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Jean Todt räumt ein: Formel-1-Hybridantriebe zu kompliziert
Der FIA-Präsident nennt es sein Ziel, die Motoren ab 2021 simpler zu gestalten - Es gäbe vages Interesse einiger neuer Hersteller, aber "keine Verpflichtungen"
(Motorsport-Total.com) - Jean Todt hat eingeräumt, dass die aktuellen Antriebsregeln in der Formel 1 "etwas zu kompliziert" geraten wären. Der FIA-Präsident, der als Befürworter der 2014 eingeführten Hybridtechnik gilt, nennt die V6-Motoren mit Systemen zur Energierückgewinnung zwar "ein schönes Werk der Kunst und der Technik", sagt aber: "Ich vernehme, dass sie nicht das sind, was die Fans sich wünschen."
Allerdings hält Todt es für richtig, Motorsport nicht nur als Show, sondern auch als Entwicklungsfeld für Autokonzerne zu begreifen. Ziel müsse es sein, in der Formel 1 Techniken für den Straßenverkehr der Zukunft zu erforschen. "Das passiert derzeit", unterstreicht er. "Wenn man aber zu der Überzeugung gelangt, einen Schritt zu weit gegangen zu sein, muss man einen zurück erwägen."
Heißt: 2021 sollen die Motoren simpler werden, was die Königsklasse a) kostengünstiger und b) attraktiver für weitere Zulieferer - nicht nur Autokonzerne, sondern auch spezialisierte Motorenbauer - machen würde. Ein Abrücken von dem Ziel Nachhaltigkeit ist das nicht. "Ich bin sicher, dass die Antriebe mit den Jahren effizienter werden würden, wenn sie ohne MGU-H auskämen", so Todt.
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Schließlich bräuchte es das System zur Rückgewinnung von Wärmeenergie nicht zwingend, um eine spannende Meisterschaft zu bieten. "Daraus müssen wir lernen", meint Todt und sieht die Regelnovelle 2021 auf einem guten Weg. Er spricht von "guten Fortschritten" und verspricht, eine - nicht näher spezifizierte - Deadline einzuhalten. Laut Ferrari handelt es sich dabei um Mai 2018.
Todt weiter: "Hoffentlich können wir neue Hersteller anlocken. Es gibt Interesse, aber zwischen Interesse und Verpflichtung besteht ein großer Unterschied." Mit übrigen Regeländerungen für 2021 sei man auf einem besseren Weg. "Ich bin zuversichtlich, dass wir bis Jahresende klarer sehen."