• 29. Juni 2018 · 08:59 Uhr

Charles Leclerc & Ferrari: Schon nach der Sommerpause?

"Silly Season" in der Formel 1: Charles Leclerc könnte schon in Belgien im Ferrari sitzen, Kimi Räikkönen soll seine Karriere (angeblich) bei Sauber beenden

(Motorsport-Total.com) - In der "Silly Season" der Formel 1 verdichten sich Gerüchte über einen Ferrari-Abschied von Kimi Räikkönen. Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' ist die Entscheidung, dass Ferrari-Junior Charles Leclerc von Sauber ins Werksteam geholt wird, schon so gut wie fix. Aber selbst ein Fahrerwechsel während der Saison 2018 gilt nicht mehr als ausgeschlossen.

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Charles Leclerc könnte Nachfolger von Kimi Räikkönen bei Ferrari werden Zoom Download

Bereits vergangene Woche hatten unsere Redaktion aus Hinwil erste (vage) Signale in Richtung eines vorzeitigen Leclerc-Transfers erreicht. Diese verdichten sich gerade am Rande des Grand Prix von Österreich in Spielberg (Formel 1 2018 live im Ticker). Demnach könnte Leclerc bereits am 26. August beim Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps erstmals in Räikkönens Ferrari-Cockpit Platz nehmen.

Das Szenario, das Ferrari-Präsident Sergio Marchionne vorgeschlagen haben soll, sieht vor, dass Leclerc zu Ferrari wechselt und Räikkönen seine Formel-1-Karriere bei Sauber, 2001 sein erstes Team in der Königsklasse, beendet. Auf den ersten Blick eine unwahrscheinlich anmutende Variante - aber, rein spekulativ analysiert, eine, die einen gewissen Charme besitzt.

Räikkönen bei Sauber immer noch beliebt

Für den 38-Jährigen würde sich mit der Rückkehr zu Sauber ein Kreis schließen, und obendrein würde er dort einigen seiner wenigen Paddock-Freunde begegnen: Teammanager Beat Zehnder zum Beispiel, mit dem er sich immer noch regelmäßig austauscht, oder auch Physiotherapeut Josef Leberer, der den jungen "Iceman" seinerzeit für die Belastungen der Formel 1 fit gemacht hat.

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Sauber-Fahrer Kimi Räikkönen 2001 bei einem Interview mit Dieter Rencken Zoom Download

Ob sich Räikkönen eine halbe Saison bei Sauber, was letztendlich bei allem Charme eine sportliche Degradierung wäre, wirklich antun würde, sei freilich dahingestellt. Es ist jedoch eher kein Zufall, dass zuletzt immer wieder Gerüchte aufgekommen waren, wonach er schon bald in der Rallye-WM (WRC) für Toyota fahren könnte.

Auch das ist - neben dem angeblichen McLaren-Angebot für 2019 - eine plausible Variante. Das Toyota-Team wird von Finnland aus betrieben - und alte Freunde von Räikkönen treffen dort die Entscheidungen. Für Teamchef Tommi Mäkinen ist er 2009 zur Vorbereitung seines ersten WRC-Engagements einige nationale Rallyes gefahren. Und Räikkönens damaliger WRC-Beifahrer Kai Lindström ist heute Teammanager von Toyota.

Leclerc: Ferrari ist mein Kindheitstraum

Dass Leclerc ohne zu zögern zu Ferrari wechseln würde, steht außer Frage. "Ferrari ist mein Traum, schon seit ich ein Kind bin", schwärmt das 20-jährige "Wunderkind", das sich an den medialen Spekulationen nicht weiter stört - ganz im Gegenteil: "Es ist doch jedes Mal eine Ehre für mich, wenn der Name Leclerc im gleichen Satz geschrieben steht wie Ferrari. Das wäre für jeden eine Ehre."


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"Aber ich wiederhole mich: Es ist sehr wichtig für mich, mich nicht davon ablenken zu lassen, was nächstes Jahr passieren könnte. Letztes Jahr war es schwierig für mich, mich auf die Formel 2 zu konzentrieren, als die Formel-1-Gerüchte losgegangen sind. Aber ich habe versucht, mich bis zum letzten Rennen darauf zu konzentrieren, den Titel zu gewinnen, und das werde ich jetzt nicht anders machen."

Ob ein Wechsel zu Ferrari für den amtierenden Formel-2-Champion noch zu früh kommen würde, ist diese Woche eines der zentralen Themen des Formel-1-Podcasts "Starting Grid", den wir gemeinsam mit den Kollegen von 'meinsportradio.de' produzieren. Den aktuellen Talk mit unserem Chefredakteur Christian Nimmervoll und Jens Nagler von der Bild-Zeitung gibt's in unserem Radioplayer oder im kostenlosen iTunes-Abo.

Sauber-Team gibt sich bedeckt

Bei Sauber geht man Nachfragen zu Leclerc aus dem Weg. Teamchef Frederic Vasseur wurde in Le Castellet auf die Ferrari-Gerüchte angesprochen. Seine Antwort bleibt vage: "Mein Job als Teamchef von Sauber ist, mich auf die aktuelle Situation zu konzentrieren. Ich möchte nicht allzu viel über die Zukunft nachdenken."

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Sauber-Teamchef Frederic Vasseur mit seinem "Wunderkind" Charles Leclerc Zoom Download

An den persönlichen Verbindungen sollte ein Leclerc-Transfer jedenfalls nicht scheitern. Sauber ist inzwischen weit enger mit Ferrari verflochten als Haas. Leclercs Manager ist Nicolas Todt, der Sohn des ehemaligen Ferrari-Teamchefs Jean Todt. Und bereits in Le Castellet haben sich Vasseur, Leclerc und Jean Todt angeregt unterhalten.

"Ich kenne Jean gut, er ist der Vater von Nicolas", sagt Leclerc. "Ich habe die beiden kennengelernt, da war ich elf. Seither ist Nicolas mein Manager. Daher hat Jean meine Karriere immer genau beobachtet. Es ist schön, ihn bei den Rennen zu treffen, und er unterstützt mich. Nach dem Qualifying in Le Castellet habe ich ihn getroffen. Er hat mir zu meiner Leistung gratuliert."

Selbst Mika Häkkinen von Leclerc begeistert

Selbst Räikkönens Landsmann Mika Häkkinen ist davon überzeugt, dass Leclerc in der Formel 1 eine große Zukunft vor sich hat: "Er ist dazu in der Lage - und das überrascht jeden in der Formel 1 - das Sauber-Team auf das nächste Level zu haben. Er weiß genau, wie er maximale Performance herausholen kann."

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Charles Leclerc bei einem Ferrari-Formel-1-Test im Jahr 2016 in Silverstone Zoom Download

"Und er hat in den letzten fünf Rennen viermal gepunktet. Diese Konstanz gepaart mit Speed ist genau das, was Topteams von Weltklasse-Fahrern erwarten", schreibt der Formel-1-Weltmeister von 1998 und 1999 (und ehemalige Räikkönen-Mentor) in seiner Kolumne für den Sportwettenanbieter Unibet.

Und noch ein Kreis würde sich mit einem Leclerc-Wechsel zu Ferrari schließen: Eigentlich hätte Jules Bianchi bei normalem Karriereverlauf inzwischen in Räikkönens Cockpit sitzen sollen. Das im Jahr 2015 verstorbene Nachwuchstalent war Leclercs Patenonkel. Die Frage, ob der Wechsel passieren wird, stellt sich kaum noch. Die Frage ist nur noch: Wann?

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