• 21. Juni 2018 · 18:27 Uhr

Schon wieder neuer Sitz: Wann wird Sirotkin von Leiden erlöst?

Sergei Sirotkin bekommt in Le Castellet wieder einen neuen Sitz, darf aber noch immer nicht reden - Warum Williams ein ganz schweres Wochenende bevorsteht

(Motorsport-Total.com) - Der Maulkorb für Sergei Sirotkin, der ohnehin schon in den bisherigen Formel-1-Rennen wie ein Hund gelitten hat, bleibt auch beim Großen Preis von Frankreich 2018 bestehen. Der Russe, der mit der Sitzposition im Williams FW41 überhaupt nicht zurechtkommt und regelmäßig mit Schmerzen nach einem Rennen aussteigt, darf weiterhin keine Details zu dem Problem äußern. Er spricht es sogar offen an: "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich sagen darf."

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Sergei Sirotkin vermeldet Fortschritte bei den Sitzproblemen Zoom Download

Immerhin: Für den Circuit Paul Ricard gibt es erneut einen neuen Sitz. Doch dass der die Probleme behebt, ist stark zu bezweifeln. Denn der Sitz ist kein Teil des Lösungspakets: "Der hat nichts mit den Problemen zu tun, die wir zuvor in der Saison hatten." Also wieder keine Komplett-Erlösung, mit der voraussichtlich erst nach der Sommerpause zu rechnen ist. Fest steht bislang nur: Es hat etwas mit den Gurten und seiner Fixierung im Cockpit zu tun. Und den höheren G-Kräften durch die 2017 eingeführten Formel-1-Regeln.

Trotzdem ist Besserung in Sicht: "Direkt nach dem Barcelona-Rennen, als es am schlimmsten war, haben wir etwas an den Gurten verändert. Seitdem hat sich vieles verbessert. In Kanada war alles aussortiert." Trotzdem: Weder Monaco noch Kanada gelten als physisch anspruchsvolle Strecken. Le Castellet wird also der Gradmesser werden.

Williams vor ganz schwerem Wochenende

Das Team wird immerhin ausreichend Zeit haben, sich auf das Sitzproblem zu konzentrieren, denn in Sachen Performance sind auf einer aerodynamisch bestimmten Strecke wie dem Circuit Paul Ricard keine starken Resultate zu erwarten. "Natürlich ist es nicht schön, am Donnerstag bereits zu sagen, dass es nicht die leichteste Strecke wird, aber ich erwarte ehrlich gesagt, dass es sehr schwer wird. Erst einmal wird es heiß, was für uns nicht gut ist. Dann kommt uns der Asphalt hier nicht entgegen. Und dann gibt es gewisse Kurvenkombinationen, von denen die meisten uns auch nicht entgegen kommen."

Der Circuit Paul Ricard besteht vor allem aus langgezogenen Kurven, ähnlich wie Barcelona. Gift für den Williams FW41. Das Problem lässt sich kurzum so zusammenfassen: Das Fahrzeug ist schlecht in Kurven. Je länger die Kurven also sind, umso mehr Zeit verlieren die Williams-Piloten Sergei Sirotkin und Lance Stroll. Hinzu kommt: Gibt es nur einen Typus Kurven, kann man die Schwäche noch über das Set-up kaschieren. Bei vielen unterschiedlichen Kurvenradien wie in Le Castellet aber kommen die generellen Probleme des Chassis richtig zum Tragen.


Fotos: Grand Prix von Frankreich


"Man kann das an den Resultaten klar sehen, etwa auf Strecken wie Baku, wo alle Kurven einander ähneln und relativ kurz sind", so der junge Russe. "Und als Fahrer muss man die Fahrzeugbalance während der Kurvenfahrt ausgleichen. Je kürzer diese Phase ist, umso leichter ist es für uns." Keine guten Nachrichten also, da Kurven wie Beausset, Bendor und Saint-Beaurne teils extrem langgezogen sind.

Doch warum hat Williams dann in Kanada keinen Eindruck machen können? Weil es dort viele Schikanen gab. Und Kurvenkombinationen sind für Williams fast noch schlimmer als lange Kurven. Nächste schlechte Nachricht: Zusätzlich zu den langen Kurven gibt es in Le Castellet mehrere Links-Rechts- beziehungsweise Rechts-Links-Kombinationen. Und um die Negativspirale komplett auszureizen: Anders als in Montreal, wo es kurze Schikanen waren, sind die Kurvenkombinationen in Südfrankreich auch noch langgezogen. Plus die Temperaturen, plus der Asphalt. Das lässt sich wohl nicht einmal mehr schöntrinken...

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