• 01. Februar 2018 · 09:34 Uhr

Honda-Krise: McLaren fürchtete, Alonso würde hinschmeißen

McLaren-Rennleiter Eric Boullier war Anfang 2017 davon überzeugt, dass Fernando Alonso das Team aufgrund der Probleme mit dem Honda-Antrieb verlässt

(Motorsport-Total.com) - Anfang 2017 ging bei McLaren die Angst um, dass Fernando Alonso aufgrund der gravierenden Probleme mit den Antriebseinheiten von Honda die Brocken hinschmeißt und in der Formel 1 nicht mehr für das Team fahren wird. Das gibt Rennleiter Eric Boullier in der Dokumentation 'Grand Prix Driver' zu, die ab 9. Februar bei Amazon Prime zu sehen sein wird.

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Eric Boullier war überzeugt, Fernando Alonsos Geduld mit Honda sei erschöpft Zoom Download

Nach dem desaströsen Vorsaison-Test in Barcelona war Boullier mit Alonso zu einem Abendessen verabredet und hatte eine düstere Vorahnung. "Er wird sagen: 'Wisst ihr was Jungs? Ciao bello'", erinnert sich Boullier. "Er wird nicht bleiben, dessen war ich mich zu 100 Prozent sicher."

Nach dem von zahlreichen Problemen überschatteten Test sei die Stimmung im Team und vor allem beim zweimaligen Weltmeister auf dem Nullpunkt gewesen. "Nach diesem Test war Fernando ziemlich angepisst. Er hat offen gesagt, dass er sich überlegen muss, ob er weiter Rennen fährt, denn noch so ein Jahr würde er nicht überleben", sagt Boullier.

Nach dem Test war klar: Mit Honda geht es nicht weiter

"Meine Sorge war damals, dass dann das ganze Team zusammenbrechen würde", fürchtete der Franzose eine verhängnisvolle Kettenreaktion. "Ich kenne den Domino-Effekt. Wenn man schwach ist, kommen andere und werben ab wen sie wollen. Man braucht Jahre um ein Formel-1-Team aufzubauen, aber es reichen sechs Monate, um es einzureißen."


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Das konnte McLaren vor gut einem Jahr noch abwenden, doch nach der erschreckenden Vorstellung von Honda beim Test sei laut Geschäftsführer Jonathan Neale schon zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison intern klar gewesen, dass es mit dem japanischen Partner nicht weitergehe. "Da wurde eine rote Linie überschritten. Das war's! Wir hatten schon einmal darauf vertraut, dass etwas passiert", sagt Neale. "Also mussten wir einen anderen Weg suchen." Dieser Weg führte McLaren zu Renault.

Die Dokumentation blickt auch hinter die Kulissen des Test und zeigt bisher unveröffentlichte Mitschnitte des Boxenfunks. Daraus wird offensichtlich, wie gravierend die Probleme mit dem Honda-Antrieb waren. "Es ist zu gefährlich so zu fahren", sagte Alonso damals schon nach der allerersten Runde. "Die Balance am Heck ist grausam, denn die Fahrbarkeit ist einfach schlecht. So können wir nicht testen."

Fernando Alonso und das Rennen von der Schule nach Hause

Des weiteren liefert Alonso in der Dokumentation auch persönliche Einblicke, die seine Leidenschaft für den Wettkampf unterstreichen. So habe er sich schon als Kind auf dem Weg von der Schule nach Hause regelmäßig ein Wettrennen mit seiner Großmutter geliefert. "Es waren etwa 800 Meter bis nach Hause, also etwa vier oder fünf Minuten. Und ich habe mir zwei Zwischenzeiten gesetzt - eine an einer Brücke und eine an einer Kreuzung", erzählt Alonso.

"Bei 1:50 Minuten musste ich an der Brücke sein, bei 3:15 Uhr an der Ampel und so ... So habe ich mir mein ganzes Leben eingeteilt, denn ich muss gewinnen", so der Spanier weiter.

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