• 22. Juni 2018 · 08:35 Uhr

Hamilton sicher: "Wolff-Kultur" führt auf die Siegerstraße

Das Mercedes-Team hat in den Krisenmeetings nach dem Grand Prix von Kanada nicht nur sich selbst, sondern auch Lewis Hamilton kritisiert

(Motorsport-Total.com) - Nach der eher mittelmäßigen Performance in Kanada hat Toto Wolff gefordert, dass das Mercedes-Team aufwachen muss. Das scheint passiert zu sein. Zwischen Montreal und Le Castellet fanden in Brackley (Chassis) und Brixworth (Antrieb) Krisensitzungen statt. Und dabei ging es nicht nur darum, sich pseudo-freundlich gegenseitig Mut zu machen.

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Lewis Hamilton kann nach der Krisensitzung nach Kanada wieder lachen Zoom Download

Sondern es gehört zur von Wolff installierten Unternehmenskultur, dass Probleme in Krisen offen angesprochen und konstruktiv ausdiskutiert werden. Das schloss nach dem letzten Rennen auch Superstar Lewis Hamilton mit ein: "Wir als Team haben uns hingesetzt, und jeder einzelne hat sich selbstkritisch mit der Situation auseinandergesetzt. Ich auch. Wir alle können das besser, wir alle können mehr aus uns herausquetschen - und aus dem Auto", sagt der viermalige Weltmeister.

"Montreal", gibt er zu, "war performanceseitig ein sehr durchschnittliches Wochenende. Wir müssen sicherstellen, dass wir tipptopp in Form sind. In den Meetings waren die Leute ganz offen selbstkritisch, und es fanden großartige Diskussionen darüber statt, wie wir gemeinsam besser werden können. Auch untereinander wurde offen diskutiert. Und es ging um Dinge, die ich als Fahrer besser machen kann, was ich jetzt auch vorhabe."

Hamilton hatte in Montreal den fünften Platz belegt und damit die WM-Führung an seinen Erzrivalen Sebastian Vettel verloren. Gleichzeitig war er seinem Teamkollegen Valtteri Bottas in Qualifying und Rennen knapp unterlegen. In Panik verfällt er deswegen nicht: "In den Trainings hätte ich mit einer sauberen Runde jederzeit Bestzeit fahren können. Aber dann bauten wir ein paar Feinheiten am Auto um, und so standen wir zu Beginn des Qualifyings auf dem falschen Fuß."


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Ein Defizit, das er im Rennen nicht mehr wettmachen konnte: "Ich hatte Probleme mit speziell diesen Reifen und meinem Set-up", erklärt Hamilton. "Sobald das Qualifying begonnen hatte, hatte ich Schwierigkeiten mit dem Heck. Und wenn das so ist, kannst du das Limit des Autos nicht hundertprozentig ausreizen, sondern du musst ein bisschen vom Gas gehen." Hinzu komme, dass auch Bottas "einen tollen Job" gemacht habe.

Experten wie Nico Rosberg hatten nach Montreal von einem "Off-Wochenende" Hamiltons gesprochen, und Marc Surer ist sogar der Ansicht: "Wenn es Probleme gibt, verliert Hamilton oft auch die Motivation." Eine Kritik, die sich der 33-Jährige offenbar zu Herzen genommen hat. Als ihn das Team darauf ansprach, was er hätte besser machen können, reagierte er nicht - wie das viele andere Fahrer tun würden - trotzig. Sondern er gelobte Besserung.

"Das war bei uns schon immer so", behauptet Hamilton. "Toto hat das vor Jahren im Team installiert. Wenn die Jungs in der Fabrik ihre Meetings haben, gehen sie sehr kritisch miteinander um. Die Ingenieure sind manchmal sensible Wesen. Sie denken: 'Oh, das kann ich doch nicht sagen.' Aber das ist Unsinn. Wenn wir unter uns sind, können wir alles sagen."


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"Wir alle schwitzen Blut, Schweiß und Tränen, damit wir diese Saison wieder gewinnen. Jeder spürt den Schmerz dieser Höhen und Tiefen, aber das Coole ist: Wenn wir aus diesen Meetings kommen, hat jeder das Gefühl, dass er dies und jenes noch besser machen kann. Und dann macht er es auch besser, statt nach Entschuldigungen zu suchen, um sich selbst zu verteidigen. Das macht dieses Team zu einem Siegerteam."

Ebenso wie die Tatsache, dass bei Mercedes trotz vier WM-Doubles hintereinander niemand das Gefühl hat, unbesiegbar zu sein. Auch Hamilton nicht: "Diese Saison hat es noch nie einen Punkt gegeben, an dem wir uns unbesiegbar gefühlt haben. Generell noch nie. Das ist einfach nicht die Einstellung, die dieses Team hat."

"Die WM-Führung verloren zu haben, beschäftigt mich auch gar nicht besonders. Dass ich nicht mein ganzes Potenzial abgerufen habe, ärgert mich viel mehr. Denn wenn ich nicht auf maximalem Potenzial performe, tut es das Team auch nicht", sagt Hamilton, glaubt aber, dass er gerade aus den Analysen der Niederlage in Montreal viel mitnehmen kann: "Es sind diese Phasen, in denen man am meisten dazulernt."

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