• 16. Juni 2018 · 14:19 Uhr

Fernando Alonso: Lieber ein guter Ruf als viele Pokale und Titel

McLaren kommt nicht voran, der Superstar hat nach 300 Formel-1-Rennen weniger Siege und Titel, als seinem Talent angemessen wären - Warum er trotzdem happy ist

(Motorsport-Total.com) - Es war das 300. Formel-1-Rennen für Fernando Alonso - und sein Ende war irgendwie bezeichnend für die letzten Jahre des Ausnahmepiloten in der Königsklasse: Nach 40 Runden musste der Spanier seinen McLaren beim Großen Preis von Kanada mit einem Problem am Auspuff an der Box abstellen. Frustrierender kann ein Jubiläum nicht verlaufen. Nicht nur deshalb sagen einige Experten Endzeitstimmung vorher - Alonsos glanzvolle Formel-1-Karriere könnte sich bald schon einem Ende entgegen neigen.

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Fernando Alonso ist auch im vierten Jahr seines McLaren-Comebacks nicht siegfähig Zoom Download

Da sind nicht nur die vielen Abenteuer des 36-Jährigen außerhalb der Königsklasse. Vergangenes Jahr das Indy 500, jetzt die 24 Stunden von Le Mans. Der Vollblutrennfahrer hat Spaß an anderen Rennserien und macht daraus keinen Hehl. Eine Alternative für McLaren könnte deshalb lauten, Alonso durch ein neues IndyCar-Projekt, über das hartnäckig gemunkelt wird, im Unternehmen zu halten. Zumal der Starpilot immer häufiger offen an der Formel 1 herummäkelt, mal die Rennen zu vorhersehbar findet, dann wieder am Reglement was auszusetzen hat.

Klar ist: Ein Fahrer wie Alonso ist unzufrieden, wenn er kein siegfähiges Auto hat - ein Zustand, der nun schon seit vier Jahren anhält. Ist der Blick zurück auf 18 Jahre Königsklasse also schon eine Art Abschiedsresümee? Der zweimalige Weltmeister will sich in der Sommerpause im August seine Gedanken machen, stellt anlässlich seiner 300 Formel-1-Rennen aber klar, dass er bei aller Kritik keine Bitterkeit empfindet.

Platz in der Formel-1-Historie verdient

"Es ist mir lieber so als andersherum", entgegnet er auf die Frage eines Journalisten, dass er zwar als einer der besten Piloten in die Geschichte eingehen, aber gemessen an seinem Können zu wenige Siege und WM-Titel haben könnte. "Ich wäre auch nicht glücklich, wenn ich zuhause zahllose Trophäen stehen hätte, aber die Leute glauben würden, dass ich sie nicht verdient hätte. Das wäre noch schlimmer", sagt Alonso entschieden.


Fotostrecke: 300. Formel-1-Rennen von Fernando Alonso

Der Abschied von McLaren im Streit im Jahr 2007, sein Ferrari-Ende 2014, die Entscheidung, alles auf die glücklose Karte McLaren-Honda zu setzen: Alonso weiß, dass nach seinen beiden WM-Titeln 2005 und 2006 nicht alles zu seinen Gunsten lief. "Es gab ein paar verpasste Chancen, besonders in den letzten drei Jahren mit McLaren-Honda, als wir nicht die Ergebnisse holten, die wir wollten. Allmählich kehren wir zwar wieder auf die Siegerstraße zurück - aber erst am Ende meiner Karriere werden wir beurteilen können, was wir erreicht haben und was wir hätten schaffen können."

Trotz allem betont er: "Ich bin glücklich wie alles lief und fühle mich privilegiert." Sein Selbstbewusstsein hat ohnehin nicht unter der sportlichen Talfahrt gelitten. Von zehn möglichen Punkten würde sich Alonso als Pilot 9,5 geben. Übrig bleiben auch die Glanzlichter, zahlreiche Karriere-Highlights, die er in der Formel 1 setzen konnte und die ihm einen Platz in der Erinnerung der Rennsportfans garantieren. Allen voran natürlich die Weltmeisterschaften mit Renault in den Jahren 2005 und 2006 - errungen noch gegen einen gewissen Michael Schumacher in seinen letzten Ferrari-Jahren.

Aber auch sein Premierensieg in Ungarn 2003 und der Heim-Triumph in Valencia 2012 sind Momente, die Alonsos Laufbahn prägten. "Außerdem habe ich so viele tolle Erinnerungen jenseits der Strecke: mehr oder weniger dieselben Leute, die mich begleitet haben, meine Mechaniker, ihr Journalisten, meine Teamkollegen. Bis hierhin war das eine aufregende Reise mit viel Spaß - und hoffentlich kommen noch viele tolle Dinge dazu", so der Spanier. Fragt sich nur, in welcher Rennserie...

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