeitet da sehr gut zusammen. Daher ist in beiden Meisterschaften noch etwas drin. Wir haben jedenfalls noch nicht das Handtuch geworfen."

Red Bull war in den vergangenen Jahren nicht für besonders gute Saisonstarts bekannt. 2017 hatten sie nach neun Rennen nur 152 Punkte - 32 weniger als zurzeit. Da fällt Horner noch eine weitere Stärke in seinem Team ein:

"Wir waren in der Vergangenheit meist nach der Sommerpause noch einmal sehr stark. Ich bin mir daher ziemlich sicher, dass wir ein gutes letztes Saisondrittel erleben können, wenn wir uns bis zu Sommerpause noch im Titelkampf halten. Dann steigt der Druck erst richtig - auf Fahrer, Strategen, die Boxencrew und die Ingenieure. Dann wird man sehen, wo die Stärken im Team liegen."

Auch die Konkurrenz erlebt keine sorgenfreie Saison. Mercedes musste mit dem Doppelausfall in Spielberg die bisher größte Schlappe einstecken. Außerdem hatte Valtteri Bottas bisher so viel Pech, dass das Team schon viele Punkte liegen lassen musste. Auch bei Ferrari ist nach wie vor meist nur auf Vettel Verlass - Kimi Räikkönen schied schon zweimal aus. Fehler kann sich in diesem Titelkampf keiner mehr leisten.

Red Bull weiß aber: "Als Außenseiter kann man da mehr Risiko eingehen - vor allem, weil uns ja von hinten keine Gefahr droht. Da ist eine andre Ausgangslage, als wenn man alles zu verlieren hätte."

Wogegen sich das Team aber noch schützen muss, sind Zuverlässigkeitsprobleme. Und da sind die Sorgen nach dem Österreich-Grand-Prix größer als gedacht. Ricciardo war in Spielberg wegen eines Risses im Auspuff ausgeschieden. Wie "Auto motor und sport' berichtet, war das auf eine Auspuffschelle zurückzuführen, die aus dem 3D-Printer kam und nicht richtig griff. Die Vibrationen bei hohen Drehzahlen führten schließlich zu dem Riss. Und: Auch bei Verstappen drohte dieser Defekt!

Dass es zwischen den Fahrern jetzt 2:1 in Sachen Siegen steht, spielt im Team aber keine Rolle. Teamchef Horner mag sich noch nicht vorstellen, im Sinne des Titelkampfes in das Duell eingreifen zu müssen. "Davon sind wir meilenweit entfernt", sagt er. "Dafür müsste ja ein Fahrer chancenlos sein. Das kann ich mir bisher nicht vorstellen."

"Wenn die andren eine Hierarchie haben, dann ist das ein Vorteil für uns", betont er außerdem. "Wir sind in diesem Jahr das einzige Team, bei dem schon beide Fahrer gewonnen haben. Das ist unsere Stärke. Da wiegen die Vorteile die Nachteile auf."

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