• 21. Juni 2018 · 09:23 Uhr

McLaren-Fahrer 2019: Stoffel Vandoorne oder Lando Norris?

Stoffel Vandoorne und Lando Norris kämpfen bei McLaren für 2019 um das zweite Cockpit: Wie Rennleiter Eric Boullier die Chancen der beiden einschätzt

(Motorsport-Total.com) - McLaren hat ein Problem: Die Truppe aus Woking würde in der kommenden Saison gerne drei Fahrer einsetzen, hat aber nur zwei Cockpits zur Verfügung. Neben Superstar Fernando Alonso, den man abgesehen von seinem Tempo auch wegen seiner Strahlkraft dringend braucht, muss sich Stoffel Vandoorne gegen den nachdrängenden Formel-2-Leader und McLaren-Junior Lando Norris zur Wehr setzen.

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Kampf um den Platz neben Alonso: Vandoorne und Norris im internen Duell Zoom Download

Auf die Frage, ob der 18-jährige Brite schon 2019 für die Formel 1 bereit sein wird, sagt Rennleiter Eric Boullier: "Ja, er wird bereit sein. Derzeit hat er seine Verpflichtungen in der Formel 2, und die bereiten ihn auf die Formel 1 vor. Außerdem hatte er ja ein paar Testtage."

Gerüchten zufolge wollte sich Red Bull das Problem McLarens, dass man Norris derzeit kein Formel-1-Cockpit bieten kann, zunutze machen und den Youngster als Ersatz für den glücklosen Brendon Hartley zu Toro Rosso transferieren. Helmut Marko hätten Norris allerdings angeblich nur unter der Bedingung genommen, dass ihn McLaren auch für 2019 freigibt.

Boullier: Red-Bull-Interesse beweist Norris' Klasse

Aber hätte Boullier seinen Schützling zumindest bis Saisonende zu Toro Rosso ziehen lassen? "Wir kommentieren keine Gerüchte, in Ordnung?", will er sich nicht äußern. "Ich kann nur sagen: Red Bull ist bekannt dafür, eine gute Nase für Talente zu haben. Wenn Red Bull also Interesse an Lando hatte, dann würde das nur bestätigen, dass wir einen talentierten Fahrer haben."

Der für Stammpilot Vandoorne zum Problem werden könnte: Der belgische Ex-GP2-Champion zählt mit seinen 26 Jahre nicht mehr zu den Jüngsten und ist zwar immer wieder schnell, konnte aber in seinen bisherigen eineinhalb McLaren-Jahren kaum wahre Glanzlichter setzen.

Statistik spricht gegen Vandoorne

Muss er sich also Sorgen machen oder bleibt er auch 2019 im McLaren-Renncockpit? "Er gehört zu unserer Familie und ist ein Teil unserer Fahrerpaarung", weicht Boullier aus, spricht seinem Piloten dann aber ein Lob aus. "In Fernandos Karriere gab es nur sehr wenige Teamkollegen, die ihn gepusht haben oder sogar besser waren. Sein Tempo mitzugehen, ist also bereits eine Errungenschaft."


Fotostrecke: 300. Formel-1-Rennen von Fernando Alonso

Tatsächlich hat Vandoorne sein Tempo in der zweiten Saisonhälfte 2017 nach einem schwachen Saisonauftakt deutlich gesteigert und war mit Alonso auf Augenhöhe, dieses Jahr hat der zweimalige Weltmeister aber wieder die Oberhand gewonnen. Das zeigt auch die Statistik: Im Qualifying-Duell führt Alonso derzeit mit 7:0, in WM-Punkten mit 32:8.

Boullier verteidigt Vandoorne

Boullier führt das aber auch darauf zurück, dass Vandoorne nicht wie einst McLaren-Rookie Lewis Hamilton ausgiebig testen konnte, um sich auf die Herausforderung vorzubereiten: "Früher konnten die Fahrer viel testen. Das war so, als hätte man wie Red Bull mit Toro Rosso ein zweites Team, in dem man junge Fahrer vorbereitet, die dann nach oben kommen. Das sieht man sehr selten, also bin ich der Meinung, dass sich Stoffel gut schlägt. Er ist immer wieder auf Fernandos Niveau, und ich bin mit seiner Entwicklung zufrieden."

Nicht gerade zufrieden war Vandoorne allerdings nach dem Monaco-Grand-Prix, als er sich beklagte, dass sein Rennen für Alonso geopfert wurde, indem man den Boxenstopps des Belgiers um fünf Runden hinauszögerte, damit er Verstappen aufhält. Doch was sagt eigentlich Boullier zum Vorwurf? "Nein, das stimmt überhaupt nicht, denn beide hatten ihre eigenen Strategien", verteidigt der Rennleiter den McLaren-Kommandostand.

Dass Vandoorne frustriert war, führt er auf andere Aspekte zurück. "So ist eben Monaco. Monaco frustriert einen immer", sagt Boullier. "Und wenn man in der falschen Schlange steckt oder wie bei Stoffel der Reifen zunehmend abbaut, was wir nicht erwartet hatten... Wir haben nach jedem Rennen unsere Besprechung, und alles ist ausgeräumt. Fragt ihn doch selbst. Er ist nicht mehr frustriert."

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