• 14. Mai 2018 · 17:47 Uhr

Sergei Sirotkin fährt mit starken Schmerzen: "Nur gefährlich"

Ein Problem mit dem Sitz im Williams lässt den Russen im Cockpit seit Saisonbeginn "nur ums Überleben kämpfen" - Das Team wollte die Sache wohl geheimhalten

(Motorsport-Total.com) - Williams-Pilot Sergei Sirotkin beendete den Spanien-Grand-Prix am Sonntag unter starken Schmerzen. Wie der Russe, der das Ziel als 14. und Letzter erreichte, nach dem Rennen schildert, plagt ihn schon seit Saisonbeginn ein Problem mit dem Sitz in seinem FW41. "Wir haben jetzt diesbezüglich den Tiefpunkt erreicht. So ist es einfach nur noch gefährlich und nicht mehr fahrbar", klagt Sirotkin.

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Nicht erst seit Barcelona: Sergei Sirotkin hat massive Probleme mit seinem Sitz Zoom Download

Dass die Sache nicht früher zur Sprache kam, liegt wohl daran, dass sie bei Williams zu einem Tabuthema erklärt wurde. Als Sirotkin die Probleme in seiner Medienrunde am Sonntag selbst ansprach, meldete sich die Pressesprecherin des Teams zu Wort und riet ihm hörbar: "Sei vorsichtig."

Allerdings ließ der 22-Jährige, der wegen seiner Leistungen zunehmend in der Kritik steht, es sich nicht nehmen, mit den Journalisten darüber zu sprechen - auch, um seine ausbaufähigen Platzierungen zu erklären. "Es war mit Abstand das schwierigste Rennen, das ich je gefahren bin", so Sirotkin.

Er wolle niemanden vor den Kopf stoßen, müsse aber die Probleme mit dem Sitz erwähnen: "Wir haben sie seit Saisonbeginn, aber es gab nie die Chance, sich ihrer anzunehmen und etwas zu verbessern." Vergangene Woche nahm Williams Änderungen vor, doch die Situation verschlimmerte sich. "Ich hatte Probleme damit, überhaupt im Auto sitzen zu bleiben", so Sirotikin über Barcelona.

Er stellt klar: "Die Schmerzen haben meinem Rennen und meiner Konzentrationsfähigkeit definitiv nicht gutgetan. Beim Neustart habe ich einen Fehler gemacht und mich gedreht." Störend ist nicht die Sitzposition, sondern Teile, die dafür sorgen, dass er in den Sitz gepresst wird. Details nennt Sirotkin nicht - vielleicht, weil er nicht darf. Angeblich ist ein Ingenieur "nicht glücklich" darüber.


Fotostrecke: Williams FW41 im Detail

Sirotkin stellt klar, dass es ihm nicht darum ginge, Ausreden zu finden: "Das war noch immer mein Fehler", spielt er auf den Dreher an. "Ich behaupte nicht, dass ich ein Musterschüler wäre und immer andere Dinge schuld wären." Dennoch plagte ihn offenbar das Bedürfnis, mit der Causa Sitz an die Öffentlichkeit zu gehen. "Es ging zum Schluss nur noch um das Überleben", sagt Sirotkin.

Hinzu kam, dass sich Williams bei der Boxenstrategie zweimal verpokerte: Erst holte man Sirotkin in der Hoffnung, auf Mediums durchfahren zu können, in der Safety-Car-Phase nach dem Start zum Service. Doch die Pneus brachen rasch ein, weshalb man später einen weiteren Satz Mediums aufzog - um für einen Schlusssprint bei einem vierten Stopp doch auf frische Supersofts zu wechseln.

Obwohl die Pannen kein Ende nehmen, betont Sirotkin, dass er bei Williams derzeit nicht unglücklich wäre: "Es verrückt klingen, aber es macht mir Spaß. Meine Rolle im Team gefällt mir", meint er und sieht sich als Motor für Verbesserungen - insbesondere dann, wer seine alte Wirkungsstätte besucht. "Auch wenn das Auto sehr schwierig zu fahren ist, bereitet es mir Freude. Ich bin ab und an im Formel-2-Fahrerlager - jetzt hier zu fahren erscheint mir noch immer wie ein Traum."

Er traut es Williams dank der Akribie der Techniker und der vorbildlichen Arbeitsmoral auch zu, das Sitzproblem endgültig zu lösen: "Wir haben gerade 40 Minuten in der Box gesessen und schon etwas gefunden, was sich zu verbessern lohnt", sagt er über den Nachgang des Spanien-Grand-Prix. Deshalb ist er überzeugt: "In Monaco werde ich viel weniger Probleme haben als heute."

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