• 12. April 2018 · 08:25 Uhr

Claire Williams: Derzeit ist das Auto unsere größte Schwäche

Nicht die Fahrer sondern das Auto sei das Problem von Williams, behauptet die Teamchefin - Robert Kubica als Referenz einzusetzen, ist aber keine Option

(Motorsport-Total.com) - Williams steht vor einer schwierigen Saison. Die beiden Auftaktrennen verliefen für das Team desaströs. In keinem Qualifying oder Rennen lag ein Williams bislang besser als Platz 14, sodass es für die beiden Youngster Lance Stroll und Sergei Sirotkin schwierig ist, sich zu beweisen. Es gibt nicht wenige, die die Fahrerauswahl hinter dem Lenkrad 2018 als größte Schwachstelle Williams' sehen, doch Teamchefin Claire Williams würde dem nicht zustimmen.

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Grip zu bekommen, ist für die Williams-Youngster eines ihrer Probleme Zoom Download

"Unser Auto ist derzeit wohl unsere größte Schwäche", nimmt sie den Druck von ihren beiden Schützlingen. Der FW41 performt nicht so, wie sich das Team das wünschen würde. Drei Schwachstellen will man ausgemacht haben, doch die Teamchefin verzichtet darauf, diese zu benennen. Klar ist nur, dass man mehr Abtrieb und vor allem Grip braucht - und zwar am ganzen Auto. Beides fehlte schon in Melbourne, doch in Bahrain war es noch einmal eine Spur schlimmer.

Die Fahrer müssen die Misere in der Öffentlichkeit ausbaden. "Ich weiß, dass wir von außen wie Idioten aussahen", ärgert sich Sergei Sirotkin über den schwachen Auftritt in Bahrain. Die Fahrerpaarung von Williams gilt unter Experten ohnehin als eine der schwächsten im Feld, und wenn der Williams nicht performt, dürfte sich an diesem Eindruck wenig ändern.

Fahrer schieben Frust

Auch Stroll war nach dem Rennen in Sachir extrem sauer und in den Interviewrunden kurz angebunden. "Wir wissen nicht, warum das Auto langsamer ist als vergangenes Jahr. Wenn wir es wüssten, würden wir es beheben. Das ist nicht der Fall", sagt er. "Ja, für uns ist es eine sehr große Überraschung, warum wir nicht die Zahlen bekommen, die wir haben wollen", stimmt Sirotkin zu.

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Für Stroll und Sirotkin ist die Lage derzeit nicht einfach Zoom Download

Technikchef Paddy Lowe versucht die Wogen ein wenig zu glätten. Es sei zu Saisonbeginn normal, wenn man nicht das volle Potenzial aus seinem neuen Auto kitzeln kann. "Ich bezweifle, dass man hier ein Team findet, das nichts hat, das man noch für die Saison feintunen möchte", sagt er, gibt aber zu, dass die grundlegende Performance auch bei den Testfahrten in Barcelona nicht so schnell wie erwartet war. Trotzdem hatte man sich als sechste oder siebte Kraft gewähnt.

Die Realität sieht freilich anders aus. Williams hat als einziges Formel-1-Team nach zwei Rennen keinen Zähler auf dem Konto und ist somit Letzter - selbst Sauber konnte in Bahrain durch Marcus Ericsson zwei Punkte sammeln. Büßt der Rennstall jetzt dadurch, dass er zwei finanzkräftige Fahrer ins Cockpit gesetzt hat, statt einer verlässlichen Referenz wie Felipe Massa, der gerne noch weitergefahren wäre?

Robert Kubica keine Option

Lowe glaubt, dass auch der erfahrene Brasilianer keine besseren Ergebnisse eingefahren hätte, allerdings sieht er das Problem, wenn man zwei junge Piloten hat. "Das macht Referenzen schwieriger als normal", sagt er. Theoretisch hätte man mit Robert Kubica einen Piloten in der Hinterhand, der eine gute Referenz setzen könnte, doch laut dem Technikchef hätte es wenig Sinn, den Polen an einem Freitag fahren zu lassen.

"Wir sind viel besser dran, wenn wir Sergei im Auto haben. Er braucht die Zeit im Auto, von daher denke ich nicht, dass es die richtige Richtung ist", so Lowe. Der Russe sieht immerhin die positiven Seiten. Trotz der schlechten Performance von Bahrain habe er wieder eine Menge Dinge gelernt. "Selbst wenn es schlechter geworden ist, fangen wir an zu verstehen, warum das so ist", sagt er und widerspricht damit seinem Teamkollegen.

"Wir haben verstanden, wie wir arbeiten müssen und das Beste aus dem Auto holen können - was uns da natürlich nicht gelungen ist", behauptet er. Sirotkin erwartet für das anstehende Wochenende in China keine Verbesserung, doch das Team gelobt in den kommenden Rennen Aufschwung. "Wir haben ein großes Programm", verspricht Lowe. "Man wird in den kommenden drei Rennen Teile sehen. Es ist etwas geplant."

Man darf gespannt sein, ob Williams dann zumindest in Ansätzen an seine Form der letzten Jahre anknüpfen kann.

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